Herausforderungen für Bauherren 2022

Im Jahr 2022 stehen Bauherren vor vielfältigen Herausforderungen. Foto: photovideo.eduard via Twenty20

Im Jahr 2022 stehen Bauherren vor vielfältigen Herausforderungen. Foto: photovideo.eduard via Twenty20

Im Jahr 2022 stehen Bauherren vor vielfältigen Herausforderungen. Foto: photovideo.eduard via Twenty20

Die Nachfrage nach den eigenen vier Wänden wird immer größer. In der Pandemie ist man noch von dem genauen Gegenteil ausgegangen.

Gerade die Unsicherheiten während der Pandemie, seitens der Einkommenssituation, aber auch der Verfügbarkeit von Handwerkern und Baumaterialien, sorgten für diese Erwartungen. Dazu kam noch, dass die Preise für den Hausbau Anfang 2020 schon ein Rekordhoch erreicht hatten. 

Der Verlauf der Pandemie zeigt aber genau das Gegenteil. Gezwungen, in der Wohnung zu bleiben und wegen des Lockdowns wenig Zeit außerhalb verbringen zu können und sogar den Arbeitsplatz in das Home-Office zu verschieben, hat vielen gezeigt, dass das Eigenheim doch ein wichtiger Faktor in der näheren Lebensplanung sein kann. 

Bevor man sich mit der Planung des neuen Eigenheims beschäftigt, sollte erst einmal geklärt werden, mit welchen Herausforderungen Bauherren in diesem Jahr zu rechnen haben.

Bauland so teuer wie nie

Durch die gestiegene Nachfrage ist auch Bauland so teuer geworden wie nie. Dabei kommt es sehr stark darauf an, wo gebaut wird. In den 14 größten Städten Deutschlands kann ein Quadratmeter Bauland gerne mal das 17-Fache von dem kosten, was der Quadratmeter auf dem Land kostet. Allein in 10 Jahren, von 2010 bis 2020, hat sich der durchschnittliche Preis für einen Quadratmeter-Bauland von 130 Euro auf 199 Euro verteuert. 

Die Nachfrage ist auch weiterhin auf einem hohen Niveau. Im Januar 2022 wurden, laut Destatis, insgesamt 29.951 Wohnungen genehmigt, ein Plus von 8,3 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Preise für das teurere Bauland gerade in den Städten wird dann an die Mieter übertragen. In Köln beträgt beispielsweise der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Bauland 1.285 Euro, trotzdem bleibt die Nachfrage sehr hoch.

Zinsen auf einem Niedrigniveau

Der Name „Betongold“ kommt nicht von ungefähr. Gerade die niedrigen Zinsen sorgen dafür, dass sich Geldanlagen nur noch wenig lohnen und das geparkte Geld auf dem Konto kaum noch etwas abwirft. Das Investieren in Immobilien ist deswegen zu einer der sichersten Vorsorgemaßnahmen geworden, um sich finanziell abzusichern und sein Geld sicher zu investieren.

Die niedrigen Zinsen sorgen dabei sogar, dass Bauen eigentlich einfacher werden sollte. Liegen die Bauzinsen momentan auf einem Niveau um die 1,6 %, waren diese noch vor zehn Jahren bei ca. 4,5 %. Genau diese niedrigen Zinsen verursachen nun auch eines der größten Probleme. Die große Nachfrage sorgt für einen Mangel bei wichtigen Themen des Hausbaus: Grundstücke, Baumaterialien, Handwerker und vieles mehr.

Herausforderung wird also sein, die finanzielle Mehrbelastung bedingt durch die höhere Nachfrage stemmen zu können, auch wenn die Bauzinsen für den Baukredit auf einem sehr niedrigen Niveau sind.

Staatliche Förderungen werden weniger

Das Baukindergeld war eine einfache Möglichkeit, vom Staat eine Förderung von bis zu 12.000 Euro pro Kind zu bekommen, wenn der Kaufvertrag bis zum März 2021 abgeschlossen wurde. Für viele Familien, die meist mehr Wohnfläche brauchen und für die gerade ein eigenes Haus am meisten Sinn ergibt, war dies eine wichtige Förderung. 

Genau diese fällt inzwischen weg, genauso wie manche Förderungen der KfW-Bank. Diese fördern beispielsweise die Neubauten nach dem EH-55 Standard nicht mehr, sondern nur noch Gebäude nach dem Standard EH-40. Dabei ist es möglich, 15.000 Zuschuss zum Kredit zu bekommen, wenn das Gebäude nur 40 % der Energie verbraucht, die ein Referenzhaus benötigt.

Baumaterial und Handwerker sind rar

Durch den großen Bauboom nicht nur bei uns in Deutschland, sondern auch in Amerika und China wird Baumaterial zu einem immer knapperen Gut. Egal, ob Bauholz, das sich um bis zu 61 % verteuert hat, oder Dämmmaterialien, Stahlbeton oder Halbzeuge. Alles ist teurer geworden, und was noch problematischer ist, es gibt regelrechte Engpässe bei den Lagerbeständen. Die Auftragsbücher der Handwerker sind voll und die Wartezeiten immer länger. 

Egal, ob der Dachdecker, Trockenbauer oder Handwerker, der beispielsweise maßangefertigte Briefkastenanlagen von Cenator anfertigt und montiert, Spezialisten für die verschiedensten Bereiche sind schwierig zu finden. Die Mehrkosten können sich allein wegen der Verteuerung von Baumaterialien bei bis zu 50.000 Euro einpendeln.

Die Wartezeit für Handwerker stieg auf eine Dauer von 14 Wochen an. Mehr als drei Monate vergehen also, bis das Projekt angegangen werden kann. Die immer weiter steigende Nachfrage wird auch hier die Wartezeit wahrscheinlich noch weiter anwachsen lassen.

Fazit

Das Eigenheim ist eine sichere Geldanlage und es gibt kaum eine Alternative, um sein Geld wirklich sicher mit Gewinnen investieren zu können. Allerdings gibt es bedingt durch die hohe Nachfrage große Hürden, die überwunden werden wollen und in Zukunft sieht es nicht danach aus, dass diese Nachfragen sinken werden. Trotzdem bietet das Eigenheim die Chance, sich in den eigenen vier Wänden zu verwirklichen und den Wohnraum direkt mit einem Homeoffice auszustatten, das immer häufiger zum Einsatz kommen wird. 

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