Eigentumswohnung als Kapitalanlage

Eine Eigentumswohnung kann eine gute Kapitalanlage sein. Foto JulieK via Twenty20

Eine Eigentumswohnung kann eine gute Kapitalanlage sein. Foto JulieK via Twenty20

Eine Eigentumswohnung kann eine gute Kapitalanlage sein. Foto JulieK via Twenty20

Die Inflationsrate steigt, Geld in Papierform scheint auf Dauer kein sicheres Investment mehr zu sein. Doch welche Geldanlage ist heutzutage, im Hinblick auf die Zukunft und die Entwicklung am Finanzmarkt, noch sinnvoll und risikoarm? Experten raten zur Eigentumswohnung als Kapitalanlage.

Ein heißer Tipp ist tatsächlich die Investition in Immobilien. Die aktuellen Zeiten bringen so niedrige Zinsen mit sich, dass es kaum ein rentableres Geschäft für Kapitalanleger gibt.

Doch warum soll es nun ausgerechnet eine Eigentumswohnung sein, und über welche Vor- und Nachteile sollte man hier als Kapitalanleger Bescheid wissen? Im Folgenden werden Sie erfahren, was es bei der Investition in Immobilien alles zu beachten gibt und wie sicher diese Geldanalage für Sie ist.

Eine Eigentumswohnung kaufen – Vor- und Nachteile

Lange waren die Zinsen für eine Immobilienfinanzierung so niedrig wie nie zuvor. Daher ist es tatsächlich so, dass der monatliche Betrag einer Finanzierungsrate kaum noch einen Unterschied zu einer monatlich zu zahlenden Miete darstellt. Es gibt unterschiedliche Informationsquellen, um sich vorab zu erkundigen, welche Kosten eine Finanzierung mit sich bringt. Auf jeden Fall bestehen mehrere Möglichkeiten, einen Wohnungskauf zu finanzieren – zu günstigen Konditionen.

Außerdem spricht die Finanzierung einer eigenen Immobilie für sich, da man das Geld nicht mehr an einen Vermieter oder eine Genossenschaft zahlen muss, sondern es letztendlich in die „eigene Tasche“ fließt. Ist das Darlehen irgendwann abgezahlt, bietet es noch zusätzlich den Vorteil, dass Sie im höheren Alter keine Mietkosten mehr tragen müssen und auch die monatliche Rate der Abzahlung für die Immobilie entfällt.

Auch Mieterhöhungen, welche selten zu vermeiden sind, interessieren Sie als Eigentümer einer Immobilie nicht mehr. Es bietet einen weitaus größeren Freiraum, in der eigenen Wohnung leben zu können als immer im Hinterkopf zu haben, dass es Eigentum eines Fremden ist, in dem Sie selbst eigentlich nur Gast sind.

Doch neben den Vorteilen sind ebenso die Nachteile und Risiken einer solchen Investition zu beachten. Der Kauf einer eigenen Immobilie sollte eine wohlüberlegte Entscheidung sein und nicht aus einer Laune heraus getroffen werden. Es gibt hierbei einige Aspekte, welche gut durchdacht werden müssen.

Wenn Sie aus irgendeinem Grund den Wohnort wechseln müssen – sei es wegen privaten oder beruflichen Veränderungen – so können Sie nicht einfach einen Mietvertrag kündigen, mit gepackten Koffern ausziehen und alles stehen und liegen lassen. Sie haben eine Verpflichtung, für die Sie aufkommen müssen.

Genauso ist es zu bedenken, dass Sie als Eigentümer, nun für sämtliche Instandhaltungsmaßnahmen und Arbeiten zuständig sind, für die es in einem Mietverhältnis beispielsweise Handwerker- und Hausmeisterdienste gibt, deren Kosten urch den Vermieter abgedeckt werden. Trotz der Vorteile und Freiheiten, welche Sie als Eigentümer einer Eigentumswohnung haben, birgt diese wichtige Entscheidung auch Risiken, derer Sie sich bewusst sein müssen.

Mit einer Eigentumswohnung selbst zum Vermieter werden?

Wer eine Eigentumswohnung besitzt, muss nicht immer zwingend selbst darin wohnen. Als Kapitalanlage kann eine Eigentumswohnung als Einnahmequelle dienen, indem Sie selbst zum Vermieter werden.

Sie haben also die Möglichkeit, mit Ihrer Immobilie Geld zu verdienen, indem Sie sich passende Mieter für Ihre Wohnung suchen. Doch auch dieser Schritt muss gut durchdacht sein. Denn als Vermieter trägt man seinem Mieter gegenüber eine große Verantwortung und muss nicht nur sich selbst, sondern auch andere absichern.

Einige rechtliche Grundlagen müssen beachtet werden. Welche Rechte und Pflichten bestehen für Vermieter und Mieter, was muss ein Mietvertrag beinhalten, und wie sichern Sie sich gegen unzuverlässige Mieter ab? Was haben Sie als Vermieter zu erfüllen, und zu was sind Sie verpflichtet?

Stellen Sie sich auch die Frage, ob Sie die nötige Zeit haben, eine Eigentumswohnung zu betreuen und dafür ständig abrufbar zu sein. Als Vermieter sollten Sie für Ihre Mieter stets erreichbar sein und auf eventuelle Probleme schnellst möglich reagieren können. Es kann gut möglich sein, dass Sie auch nach Feierabend oder im Urlaub kontaktiert werden, weil irgendwas anliegt, wo Sie für das Anliegen Ihres Mieters ein offenes Ohr und eine schnelle Lösung finden müssen. Beispielsweise eine kaputte Heizung oder ein Wasserschaden – hier müssen Sie sofort wissen, welchen Handwerker Sie kontaktieren können und der Schaden beseitigt werden kann.

Es ist also eine Art Nebenjob den Sie betreiben, wenn Sie Ihre Immobilie vermieten wollen. Zudem müssen Sie genau ausrechnen, wie hoch die von Ihnen angesetzte Nettomiete sein muss, um auch Ihre eigenen Kosten zu decken und bestenfalls noch einen Gewinn zu erzielen. Dazu kann es hilfreich sein, sich fachliche Beratung einzuholen, um nichts zu übersehen. Eine korrekte Finanzplanung und Kalkulation der Kosten ist das A und O!

Die Finanzierung – am besten so wenig Fremdkapital wie möglich!

Je mehr Eigenkapital Sie in die Finanzierung einbringen können, umso besser! Auch wenn damit geworben wird, dass eine Vollfinanzierung steuerlich sinnvoll ist, so trägt die Abhängigkeit von Fremdkapital-Gebern ein weitaus höheres Risiko mit sich. Ein höheres Eigenkapital senkt zum einen die monatliche Finanzierungsrate und zum anderen auch die Laufzeit, in der Sie Ihre Eigentumswohnung abzahlen müssen.

Lassen Sie sich auch nicht von den Niedrig-Zins-Angeboten locken, welche eine sehr niedrige Finanzierungsrate versprechen. Oft wird hier von einer sehr geringen Tilgung ausgegangen, was eine enorm lange Laufzeit des Kredits mit sich bringt.

Zudem dürfen Sie nicht vergessen, dass die Zinsbindung üblicherweise nicht länger als 10 oder 15 Jahre andauert. Danach muss neu berechnet werden, und sind die Zinsen zu diesem Zeitpunkt wieder gestiegen, so steigt in der Regel auch Ihre finanzielle Belastung in Form einer höheren Abzahlungsrate. Für eine gute Grundlage zur Finanzierung sollten Sie mindestens 20 % bis 25 der Gesamtkosten an Eigenkapital aufbringen können.

Bedenken Sie auch immer, dass unvorhersehbare Umstände eintreten können, in denen Sie trotzdem die Finanzierungsrate aufbringen müssen. Dies können unter Umständen plötzliche Arbeitslosigkeit oder auch gesundheitliche Veränderungen sein, welche die monatlichen Einnahmen erheblich senken. Die Raten zur Abzahlung sollten also so berechnet werden, dass Sie auch mit weniger Einkommen im Stande dazu sind, sich diese leisten zu können.

Vorausschauend denken

Bevor Sie in eine Immobilie Ihr Geld investieren, ist es nützlich, einen Blick in die Zukunft zu werfen und sich Gedanken zu machen, was Sie mit dieser Kapitalanlage erreichen wollen. Soll es eine zusätzliche Einnahmequelle werden, indem Sie lediglich als Vermieter und Eigentümer agieren, oder wollen Sie diese Immobilie für sich selbst nutzen?

Vielleicht ziehen Sie auch in Erwägung, heute eine Eigentumswohnung zu kaufen und diese später als Alterswohnsitz zu nutzen!? Doch was passiert bis dahin mit der Immobilie? Wird Sie für diese Zeit als Mietobjekt genutzt?

Eine weitere Option ist auch, für die eigenen Kinder eine solche Investition zu tätigen. Anstatt eines Sparbuches, auf welches man über viele Jahre hinweg einzahlt und was eventuell in Zeiten von finanziellen und wirtschaftlichen Krisen auch nicht mehr sicher ist, haben Sie hier eine perfekte Sparanlage, die an Wert nicht verliert. So haben Ihre Nachkommen später die Wahl, ob Sie diese Kapitalanlage für sich weiternutzen wollen oder sich durch einen Verkauf ihren „Sparerlös“ auszahlen wollen, um sich womöglich andere Wünsche und Träume erfüllen zu können.

Auf jeden Fall können Sie davon ausgehen, dass eine eigene Immobilie an Wert nicht verlieren wird. Im Gegenteil – der aktuelle Trend zeigt, wie die Nachfrage am Immobilienmarkt steigt und dass hier hohe Gewinne erzielt werden können. Anders sieht es hingegen bei Bargeld, Aktien oder anderen Wertpapieren aus. Hier ist der Wert nicht stabil und kann ganz schnell den Bach hinunter gehen.

Erstellen Sie einen Plan, in dem Sie alle bevorstehenden Kosten einkalkulieren. Auch die Instandhaltungen, welche im Laufe der Zeit unerlässlich sind, müssen hier mit aufgezeigt werden. Auch ein Pauschalbetrag für unvorhergesehene Ereignisse, welche eine größere Investition verlangen könnten (zum Beispiel größere Reparaturkosten), sollte eingerechnet werden und als finanzieller Puffer dienen.

Wie sind die Aussichten auf dem Immobilienmarkt – was kann Ihnen Ihre Kapitalanlage einbringen? Nehmen Sie sich Zeit und wägen Sie das Für und Wider gründlich ab. Wenn Sie eine sichere Planung und Kostenkalkulierung erstellt haben und Sie zu einem positiven Ergebnis gekommen sind, natürlich unter Berücksichtigung aller Risiken und Vorteile, so sollte dem Kauf einer Eigentumswohnung nichts mehr im Wege stehen.

Was lässt sich am Ende noch abschließend sagen?

Eine Eigentumswohnung als Kapitalanlage scheint durchaus lohnenswert zu sein. Wenn man das nötige Eigenkapital besitzt und sich der Verantwortung bewusst ist, so ist es eine sinnvolle Entscheidung, sein Geld in eine Immobilie zu investieren.

Als Besitzer einer Eigentumswohnung hat man eine sichere Anlage, die auch im Alter einen hohen Nutzen bringen kann. Egal ob Sie selbst darin wohnen wollen oder vermieten und somit einen Profit aus der Kapitalanlage schlagen können, so ist es in diesen unsicheren Zeiten wahrscheinlich eine gute Entscheidung, sein Vermögen gut anzulegen.

Sie zahlen bei der Finanzierung für IHR Eigentum und geben das Geld keiner fremden Person wie etwa einem Vermieter. Nach der Finanzierungslaufzeit gehört die Wohnung komplett Ihnen und Sie wissen, für was Sie das Geld über die Jahre hinweg ausgegeben haben. Bei einer monatlichen Mietzahlung fließt das Geld auf irgendein fremdes Konto, und Sie ziehen für Ihre Zukunft keinen Nutzen daraus. Auch die Möglichkeit mit dieser Kapitalanlage für Ihre Familie vorzusorgen, stellt sich als attraktiv dar.

Wenn Sie Ihre Immobilie vermieten wollen, tragen Sie zwar eine große Verantwortung, jedoch können Sie sich dadurch auch eine gute zusätzliche Einnahmequelle schaffen, welche positiv zu Ihrem Lebensunterhalt beiträgt.

Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Entscheidung. Nichts und niemand drängt Sie, und erst, wenn Sie wirklich mit gutem Gewissen und einer soliden Grundlage und Planung an die Sache heran gehen können, setzen Sie Ihr Vorhaben in die Tat um.

Seien Sie auch achtsam bei der Auswahl Ihrer Eigentumswohnung. Es ist Ihr gutes Recht, das Objekt mehrmals zu besichtigen und auch durch Fachleute unter die Lupe nehmen zu lassen. Gehen Sie nicht das Risiko ein, die Katze im Sack zu kaufen und eventuell auf späteren Folgen wie unendliche Baumaßnahmen und Reparaturen sitzen zu bleiben. Das könnte Sie ansonsten in Ihrer finanziellen Existenz gefährden. Haben Sie letztendlich Ihr Traumobjekt gefunden, können Sie sich über eine rentable Kapitalanlage freuen und sicher sein, dass Sie damit eine gute Vorsorge für Ihre Zukunft geschaffen haben!

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