U-Wert berechnen – Bedeutung, Tabelle & Berechnung

Der U-Wert spielt bei der Hausämmung eine entscheidende Rolle © envato elements

Der U-Wert spielt bei der Hausämmung eine entscheidende Rolle © envato elements

Der U-Wert ist der sogenannte Wärmedurchgangskoeffizient oder auch die in Zahlen zu bemessende Menge an Wärme und Energie, die über die Wände am Haus verloren geht. Dass dieser Wert wichtig ist, steht außer Frage – schließlich muss das Ziel eine erhebliche Reduzierung des Energiebedarfs deutschlandweit sein. Sowohl in privaten Haushalten wie auch in öffentlichen und wirtschaftlich genutzten Gebäuden. Letztlich zeigt der U-Wert deutlich an, ob ein Haus gedämmt werden muss oder ob die vorhandene Dämmung vollkommen ausreicht.

Das noch viel zu tun ist in Sachen Einsparungen im Energiebereich, zeigt ein einfacher Blick auf die deutschen Klimaziele. Schließlich ist die Vorgabe bis ins Jahr 2045 treibhausgasneutral in der Bundesrepublik Deutschland unterwegs zu sein, sehr ehrgeizig und droht verfehlt zu werden. Damit das funktionieren kann, wurden die Rechtsgrundlagen zum Thema Klimaschutz in den letzten Jahren durch die Bundesregierung weiter verschärft.

Gerade wer sich mit dem Gedanken trägt, einen Altbau zu sanieren und die anstehenden Sanierungskosten konkret planen möchte, sollte sich vorher einen Überblick über den aktuellen U-Wert seines Hauses und über die U-Werte verschiedener Wandvarianten Gedanken machen.

Bestseller Nr. 1

Was ist der U-wert?

Der U-Wert lässt sich folgendermaßen definieren:

Energieverlust pro Quadratmeter Oberfläche und pro Temperaturdifferenz zwischen innen und außen.

Als Einheit wird hier Watt pro Quadratmeter und pro Kelvin (W/(m2K)). Ein Kelvin entspricht bei Temperaturdifferenzen einem Grad Celsius.

Bedeutung des U-Werts in der Praxis

Der U-Wert wird genutzt, wenn es darum geht, den energetischen Verlust unterschiedlicher Konstruktionen zu vergleichen. Hier zeigt sich der Unterschied zum Wert der Wärmeleitfähigkeit. Denn dieser zeigt an, wie viel Wärme ein durchgehend gleicher Stoff weitergibt – Wände und einzelne Bauteile bestehen aber in aller Regel nicht aus einem einzelnen Baustoff, sondern stellen ein Gemisch verschiedener Stoffe und Bestandteile dar.

Um unterschiedliche Bauteile, Baustile und Dämmungsmaterialien im Zusammenhang mit vorhandenen oder neu zu erbauenden Wänden berechnen und vergleichen zu können, wird der U-Wert herangezogen. Das ist wichtig zu wissen. Planen Sie beispielsweise für ein älteres Bestandsgebäude eine Modernisierung einzelner Bereiche, darf laut Energiesparverordnung ein maximaler U-Wert nicht überschritten werden.

Das kann seltsame Früchte tragen. So kann es beispielsweise passieren, dass Sie als Hausbesitzer nur Ihre Wand streichen möchten, aufgrund eines zu hohen U-Werts der Wand aber auch direkt eine zusätzliche Dämmung vornehmen müssen.

Der maximal erlaubte U-Wert für Außenwände und Steildächer liegt bei 0,24 W/(m2K). Ein neu eingebautes Fenster darf einen U-Wert von 1,30 W/(m2K) nicht überschreiten. Generell kann man sich dabei merken: Je niedriger der U-Wert eines Bauteils ist, desto besser ist der Wärmeschutz, den dieses Bauteil zu bieten hat.

Nice to know

Sie planen einen Neubau? Dann gibt es keine gesetzlichen Vorgaben zum Thema U-Wert – sehr wohl aber zu der Frage, wie hoch der Jahres-Primärenergiebedarf der Gebäudeheizung und -kühlung und der Warmwasserbereitung sein darf.

U-Wert berechnen – so geht’s

Den U-Wert eines Bauteils zu berechnen ist mit verschiedenen Berechnungen verbunden. Zuerst wird der Wärmedurchlasswiderstand oder R-Wert der einzelnen Bauteilschichten benötigt. Den R-Wert zieht man heran, um festzustellen, welchen Widerstand eine Materialschicht von 1 Quadratmeter Fläche, die durchgehend aus einem Material besteht, der hindurchfließenden Wärmeenergie entgegensetzen kann. Wichtig ist dabei, dass zwischen den beiden Außenflächen ein Temperaturunterschied von 1 Kelvin besteht.

Um das zu berechnen, zieht man die Dicke der Bauteilschicht heran und dividiert diese durch die Wärmeleitfähigkeit des jeweiligen Schichtmaterials. Der Wärmedurchlasswiderstand (R) ist also gleich die Dicke der Bauteilschicht (D) durch die Wärmeleitfähigkeit (λ).

 R = d/ λ

Als nächstes werden die einzelnen R-Werte miteinander addiert. Anschließend muss der Umkehrwert des gesamten R-Wertes errechnet werden. Die Formel dafür lautet U = 1 / RGesamt. Für die Berechnung gibt es für den Wärmeübergangswiderstand innen und den Wärmeübergangswiderstand außen Standardwerte, die als feststehend angenommen werden. Diese sind:

Innen – 0,13 m2K / W

Außen – 0,04 m2K / W

In eine Tabelle zusammengefasst sieht die Berechnung nun also folgendermaßen aus:

Wärmeübergangswiderstand innenRsi = 0,13 m2K / W
T1,5 cm Innenputz; ? = 0,87 W / mK  ableR   = 0,017 m²K / W
24 cm Vollziegel; ? = 0,81 W / mKR   = 0,296 m²K / W
1,5 cm Außenputz; ? = 0,87 W / mKR   = 0,017 m²K / W
Wärmeübergangswiderstand außenRse = 0,04 m2K/W

RGesamt = 0,13 + 0,017 + 0,296 + 0,017 + 0,04 m2K/W = 0,5 m2K/W

Der U-Wert lautet nun:

1/ RGesamt = 2,00 W/(m2K)

Mit jeder neu aufgetragenen Schicht – wie beispielsweise einer Dämmschicht oder einer zusätzlichen Putzschicht, verringert sich der U-Wert.

Bestseller Nr. 1

Wärmeübergangswiderstände der Luft

Damit sind die Werte Rsi und Rse gemeint. Diese Werte ergeben sich aus dem Wärmeübergangswiderstand von der Innenluft auf das Baumaterial und andersherum vom Baumaterial auf die Außenluft. Diese lässt sich nicht berechnen, weshalb, wie oben bereits ausgeführt, ein Standardwert für Außen und Innen verwendet wird.

Fazit

Wer den U-Wert berechnen möchte, braucht dafür einige konkrete Angaben zu den einzelnen Bestandteilen der Wand und auch etwas Übung – die Berechnung ist für einen Laien alles andere als einfach. Im Rahmen einer Energieberatung bzw. einer Sanierungsberatung kann der U-Wert professionell für Sie errechnet werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert