Lüftungsanlage – Welche Förderungen gibt es?

Einbau einer Lüftungsanlage in einem Einfamilienhaus. Foto photovs via Twenty20

Einbau einer Lüftungsanlage in einem Einfamilienhaus. Foto photovs via Twenty20

Einbau einer Lüftungsanlage in einem Einfamilienhaus. Foto photovs via Twenty20

Lüftungsanlagen sind heute aus dem Bewusstsein der Menschen nicht mehr wegzudenken. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie galten sie für eine gewisse Zeit als Heilsbringer in unseren Schulen.

Tatsächlich empfiehlt das Umwelt Bundesamt noch immer möglichst allen Schulen, in so vielen Klassenräumen wie möglich entsprechende Lüftungsanlagen einzubauen, da diese einen wichtigen Beitrag leisten können, um die Virenlast in den Innenräumen deutlich zu reduzieren.

Doch Lüftungsanlagen sind heute auch im privaten Haushalt längst ein wichtiges Thema. Denn sie spielen in einen der wichtigsten Bereiche überhaupt für die eigenen vier Wände hinein – das Raumklima. Das wundert kaum, bedenkt man, wie groß der Einfluss des Raumklimas auf unsere Gesundheit ist. Das Thema ist tatsächlich so wichtig, dass Institutionen wie die Verbraucherzentrale hierzu bereits eigene Broschüren und Flyer veröffentlicht haben. 

Tatsächlich kann ein schlechtes Raumklima zahlreiche negative Folgen für unsere Gesundheit haben. Da wären:

  • Spröde Lippen
  • Brennende Augen
  • Trockene Schleimhäute
  • Eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte der Atemwege
  • Ein ständiges Gefühl der Abgeschlagenheit und Müdigkeit
  • Schlechter Schlaf
  • Allgemein schlechtes Wohlbefinden

Hinzu kommen die Gefahren, die von der möglichen Schimmelbildung – eines der größten Probleme in Räumen mit einer zu hohen Luftfeuchtigkeit beispielsweise – ausgehen können. Auch hier kann die Gesundheit arg in Mitleidenschaft gezogen werden. Natürlich gibt es eine ganze Reihe guter Möglichkeiten, die Qualität des Raumklimas zu verbessern. Regelmäßiges und gutes Lüften ist eine davon – auch die richtige Art zu heizen, ist fürs Raumklima wichtig.

Doch diese Punkte allein reichen heute schon oft nicht mehr aus, um das Raumklima wirklich dauerhaft gut zu erhalten. Aus diesem Grund haben sich viele Hausbesitzer längst bereits dazu entschieden, eine Lüftungsanlage in ihren eigenen vier Wänden zu installieren. Wer heute kurz vor der Sanierung seines alten Hauses steht, stellt sich dabei womöglich einige Fragen. Zwei der häufigsten Fragen in diesem Zusammenhang sind sicherlich die folgenden:

  • Welche Lüftungsanlagen gibt es, und wirken wie sich diese auf die Raumluft aus?
  • Welche Förderung für Lüftungsanlagen gibt es aktuell?

Im folgenden Artikel möchten wir Ihnen diese Fragen beantworten und Ihnen ein paar wichtige Tipps rund um das Thema Lüftungsanlagen Förderung mit auf den Weg geben.

Welche Lüftungsanlagen gibt es?

Es gibt ein paar verschiedene Arten von Lüftungsanlagen. Hier unterscheidet man als erstes zwischen zentralen und dezentralen Lüftungsanlagen.

Die Zentrale Lüftungsanlage

Hierbei handelt es sich um eine Anlage, deren Basis außerhalb des Hauses angebracht ist. Im Haus selbst sind Lüftungsschächte verlegt, durch die verbrauchte Luft aus dem Haus heraus und frische Luft hinein gebracht wird. Ein großer Vorteil hier ist die Möglichkeit, in jedem einzelnen Raum die genauen Bedingungen der Lüftung festzulegen.

Da in den Räumen selbst kein eigenes Lüftungsgerät verbaut ist, entsteht hier nur sehr wenig Lärm. Auch der Stromverbrauch ist vergleichsweise gering. Letztlich lässt sich über eine solche zentrale Anlage ein ganzes Haus bequem lüften. Allerdings ist es aufgrund der notwendigen Luftschächte im Haus schwer, eine solche Anlage nachträglich einzubauen. Sie lohnt sich am ehesten, wenn Sie gerade einen Neubau planen.

Die dezentrale Lüftungsanlage

Hierbei wird in jedem Raum eine Kernbohrung nach außen vorgenommen und eine Lüftungsanlage in diese Kernbohrung verbaut. Dadurch verfügt jeder Raum am Ende über eine eigene dezentrale Lüftungsanlage. Natürlich können solche Anlagen auch nur in einzelnen Räumen wie beispielsweise dem Badezimmer oder der Küche nachgerüstet werden. Sie sind lauter als eine zentrale Anlage, und unter dem Strich haben Sie bei einer Versorgung für ein ganzes Haus höhere Stromkosten. Dafür sind die einzelnen Anlagen in der Anschaffung günstiger.

Darüber hinaus ist hier eine Nutzung auch im Rahmen einer Sanierung oder eines Umbaus möglich, da nur eine einzelne Bohrung und das Verlegen eines Stromanschlusses notwendig sind.

Eine weitere Möglichkeit der Unterscheidung ist die zwischen einer reinen Abluftanlage und einer Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung.

Die Abluftanlage

Bei dieser wird lediglich durch einen Ventilator verbrauchte Luft aus dem Raum abgeleitet und frische Luft zugeleitet. Dank entsprechender Filter in der Anlage kann die Luft dabei auch von Pollen, Viren und anderen Unreinheiten gereinigt werden.

Die Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung

Eine solche Anlage gewinnt Wärme aus der verbrauchten Luft und führt diese über einen entsprechenden Kreislauf beispielsweise der Heizung oder dem Warmwasserkreislauf zu. Dadurch können erhebliche Energieeinsparungen erzielt werden.

Förderungen für Lüftungsanlagen

Bundesweite Förderungen gibt es vonseiten des BAFA. Hier werden insbesondere die Bundesförderungen für effiziente Gebäude (BEG) auf den Weg gebracht. Lüftungsanlagen können dabei mit 20 % der Kosten bezuschusst werden. Das gilt sowohl für die Neubeschaffung als auch für den Austausch einer solchen Anlage. Auch der Einbau digitaler Geräte zur Regulierung und Optimierung des energetischen Betriebs können gefördert werden.

Übernahmefähige Kosten

Das BAFA trägt bei einer BEG Förderung 20 Prozent der Kosten, die beim Austausch, der Modernisierung oder dem erstmaligen Einbau einer solchen Lüftungsanlage entstehen. Exemplarisch hierfür sind beispielsweise die folgenden Kostenpunkte:

  • Einbau einer solchen raumlufttechnischen Anlage
  • Ausbauarbeiten, die in diesem Zusammenhang notwendig sind
  • Wanddurchbrüche
  • Einbau von Luftleitungen und Luftdurchlässen
  • Maler- und Putzarbeiten, soweit sie mit dem Einbau oder der Modernisierung einer solchen Anlage zusammenhängen
  • Elektroanschlüssen und deren Verkleidung

Damit die Maßnahmen förderungsfähig sind, müssen sie tatsächlich erforderlich sein, damit die Funktionstüchtigkeit der Lüftungsanlage sichergestellt werden kann.

Auch vonseiten der KfW gab es einige Förderungsprogramme in diesem Bereich – so beispielsweise verschiedene Kreditlinien mit unterschiedlich hohen Tilgungszuschüssen. Die meisten dieser Förderprogramme wurden aktuell allerdings erst einmal auf Eis gelegt – eine konkrete Neuaufnahme dieser KfW-Programme ist aktuell noch nicht in Sicht.

Eine dritte mögliche Förderungsquelle sind regionale Wirtschaftsförderungen. Unter dem Kürzel GFW gibt es in verschiedenen Kreisen in der gesamten Bundesrepublik Gesellschaften für Wirtschaftsförderung, die ebenfalls regionale Förderprogramme für Lüftungsanlagen aufgesetzt haben.

Welche Voraussetzungen gibt es für die Förderung?

Damit eine Lüftungsanlage gefördert werden kann, sind verschiedene Voraussetzungen zu erfüllen. So muss das Volumen der Gesamtinvestition mindestens 2.000 Euro betragen, damit eine Förderung überhaupt in Betracht kommt.

Gedeckelt sind die förderfähigen Kosten für eine entsprechende Sanierungsmaßnahme für alle Wohngebäude mit 60.000 Euro. Diese Deckelung gilt pro Wohneinheit – Eigentümer von Mietwohnungen beispielsweise haben hier die Möglichkeit, für verschiedene Wohnungen mit unterschiedlichen Sanierungsprojekten jeweils eine eigene Förderung zu beantragen. Von entsprechenden Steuervorteilen können allerdings Vermieter wie Privatpersonen profitieren, wenn Sie entsprechende Handwerkerrechnungen

Um eine BAFA Förderung für eine Lüftungsanlage zu erhalten, muss darüber hinaus in jedem Fall ein Energieberater eingebunden werden. Dieser muss auch bei der Beantragung der BEG-Zuschüsse von der BAFA eingebunden werden.

Förderung für Lüftungsanlagen beantragen – So geht’s

Bei der Beantragung der Förderung ist es ganz wichtig, die richtige Reihenfolge einzuhalten. Zusammen mit einem Energieberater erstellen Sie die Antragsunterlagen, die Sie anschließend über Ihren Bankberater einreichen. Auf keinen Fall sollten Sie die Sanierungsarbeiten beginnen, bevor Sie einen positiven Bescheid bzgl. Ihrer Förderung für die Lüftungsanlage haben.

Fazit

Es gibt eine ganze Reihe von Förderprogrammen für die energetische Sanierung von Wohnraum. Die Förderung von Lüftungsanlagen gehört schon seit einigen Jahren dazu. Eine solche Förderung können Sie sowohl über das BAFA und die KfW als auch über regionale Wirtschaftsförderungen beantragen. Hier können die entsprechenden Fördermöglichkeiten von Region zu Region variieren.

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