Finanzierung – Wie viel Immobilie kann ich mir leisten?

Ob man sich eine eigene Immobilie leisten kann hängt von einer Reihe unterschiedlicher Faktoren ab. Foto: © ARMMY PICCA /stock adobe

Ob man sich eine eigene Immobilie leisten kann hängt von einer Reihe unterschiedlicher Faktoren ab. Foto: © ARMMY PICCA /stock adobe

Der Traum von der eigenen Immobilie ist für viele Menschen beinahe alltäglich. Ein eigenes Zuhause bietet Sicherheit und Stabilität. Zudem ermöglichen die eigenen vier Wände, sich frei auszuleben und alles so zu gestalten, wie man es möchte.

Bevor man sich jedoch auf die Suche nach dem perfekten Eigenheim begibt, ist es wichtig, die finanziellen Rahmenbedingungen realistisch einzuschätzen und auf dieser Grundlage zu ermitteln, wie viel Immobilie man sich leisten kann. Dies erfordert eine gründliche Analyse verschiedener Faktoren, um ein solides Fundament für diese lebensverändernde Investition zu schaffen. Worauf Sie dabei achten müssen, erklärt unser Ratgeber.

Wie viel Immobilie kann ich mir leisten –Faktoren, die eine Rolle spielen

Um zu ermitteln, wie viel Immobilie Sie sich leisten können, sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen:

Der Zinssatz des Immobiliendarlehens

Die Höhe des Zinssatzes hat einen direkten Einfluss auf die monatliche Belastung. Niedrige Zinssätze reduzieren die Ausgaben, höhere Zinsen führen langfristig zu höheren Gesamtkosten. Es ist ratsam, die aktuellen Zinssätze zu recherchieren und zu überlegen, ob ein fester oder ein variabler Zins am besten zu Ihrer finanziellen Situation passt.

Die Zinsbindung des Immobilien-Kredits

Die Zinsfestschreibung des Darlehens beeinflusst ebenfalls die monatlichen Raten. Eine kürze Zinsbindung kann die monatliche Belastung senken. Doch dann besteht das große Risiko deutlich höherer Zinsen bei der Anschlussfinanzierung, was zu einer höheren Belastung führt. Bei längerer Zinsfestschreibung besteht ein solches Risiko kaum. Nachteil: Der Zins in der Regel spürbar höher als bei kürzerer Zinsfestschreibung. Unter dem Strich aber bringt eine möglichst lange Zinsbindung in einer Niedrigzinsphase erfahrungsgemäß erhebliche finanzielle Vorteile

Das Eigenkapital

Ein solider Grundstock an Eigenkapital ist entscheidend. Je mehr Sie zur Verfügung haben, desto weniger müssen Sie finanzieren. Ein höheres Eigenkapital kann auch zu besseren Zinssätzen führen. Allgemein wird empfohlen, mindestens 20 % des Kaufpreises als Eigenkapital vorzuhalten, um die finanzielle Belastung bei der Immobilienfinanzierung in einem erträglichen Rahmen zu halten.

Kaufnebenkosten

Beim Kauf einer Immobilie fallen Kaufnebenkosten an, die oft übersehen werden. Dazu gehören insbesondere folgende Kostenpositionen:

  • Maklerkosten: Makler verlangen in der Regel eine Provision. Diese Gebühr sollte bei der Budgetplanung berücksichtigt werden.
  • Notarkosten: Notarkosten sind für die rechtliche Abwicklung des Immobilienkaufs erforderlich. Sie variieren je nach Bundesland und Kaufpreis.
  • Grunderwerbssteuer: Diese Steuer wird fällig, sobald das Eigentum an der Immobilie übertragen wird. Die Höhe variiert ebenfalls je nach Bundesland.

Welche Förderungen für einen Hauskauf gibt es?

Es gibt verschiedene staatliche Förderungen, die den Kauf einer Immobilie erleichtern können. Die wichtigsten sind:

Wohn-Riester

Die Riester-Förderung – auch bekannt als „Wohn-Riester“ – unterstützt den Immobilienkauf in Deutschland. Sie bietet staatliche Zulagen, ggf. Steuervorteile und die Nutzung der angesparten Beträge aus Riester-Verträgen. Diese Mittel können für den Kauf oder Bau von selbstgenutztem Wohneigentum verwendet werden. Die Förderung hilft, Eigenkapital zu erhöhen, die Finanzierungskosten zu senken und gleichzeitig die Altersvorsorge zu stärken. Es gibt Bedingungen, wie die Eigenutzung der Immobilie und die Rückzahlung des Darlehens bis zur Rente. Die Riester-Förderung verbindet somit Immobilienerwerb und langfristige finanzielle Sicherheit.

Bausparen

Bausparen ist eine Finanzierungsmethode, die Spar- und Darlehensphasen kombiniert, um den Erwerb von Wohneigentum zu unterstützen. Viele Sparer haben Anspruch auf staatliche Förderung – die Wohnungsbauprämie sowie ggf. die Arbeitnehmer-Sparzulage, sofern die Vermögenswirksamen Leistungen (VL) in einen Bausparvertrag fließen.

In der Sparphase zahlt der Bausparer regelmäßig in einen Bausparvertrag ein, der verzinst wird. Sobald eine vorher festgelegte Sparsumme erreicht ist, kann der Bausparer ein günstiges Bauspardarlehen beanspruchen.

Die Darlehensphase ermöglicht die Nutzung dieses Darlehens zur Finanzierung von Immobilien oder anderen Zwecken. Bausparen bietet somit eine strukturierte Möglichkeit, langfristig Eigenkapital aufzubauen und von vorteilhaften Kreditkonditionen zu profitieren. Es ist wichtig, die Konditionen der Bausparkasse zu prüfen und gründlich zu eruieren, ob das Bausparen den individuellen finanziellen Zielen entspricht.

Fazit

Der Kauf einer Immobilie erfordert eine sorgfältige finanzielle Planung. Um herauszufinden, wie viel Immobilie Sie sich leisten können, müssen Faktoren wie Zinssatz, Darlehensdauer, Eigenkapital und Kaufnebenkosten berücksichtigt werden. Staatliche Förderungen wie das Riestern und Bausparverträge können zusätzlich helfen. Ein realistisches Budget und eine gründliche Analyse Ihrer finanziellen Situation bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Immobilieninvestition, die Ihren Traum vom eigenen Zuhause wahr werden lassen kann.

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