Sobald Sie Ihre Wohnung oder Ihr Haus renovieren und ein neuer Bodenbelag verlegt werden soll, stellt sich oft auch die Frage nach den richtigen Sockelleisten.
Die Auswahl am Markt ist riesig. Von einem Edelstahl Winkel nach Maß von Montanstahl als sauberem Wandabschluss für einen Laminatboden bis zu Designleisten oder Sockelleisten aus Holz.
Jede Sockelleistenart hat ihre eigenen Vorteile, und natürlich spielt der persönliche Geschmack am Ende auch noch eine Rolle. Wir zeigen Ihnen im folgenden Artikel, welche Möglichkeiten es gibt und wo die Vorteile der einzelnen Materialien und Arten liegen.
Nutzung von Sockelleisten
Die Nutzung von Sockelleisten bringt verschiedene Vorteile. Da wäre einmal der Schutz der Wand vor Beschädigung durch Stöße. Solche Stöße können durch Möbelstücke oder durch Reinigungsgeräte verursacht werden. Sockelleisten schützen dabei die empfindlichen Kanten des Wandbelags.
Dadurch entsteht automatisch auch eine ästhetische Aufwertung des Raums. Denn Sockelleisten schaffen – falls sie passend zum Boden und/oder zum Wandbelag gewählt werden – einen harmonischen Übergang zwischen dem Boden und der Wand.
Außerdem kann man mit einer Sockelleiste Fugen und Kabel zwischen dem Boden und der Wand verschwinden lassen. Wenn Sie beispielsweise Klicklaminat oder einen ähnlichen Boden mit zuschneidbaren Paneelen oder Platten verlegen, können kleinere Fehler beim Schneiden auf diese Art verdeckt werden.
Denn falls die Fuge zwischen Bodenbelag und Wand nicht an allen Stellen gleich breit ist, verdeckt eine entsprechend breite Sockelleiste diese Fehler und macht die Arbeit gerade für Hobbyhandwerker mit weniger Erfahrung leichter.
Arten von Sockelleisten
Standardleisten
Dabei handelt es sich um klassische Leisten, die für allgemeine Anwendungen genutzt werden. Zumeist haben diese Leisten eine leicht geschwungene L-Form und liegen flach auf der Wand und dem Boden auf. Diese Standardleisten gibt es in verschiedenen Materialien – zumeist werden sie aber aus Kunststoffen hergestellt. Sie sind in der Regel die günstigsten Varianten.
Kabelkanalleisten
Kabelkanalleisten haben einen integrierten Raum für eine sichere Kabelverlegung. Sie werden oft für Wohnzimmer und Büros in den eigenen vier Wänden genutzt.
Gerade im Homeoffice hat das auch etwas mit dem Sicherheitsaspekt zu tun. Denn Unfälle im Homeoffice sind in der Regel ebenfalls Arbeitsunfälle. Im Umkehrschluss müssen Arbeitnehmer ihrem Arbeitgeber oft nachweisen, dass sie bei der Einrichtung des Büros auch die Arbeitsschutzrichtlinien beachtet haben. Freiliegende Kabel sind eine der häufigsten Unfallursachen in einer privaten Büroumgebung.
Im Wohnzimmer können Sie solche Kabelkanalleisten sehr gut nutzen, um die Kabel für ein Soundsystem zu verstecken.
Designleisten
Diese Leisten bestechen mit besonderen Formen und Farben und sind vor allem in modern eingerichteten Wohnungen ein zusätzliches Designelement.
Flexible Leisten
Gerade in vielen Altbauten haben Besitzer und Mieter mit unebenen Wänden zu kämpfen. Starre und gerade Sockelleisten würden solche für das bloße Auge oft nicht direkt sichtbaren Baufehler offenlegen. Mit einer flexiblen Leiste passen sich Ihre Sockelleisten den Rundungen und Wellen Ihrer Wände an – und der Eindruck einer geraden Wand bleibt bestehen.
Materialien
Holz
Ein klassischer Baustoff, der gerne auch für hochwertige Sockelleisten genutzt wird. Da Holz ein natürlicher Rohstoff ist, wirkt er sich positiv auf das Raumklima aus. Außerdem schaffen Sockelleisten aus Holz eine warme Optik. Da man Holzleisten lackieren kann, können Sie ihnen mit einem neuen Anstrich auch eine neue Farbe und Optik verleihen.
MDF (Mitteldichte Faserplatte)
Leisten aus MDF sind preisgünstig und sehr robust. Sie werden lackiert oder foliert angeboten und sind leicht zu verarbeiten.
Kunststoff
Ebenfalls sehr robust und dazu auch noch absolut wasserfest. Das macht Sockelleisten aus Kunststoff ideal für die Nutzung in Feuchträumen. Mit einer zusätzlichen Silikonabdichtung können Sie sicher sein, dass sich keine Feuchtigkeit zwischen Boden- und Wandbelag bis ins Mauerwerk verirrt.
Edelstahl/Metall
Die moderne Variante für minimalistische Designs. Besonders in Einrichtungen mit viel Metall und Glas passen Sockelleisten aus Edelstahl oder Metall perfekt ins Bild. Sie sind besonders langlebig, aber im Vergleich zu den anderen Materialien deutlich schwerer zu verarbeiten.
Aluminium
Sockelleisten aus Aluminium sind besonders leicht und kommen in ähnlich modernen Designs daher wie Edelstahl- oder Metallleisten. Sie werden oft in Büros oder in öffentlichen Gebäuden zum Einsatz gebracht.
Keramik/Fliesen
Leisten aus Keramik oder Fliesen passen besonders gut zu gefliesten Böden. Daher findet man diese Art der Sockelleisten überwiegend im Badezimmer oder in der Küche. Zumeist werden die Leisten dann aus der gleichen Fliesenart geschnitten wie der Bodenbelag. Das sorgt für ein besonders stimmiges Gesamtbild.
Anbringen von Sockelleisten – Möglichkeiten im Überblick
Kleben
Sie können Sockelleisten anbringen, indem Sie Montagekleber auf der Rückseite der Sockelleiste raupenförmig auftragen und die Leiste dann für 30 – 60 Sekunden fest an die Wand drücken. Das Kleben ist die am wenigsten stabile Art der Anbringung, da der Kleber nach einigen Jahren an Kraft verliert und sich die Leisten lösen können.
Schrauben
Wenn Sie Ihre Sockelleisten schrauben, können Sie mit der Auswahl der Schrauben zusätzliche Akzente setzen. Etwa falls Sie schwarze Sockelleisten anbringen möchten und dafür goldfarbene Schrauben verwenden. Das Anschrauben der Leisten ist jedoch deutlich aufwendiger als das Kleben.
Sie müssen die Löcher in der Wand erst einmal vorbohren. Anschließend sind Dübel in die Löcher einzubringen. Erst dann können die Leisten verschraubt werden. Dafür ist diese Variante eine der langlebigsten, da sich verschraubte Sockelleisten kaum einmal von der Wand lösen.
Nageln
Das Nageln von Sockelleisten ist ähnlich aufwendig wie das Kleben. Diese Art der Befestigung wird überwiegend für Sockelleisten aus Holz verwendet. Sie legen die Leisten an der geplanten Stelle an der Wand an und nageln diese mit sogenannten Stahlstiften (sehr stabilen Nägeln mit einem kleinen Kopf) an der Wand fest.
Clipsysteme
Sockelleisten mit einem Clipsystem anzubringen, ist besonders aufwendig. Dafür können Sie, wenn Sie die notwendigen Clips einmal angebracht haben, schnell und einfach Sockelleisten austauschen. Außerdem entsteht durch die Clips hinter den Leisten ein kleiner Schacht, in dem einzelne Kabel verstaut werden können.
Damit Sie Ihre Sockelleisten mit einem Clipsystem anbringen können, müssen Sie zuerst die Montageclips an der Wand anbringen. Dazu bohren Sie pro Clip zwei Löcher, versehen diese mit Dübeln und schrauben die Clips dann an. Wenn Sie alle Clips angebracht haben, können Sie die Sockelleisten einfach einhaken.
Fazit
Sockelleisten schaffen ein harmonisches Bild. Sie können so gewählt werden, dass sie in der jeweiligen Einrichtung gar nicht auffallen oder so, dass sie aufgrund ihrer Farbe oder ihres Designs eigenständige Designelemente für sich sind. Vor allem in Räumen, in denen Kabel über eine größere Strecke geführt werden müssen, können sie zusätzlich als Kabelkanäle genutzt werden.