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Wie kann man in Stein und Beton bohren?

Zum Bohren in Stein und Beton ist ein hochwertiger Bohrer erforderlich. Foto: ©Peter Hofstetter / stock adobe

Zum Bohren in Stein und Beton ist ein hochwertiger Bohrer erforderlich. Foto: ©Peter Hofstetter / stock adobe

Das Bohren in Stein und Beton gehört – neben Holz und Metall – zu den häufigsten Anwendungszwecken im Bereich der Bohrarbeiten.

Egal ob ein Heimwerker, der ein Regal an der Betonwand befestigen möchte, oder der Profi-Handwerker, der für eine Installation Löcher in Naturstein bohren muss – die richtige Bohrtechnik und Ausrüstung sind entscheidend für den Erfolg.

Billige Allzweckbohrer kommen hier nicht weit, ohne das richtige Werkzeug laufen Sie Gefahr, sowohl dieses als auch das zu bearbeitende Material zu beschädigen. Generell gilt also die Grundregel: Man benötigt hochwertige Produkte, um optimale Ergebnisse zu erzielen!

In diesem Ratgeber geben wir Ihnen die wichtigsten Infos an die Hand, um fachgerecht in Beton und Stein zu bohren – von der Wahl des richtigen Bohrers bis hin zu praktischen Anwendungstipps.

Welcher Bohrer für Beton?

Beton ist ein extrem widerstandsfähiges Material. Um darin Löcher zu bohren, benötigen Sie spezielle Bohrer, die hart genug sind, ohne zu schnell stumpf zu werden oder zu verlaufen. Hier kommen sogenannte Betonbohrer ins Spiel, die sich durch ihre gehärtete Spitze auszeichnen – oft aus Wolframcarbid oder Hartmetall. Diese Materialien sind extrem hart und verschleißfest.

Für kleinere und mittlere Bohrungen eignet sich eine Schlagbohrmaschine in Kombination mit einem Betonbohrer. Für größere und tiefere Bohrlöcher, vor allem in sehr dichten oder armierten Betonwänden, verwenden Sie besser eine leistungsstärkere Bohrmaschine mit Hammerfunktion – auch als Bohrhammer bekannt. Der Unterschied liegt in der Art und Weise, wie der Bohrer in das Material dringt.

Anwendungsbeispiele

Klassische Beispiele für Betonbohrungen sind das Einbringen von Schwerlastdübeln in Wände, um beispielsweise Regale oder TV-Halterungen zu montieren. Auch wenn Sie Rohre, Leitungen oder Kabel durch Wände verlegen müssen, ist es oft nötig, durch Beton zu bohren.

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Und ebenfalls beim Montieren von Geländern, Markisen oder Sonnenschirmen, die oft in Betonsockeln verankert werden, sind solche Bohrungen unerlässlich. Hinzu kommen Installationen beim Innenausbau von Garagen oder Kellern, wo Betonwände typisch sind.

Worauf achten beim Bohren in Beton?

Zunächst ist es wichtig, den richtigen Bohrer und die richtige Maschine wählen. Ein normaler Allzweckbohrer wird Beton nur mit größtem Kraftaufwand durchdringen und kann dabei sogar brechen. Verwenden Sie stattdessen eine Maschine mit Schlag- oder Hammerfunktion und achten Sie darauf, den Bohrer immer gerade anzusetzen. Arbeiten Sie mit moderatem Druck, bei zu viel Kraft nutzt sich die Bohrerspitze schnell ab. Außerdem sollten Sie regelmäßig Pausen einlegen, um den Bohrer abkühlen zu lassen.

Achtung: Beim Bohren in armierte Betonwände (Beton mit Stahlbewehrung) kann es zu einem plötzlichen Blockieren kommen, wenn der Bohrer auf eine Stahlstrebe trifft. Hier ist Vorsicht geboten, gegebenenfalls muss der Stahl separat mit speziellen Bohrern durchdrungen werden.

Welcher Bohrer für Stein?

Stein unterscheidet sich in seiner Härte und Struktur je nach Art des Gesteins erheblich. Deshalb ist es wichtig, den richtigen Bohrer zu wählen. Für die meisten Steinarten – zum Beispiel Sandstein, Kalkstein oder Naturstein – eignen sich Allzweck-Steinbohrer.

Diese Bohrer verfügen, ähnlich wie Betonbohrer, über eine gehärtete Spitze, die robust genug ist, das harte Material zu durchdringen. Wenn Sie jedoch besonders harte Gesteinsarten wie Granit oder Marmor zu bearbeiten haben, sollten Sie einen speziellen Diamantbohrer verwenden.

Anwendungsbeispiele

Steinbohrungen werden bei verschiedenen Bau- und Renovierungsprojekten benötigt. Ein klassisches Beispiel ist die Befestigung von Außenbeleuchtungen an Natursteinfassaden. Auch das Montieren von Gartenmöbeln, Zäunen oder Sichtschutzwänden, die in Steinmauern verankert werden müssen, erfordert entsprechende Bohrlöcher.

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In historischen Gebäuden, die aus massiven Steinen wie Sandstein oder Granit gebaut wurden, müssen für die Installation von Heizungen, Rohren oder elektrischen Leitungen ebenfalls Steinbohrungen vorgenommen werden.

Worauf achten beim Bohren in Stein?

Zunächst sollten Sie darauf achten, dass der Bohrer für die jeweilige Steinart geeignet ist. Beginnen Sie beim Bohren mit einer niedrigen Drehzahl, um das Überhitzen des Bohrers zu vermeiden. Setzen Sie die Maschine ohne zu großen Druck an, damit das Material nicht beschädigt wird.

Achtung: Bei empfindlichen Steinarten wie Schiefer oder Marmor sollten Sie die Schlagfunktion der Bohrmaschine nur mit Vorsicht einsetzen oder ganz darauf verzichten, um Risse zu vermeiden. Wie auch beim Bohren in Beton ist es zudem wichtig, den Bohrer regelmäßig abzukühlen – vor allem bei harten Gesteinsarten. Dazu eignet sich Wasser oder spezielles Bohröl.

Kann man Stein- und Betonbohrer nachschärfen?

Stein- und Betonbohrer können in der Regel nachgeschärft werden, allerdings ist dies nicht bei allen Bohrertypen einfach oder sinnvoll. Besonders günstige Bohrer, bei denen die Spitze aus weniger hochwertigen Materialien gefertigt ist, lohnen sich oft nicht nachzuschärfen, da sie nach dem Schärfen schnell wieder stumpf werden.

Hochwertige Bohrer aus Hartmetall oder Wolframcarbid lassen sich dagegen gut nachschärfen und behalten ihre Schneidfähigkeit. Um einen Stein- oder Betonbohrer nachzuschärfen, benötigen Sie jedoch eine spezielle Schleifmaschine oder einen Schleifstein, der für Hartmetall geeignet ist.

Fazit

Mit dem richtigen Bohrer, einer geeigneten Maschine und der richtigen Technik lassen sich auch Stein und Beton problemlos durchdringen. Achten Sie unbedingt darauf, den passenden Bohrer für das jeweilige Material zu benutzen und beim Bohren Pausen einzulegen, um die Überhitzung des Bohrers zu verhindern. Sobald das Bohrloch nicht mehr „sauber“ erscheint, sollte der Bohrer nachgeschärft oder ausgetauscht werden. Ansonsten wird auch die Maßhaltigkeit nicht mehr ausreichend sein.

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Der Autor Hajo Simons

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

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