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Buch oder Hörbuch – was ist besser?

Ob traditionelles Buch oder Hörbuch – Hauptsache lesen. Foto: Mint_Images via Envato

Ob traditionelles Buch oder Hörbuch – Hauptsache lesen. Foto: Mint_Images via Envato

Ob traditionelles Buch oder Hörbuch – Hauptsache lesen. Foto: Mint_Images via Envato

Entspannen daheim, in aller Gemütlichkeit und wieder mal lesen? Mit einem Buch oder einem Hörbuch? Mal schauen und mal hören.

Bücher nehmen Menschen seit vielen Generationen auf spannende Entdeckungsreisen mit. Sie können die Fantasie beflügeln, witzig sein oder auch ernste, gesellschaftlich und politisch relevante Themen literarisch beleuchten und verarbeiten. Die Etablierung neuer Medien hat auch den Markt für Bücher verändert. Zum einen ihre Vertriebswege, aber auch die Form, in der ihre Inhalte dargeboten werden.

Ein Buch muss heute nicht unbedingt auf Papier gedruckt sein. Neben E-Books, die an Computer- und Smartphone-Bildschirmen gelesen werden können, sind in den letzten Jahren vor allem Hörbücher immer beliebter geworden. Manch einer scheut davor zurück, sich einen tausend Seiten starken Wälzer vorzunehmen und von vorn bis hinten durchzuarbeiten. Ist es nicht vielleicht bequemer und entspannender, auf ein Hörbuch zurückzugreifen? Interessanten, spannenden Geschichten zu lauschen, während man gemütlich im Bett liegt?

Was sind jeweiligen Vor- und Nachteile – einerseits des klassischen Buchs, andererseits des Hörbuchs?

Gedruckte Bücher und Hörbücher im Vergleich


Inzwischen sind mehr als 20 Millionen Menschen in Deutschland mit Hörbüchern vertraut. Damit hat es die CD als beliebtestes Audio-Medium hinter sich gelassen. Rund acht Millionen Menschen hören sich hierzulande täglich Hörbücher, Hörspiele oder Podcasts an.

Studien zeigen jedoch, dass die zunehmende Beliebtheit von Hörbüchern nicht mit sinkenden Verkaufszahlen von gedruckten Büchern einhergeht. Damit findet kein Verdrängungseffekt des klassischen Buches statt, sondern literarische Inhalte erreichen vielmehr einen größeren Personenkreis.

Vorteile des klassischen Buchs


Ein gedrucktes Buch wird anders wahrgenommen. Wir nehmen nicht nur die Inhalte auf, sondern erfahren das Buch auch mit anderen Sinnen. Das Papier sondert seinen ganz eigenen, für Bücher typischen Geruch ab, wir können es anfassen und somit begreifen.

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Dieses „Begreifen” ist dabei durchaus doppeldeutig gemeint, denn mit welchen Sinnen ein Mensch einen Inhalt beziehungsweise dessen Darbietungsform erfahren und erleben kann, hat einen Einfluss darauf, wie die enthaltenen Informationen verarbeitet werden.

Das klassische Buch schränkt die Fantasie nicht ein. Liest man ein Buch, kann man sich seine ganz eigenen Vorstellungen über die Dialoge, also vor allem den Klang der Sprache, die Akzente und die Betonung, machen. Hörbücher schränken diesen Spielraum der eigenen Fantasie ein, indem sie all diese genannten Dinge durch die Sprecher festlegen. Somit entsteht ein ganz individuelles Leseerlebnis, das dazu führen kann, dass verschiedene Leser das gleiche Buch ganz unterschiedlich erfahren.

Ein Buch kann der Leser seinem ganz eigenen Rhythmus entsprechend lesen. Findet man eine Stelle besonders spannend, eindrücklich beschrieben oder im Handlungsablauf dramatisch und packend, kann man diese Abschnitte mehrfach lesen. Ebenso ist dies möglich, wenn ein Teil der Handlung womöglich unverständlich oder verwirrend erscheint und man Schwierigkeiten hat, dem Verlauf der Handlung zu folgen.

Vorteile des Hörbuchs


Hörbücher sind umweltfreundlicher, da für ihre Herstellung kein Papier benötigt wird. Außerdem benötigen Hörbücher keinen Platz zur Aufbewahrung, sodass weder große Regale noch größerer Wohnraum benötigt wird, der ebenfalls unterhalten werden muss. Dieser Vorteil wird umso größer, je mehr Bücher jemand in der eigenen Sammlung hat.

Heutzutage lassen sich Hörbücher direkt online kaufen oder man nutzt einen Hörbuchanbieter wie Audible, bei dem je ein Buch im monatlichen Abo enthalten ist. Wem das nicht reicht, der kann auf alternative Hörbuchanbieter zugreifen.
Abhängig von der jeweiligen Ausgestaltung kann ein Hörbuch gewissermaßen zu einem ganz neuen Werk werden. Begabte Sprecher können ein altbekanntes Werk durch ihre eigene Interpretation zu einem gänzlich neuen Erlebnis für den Zuhörer machen, auch wenn er die Buchvorlage bereits kennt.

Hörbücher können bequemer sein als das Lesen eines Buches. Zum einen muss man nicht zwangsläufig andere Tätigkeiten unterbrechen, zum anderen kann das Lesen eines gedruckten Buches nach einiger Zeit auch anstrengend werden.

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Die Augen werden müde, beginnen zu Tränen, der Nacken verspannt sich. Ein Hörbuch kann man spielen lassen, während man gemütlich im Bett oder auf dem Sofa liegt oder während man im Sommer auf dem Balkon sitzt und sich von der Sonne bräunen lässt, ohne dass dabei eine möglicherweise Verspannungen verursachende Körperhaltung notwendig ist.

Hörbücher können flexibler verwendet werden. Man kann sie zum Beispiel beim Sport hören oder während man durch die Fußgängerzone bummelt.

Buch oder Hörbuch – Was ist besser?


Die kurze Antwort: Es kommt ganz auf den eigenen Geschmack an. Grundsätzlich lässt sich nicht sagen, ob nun ein gedrucktes Buch oder ein Hörbuch die „bessere” Art ist, literarische Inhalte aufzunehmen, mit Geschichten und ihren Charakteren mitzufiebern und die eigene Fantasie zu beleben. Es lässt sich wahrscheinlich nicht einmal sagen, dass die eine oder andere Form für verschiedene Typen von Menschen besser geeignet ist als die andere.

Vielmehr hängt es zum einen vom eigenen Geschmack ab, ob man ein Buch lieber hört oder liest, zum anderen aber auch davon, in welcher Umgebung man es nutzen möchte. Es spricht schließlich nichts dagegen, einer lockeren Liebesgeschichte in Form eines Hörbuchs tagsüber beim Bummel durch die Fußgängerzone zu lauschen, während man abends den spannenden Krimi im gemütlichen Wohnzimmer als gedrucktes Buch zur Hand nimmt.

Der Autor Hajo Simons

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

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