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Feuchtigkeitsschäden: Haftung bei arglistiger Täuschung

Unfreiwilliges Dauerlueften

Den Kauf eines Eigenheims aus zweiter Hand halten viele Familien für attraktiv, weil solche Immobilien zumindest auf den ersten Blick weniger kosten als ein Neubau. Das kann gut gehen, tut es aber häufig nicht. Denn abhängig vom Alter entsprechen solche gebrauchten Immobilien insbesondere im Hinblick auf den Energieverbrauch bei Weitem nicht den aktuellen technischen Standards, so dass kostspielige Modernisierungen oder sogar Sanierungen nötig sind. Bisweilen gibt es auch gravierende Mängel wie Feuchtigkeitsschäden, die sich schnell als substanzgefährdend erweisen.

Wie in dem Fall, der vor dem Oberlandesgericht (OLG) Oldenburg verhandelt wurde. Zum Glück kam der Kläger, der etliche Zeit zuvor ein Haus aus zweiter Hand erworben hatte, finanziell ungeschoren davon. Dem Käufer einer Immobilie aus zweiter Hand fielen kurz nach Abschluss des Kaufvertrags etliche feuchte Stellen an den Wohnzimmerwänden auf. Ein Sachverständiger stellt derart hohe Feuchtigkeitswerte im Erdgeschoss des Hauses fest, dass dieses nur mit großen Einschränkungen oder nicht bewohnbar war. Der Käufer wollte sich dies naturgemäß nicht gefallen lassen und verklagte den Verkäufer auf Erstattung des Kaufpreises sowie auf vergleichsweise hohen Schadenersatz.

Nachdem das Landgericht (LG) Aurich in erster Instanz die Klage abgewiesen hatte, entschied das OLG Oldenburg in der Berufung zugunsten des Klägers (Az.: 1 U 129/13). Mit der Begründung, dass die vorliegenden Indizien für eine „arglistige Täuschung“ durch den Verkäufer sprachen. Der hatte nämlich hinter den Tapeten Alufolie angebracht, um die Feuchtigkeit zu kaschieren. Folge und vom OLG Oldenburg ausdrücklich betont: Bei einer arglistigen Täuschung kommt der in Kaufverträgen von Gebrauchtimmobilien üblicherweise enthaltene Haftungsausschluss nicht zum Tragen.

 

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Anmerkung der Redaktion: Der Autor dieses Textes ist kein Steuerberater und auch kein Rechtsanwalt, sondern Wirtschafts- und Finanzjournalist. Finanzjournalisten ist rechts- und steuerberatende Tätigkeit per Gesetz untersagt. Der Text dient lediglich der Information von Steuerzahlern und (angehenden) Bauherren oder Immobilienkäufern. Eine Beratung oder gar konkrete Empfehlungen enthält der Text nicht. Diese sind auch nicht beabsichtigt. Obwohl die für den Text verwendeten Quellen als zuverlässig gelten, wird keine Garantie für die Richtigkeit übernommen. Die Ausführungen und Erklärung können und sollen das Gespräch mit einem Steuerberater und/oder Rechtsanwalt nicht ersetzen.

 

Der Autor Hajo Simons

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

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