Ein Problem, mit dem sich viele Hobbygärtner herumschlagen müssen, sind Blattläuse. Wie aber wird man die Tierchen wieder los? Der Ratgeber zum Blattläuse bekämpfen.
Sie zählen zu den wohl bekanntesten Pflanzenschädlingen, die es hierzulande gibt. Die Blattläuse fühlen sich besonders im gemäßigten Klima sehr wohl – deshalb findet man diese kleinen Tierchen auch überall in Europa. Es gibt mehrere Probleme, die mit einer solchen Plage einhergehen. Erstens ist fast keine Pflanze vor den Blattläusen sicher, zweitens entziehen die Tierchen der Pflanze nicht nur Nährstoffe, sondern sorgen auch dafür, dass Viren übertragen werden können. Wer Blattläuse bekämpfen möchte, sollte sich ein paar Hilfsmittel zurechtlegen. Dieser Ratgeber gibt Ihnen hilfreiche Tipps, wie die Blattläuse auf natürliche Art und Weise bekämpft werden können.
Wie können Sie die Blattläuse erkennen, um sie zu bekämpfen?
Um die Blattläuse bekämpfen zu können, müssen Sie die Tierchen erst einmal erkennen. Gerade im Frühling und Sommer sind zig verschiedene Pflanzenarten von den Blattläusen betroffen. Wie bereits angesprochen, ist es wichtig, dass Sie diese Schädlinge erkennen und entsprechend bekämpfen. Durch Übertragung von Viren können Zier-, Gemüse- und auch Obstpflanzen krank werden. Wer sich um seine Pflanzen kümmert – egal ob im Garten oder in den eigenen vier Wänden – wird sofort feststellen können, wenn ein Läusebefall vorherrscht. Die Tierchen sind sehr klein, können aber mit dem freien Auge leicht erkannt werden. Sie haben eine Größe von etwa 4 mm.
Die Farben hängen von der jeweiligen Blattlausart ab. Während die meisten grün sind, gibt es auch jene Tierchen, die schwarzbraun, gelb, weiß oder rotbraun sind.
Zu Beginn des Befalls können Sie nur einzelne Tierchen auf den Blättern der Pflanzen erkennen. Haben sich die Blattläuse jedoch weit ausgebreitet, dann werden Sie einen Honigtau am Blatt feststellen können. Das kann man sich in etwa wie einen klebrigen Film vorstellen, der sich über die Pflanze zieht. Dieser lockt dann wiederum Ameisen an. Wer sich also vor Ameisen schützen möchte, der sollte zuerst die Blattläuse bekämpfen.
Damit die Blattläuse-Plage nicht zu groß wird, ist es gut, wenn Sie Ihre Pflanzen regelmäßig kontrollieren. Können Sie die Tierchen erkennen, dann ist es wichtig, dass Sie sofort handeln. Die Blattläuse vermehren sich nämlich innerhalb kürzester Zeit, und kaum haben Sie einen Tag nicht geschaut, kann sich ein ganzes Volk an den Blättern und Stängeln ausgebreitet haben.
Weitere Erkennungsmerkmale eines Blattläusebefalls können sein:
- Die Blätter verfärben sich
- Viele Blätter kräuseln sich
- Blätter fallen ab und trocknen aus
Hausmittel zum Blattläuse bekämpfen
Es gibt verschiedene Mittel gegen Blattläuse. Viele davon sind völlig natürlich, d.h. es müssen keine chemischen Produkte an den Pflanzen in der Wohnung oder im Garten angewendet werden. Gerade für jene Gartenfreunde, die viel Wert auf Natürlichkeit legen, sind die im nachfolgenden vorgestellten Mittel gegen Blattläuse eine gute Alternative. Bevor Sie also teure Produkte aus dem Fachhandel besorgen, sollten Sie zuerst die Dinge ausprobieren, die Sie bereits zu Hause haben.
1. Knoblauch
Der Geruch von Knoblauch ist für die Plagegeister alles andere als attraktiv. Deshalb können Sie eine Knoblauchzehe dafür verwenden, um die Blattläuse zu vertreiben. Hat man Pflanzen, die sehr stark von den Blattläusen befallen sind, dann sollte man sich einen Knoblauchsud machen, der besonders effizient hilft. Dafür schneiden Sie etwa 100 Gramm Knoblauch auf. Die kleinen Stückchen werden dann mit etwa zwei bis drei Litern Wasser übergossen. Die Mischung lassen Sie nun für ein paar Stunden ziehen und abkühlen. Am Ende kann der Sud in eine Glas- oder Plastikflasche mit Sprühkopf gegeben und regelmäßig auf die Pflanze aufgesprüht werden.
Können Sie an den Blättern der Pflanze hingegen nur wenige Blattläuse erkennen, dann reicht es, wenn Sie ein oder zwei Knoblauchzehen neben dem Stängel der Pflanze in die Erde stecken. Hier sollte man darauf achten, dass die Zehe noch ein bisschen über der Erde hervorschaut. So kann der Knoblauch seinen Geruch besser entfalten.
2. Milch-Wasser-Gemisch
Neben dem Knoblauch kann auch Milch dazu genutzt werden, um die Blattläuse zu bekämpfen. Hierbei mischen Sie Milch und Wasser in einem Verhältnis von 1:2 zusammen. Das heißt, Sie nehmen zum Beispiel 200 ml Milch und 400 ml Wasser und besprühen die Pflanze damit. Dadurch, dass im Normalfall jeder Kuhmilch zu Hause hat, kann dieses einfache Hausmittel gegen Blattläuse leicht angewendet werden. Der Grund, warum Milch gegen Blattläuse wirkt, ist, dass sie Lecithin enthält. Dieser Stoff bildet einen Film über der Blattlaus, sodass diese nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wird. Am Ende stirbt der Schädling dann ab. In vielen Rezepten wird auch ein bisschen Speiseöl dazugegeben.
3. Zwiebel-Sud gegen Blattläuse
Neben Knoblauch und Milch hilft auch Zwiebel, um den Blattläusen den Garaus zu machen. Der Vorteil dieses Suds ist, dass er sowohl bei Nutzpflanzen wie auch bei den Zierblumen angewendet werden kann. Das Rezept ist sehr einfach, und viele Gärtner wenden den Zwiebelsud besonders bei Rosengewächsen oder bei Paprika an. Damit kann man Blattläuse einfach und praktisch bekämpfen.
Für den Sud benötigen Sie eine Zwiebel, die Sie in kleine Stücke aufschneiden und dann mit Wasser aufkochen. Die Menge des Wassers kann variieren – wenn Sie unsicher sind, dann verwenden Sie einen Liter. Nachdem im Topf Blasen aufsteigen, wird die Hitze vom Herd heruntergedreht. Der Zwiebelsud wird jetzt noch für ca. 30 Minuten mit geschlossenem Deckel auf einer kleinen Flamme ziehen gelassen. Ist die halbe Stunde rum, wird der Topf vom Herd genommen, und der Sud kühlt langsam ab. Danach werden das Gemisch gesiebt und die Flüssigkeit in eine Sprühflasche gegeben. Der Sud kann dann angewendet werden. Ein kleiner Tipp vom Gärtner: Der Zwiebelsud sollte reichlich aufgesprüht werden. Dadurch, dass es sich hierbei um ein natürliches Mittel handelt, brauchen Sie sich keine negativen Folgen auf die Pflanzen erwarten.
4. Brennnesseljauche und Brennnesselsud
Die Brennnesseljauche fungiert als Dünger und kann deshalb vorbeugend für die Bekämpfung der Läuse eingesetzt werden. Ist eine Pflanze nämlich stark und robust, kann sie mit einem Befall besser umgehen bzw. ist überhaupt nicht für Blattläuse anfällig. Für die Jauche benötigen Sie ca. einen Kilo Brennnesselblätter, die Sie klein geschnitten haben. Diese Menge wird dann mit etwa 10 Litern Wasser (im besten Fall Regenwasser, also jenes vom Gartenschlauch) aufgefüllt. Die Mischung wird nun in die Sonne gestellt und dort gären gelassen. Erschrecken Sie sich nicht, wenn die Brennnesseljauche anfängt zu stinken – das ist vollkommen normal. Wer etwas gegen den Geruch tun möchte, kann sich Steinmehl besorgen. Davon wird ca. eine oder zwei Tassen voll in die Jauche gegeben, dadurch kann sich der Geruch neutralisieren. Nach mehreren Tagen verfärbt sich die Flüssigkeit dunkel und kann dann so aufbewahrt werden. Für die Nutzung wird ein Teil der Jauche mit 10 Teilen Wasser vermischt und auf die Pflanze gesprüht. Das fördert das Wachstum und die Robustheit der Pflanze.
Wer hingegen ein direktes Mittel gegen Blattläuse haben möchte, der mischt sich einen Brennnesselsud zusammen. Dafür werden die Blätter von der Brennnessel mit Regenwasser aufgegossen und für etwa zwei Tage stehen gelassen. Die Mengen können hier variieren – um eine ungefähre Maßeinheit zu haben, kann man etwa zwei Hand voll Brennnessel mit zwei Litern Wasser aufgießen.
Der Sud kann dann direkt auf die Pflanzen gesprüht werden. Die Kombination aus Brennnesseljauche zur Stärkung der Pflanze und Brennnesselsud bei einem Befall mit Blattläusen ist ideal, um die Pflanze langfristig zu schützen.
5. Spülmittel
Bei wem es nicht ganz so natürlich sein muss, kann auch Spülmittel gegen Blattläuse verwenden. Der Vorteil davon ist, dass es im Verhältnis zu anderen chemischen Produkten sehr günstig und vielseitig einsetzbar ist. Im Normalfall muss das Spülmittel nämlich nicht extra gekauft werden. Der Grund, warum Spülmittel gegen Blattläuse hilft ist, dass es einen Film über die Läuse legt, der dafür sorgt, dass sie absterben. Zum anderen sorgt das Spülmittel dafür, dass die Tierchen nicht den Stängel hochklettern können, sodass ein Befall ausgeschlossen wird.
Dadurch, dass es sich hierbei um kein natürliches Mittel handelt, ist es wichtig, dass man es korrekt anwendet. Nur so können die Blattläuse erfolgreich bekämpft und die Pflanze gleichzeitig geschont werden.
Das ideale Rezept ist:
- 500 ml Wasser
- 5 ml Spülmittel
Wer zu viel Spülmittel hineinmischt, der sorgt zwar dafür, dass die Läuse sterben, häufig aber leidet auch die Pflanze darunter. Im umgekehrten Fall (zu wenig Spülmittel) ist keine Wirkung zu erwarten.
5 andere Hausmittel gegen Blattläuse
Daneben gibt es noch andere Möglichkeiten, mit denen Sie auf natürliche Weise den Schädlingen entgegenwirken können.
1. Oregano
Das Gewürz ist nicht nur in der italienischen Küche sehr beliebt. Viele Gärtner nutzen es auch gegen Blattläuse. Dafür wird ca. 100 Gramm frischer Oregano oder ca. 20 Gramm getrockneter Oregano mit heißem Wasser aufgegossen. Das Gemisch wird nun für etwa eine halbe Stunde ziehen gelassen. Der Sud wird dann abgesiebt und abgekühlt. Für die Anwendung mischen Sie es im Verhältnis 3:1 (Sud, Wasser), und dann sprühen Sie es auf die Pflanze auf.
2. Tee aus Wermut
Wer ein ganzheitliches Mittel gegen Blattläuse und andere Ungeziefer haben möchte, der nutzt Wermuttee. Hierbei können Sie die getrockneten oder auch frischen Blätter nehmen und diese mit kochendem Wasser aufgießen. Am besten nehmen Sie hier auch etwa 100 Gramm frische oder 10 Gramm getrocknete Blätter. Der Sud wird in dem Fall aber für mindestens einen Tag lang stehen gelassen. Der Wermuttee wird direkt auf die Pflanzen aufgesprüht.
3. Kali-Seifenlauge
Neben dem Spülmittel kann auch Kali-Seife gegen die Blattläuse angewendet werden. Zuerst muss mit der Schmierseife eine Art Lauge angesetzt werden. Diese wird dann direkt auf die Pflanze gesprüht. Bei der Anwendung sollten Sie immer darauf achten, dass Sie zuerst probieren, ob die Pflanze mit der Kali-Seife umgehen kann. Für die Herstellung der Lauge benötigen Sie etwa 20 Gramm der Seife und einen Liter Wasser. Hierbei ist es wichtig, dass Sie sich an dieses Rezept halten – ansonsten kann es zu Schädigungen der Pflanze kommen.
Die Seife wirkt deshalb gut, weil sie Kaliumhydroxid und Leinöl enthält – diese beiden Stoffe wirken gegen Parasiten.
4. Brühe aus Adlerfarn
Wer nicht nur etwas gegen Blattläuse tun, sondern auch die Pflanze auf eine natürliche Weise stärken möchte, der wählt den Sud aus Adlerfarn. Dafür wird ca. ein Kilo vom Adlerfarn mit Wasser gemischt. Hierfür benötigen Sie mindestens acht oder neun Liter. Lassen Sie das Gemisch ein bisschen ziehen, und danach kann es direkt auf die Pflanzen gesprüht werden. Durch die Inhaltsstoffe vom Adlerfarn fungiert der Sud wie eine Art Düngemittel.
5. Marienkäfer fressen die Blattläuse
In Gärten, in denen viele Marienkäfer zu Hause sind, ist die Blattläuseplage meist nicht ausgeprägt. Die Marienkäfer sind nämlich die natürlichen Fressfeinde der Blattläuse. Im besten Fall hilft die Platzierung von Marienkäferlarven. Die kleinen Tierchen fressen am Tag unendlich viele Blattläuse.
Fazit
Die Tipps zu den besten Hausmitteln gegen Blattläuse sollten Ihnen zeigen, dass Sie kein teures Produkt aus dem Fachhandel besorgen müssen. Gerade bei Nutzpflanzen möchte man keine chemischen Mittel anwenden. Neben Knoblauch helfen auch Zwiebeln, Brennnessel, Milch oder Spülmittel. Wer möchte, kann auch Oregano, Adlerfarn oder die Kali-Seifenlauge austesten. Sind Ihre Pflanzen in der Wohnung oder Gemüsepflanzen betroffen, dann sollten Sie unbedingt zuerst die natürlichen Produkte (wie Brennnesselsud, Knoblauch oder Zwiebelsud) testen.