Viele Hausbesitzer kennen das: Ist erstmal das zweite oder gar dritte Kind da, wird es schnell eng im Haus. Dann ist zusätzlicher Platz gefragt. Viele denken dabei gar nicht daran, dass dieser Platz genau über ihren Köpfen wartet!
Der Ausbau des Dachbodens ist eine hervorragende Möglichkeit, ungenutzten Raum in Ihrem Zuhause zu erschließen und damit zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Ein gut durchdachter und professionell umgesetzter Dachbodenausbau kann nicht nur den Wert der Immobilie steigern, sondern auch ein gemütliches und vielseitiges neues Zimmer (oder sogar mehrere) bringen.
Bevor Sie jedoch mit den Arbeiten beginnen, sind gründliche Planung und Vorbereitung von entscheidender Bedeutung, um das Projekt erfolgreich umzusetzen. Was Sie dabei beachten sollten, zeigt unser Ratgeber.
Die Planung
Zunächst sollten Sie überlegen, wie Sie den Dachboden zugänglich machen möchten. Die gängigsten Möglichkeiten sind eine feste Treppe oder eine ausklappbare Dachbodentreppe bzw. eine Raumspartreppe. Je nachdem, wie Sie den Dachboden nutzen möchten – ob als zusätzliches Schlafzimmer, Arbeitszimmer oder Hobbyraum –, müssen Sie auch die entsprechenden Anforderungen an Elektrizität, Heizung, und gegebenenfalls Wasseranschlüsse berücksichtigen.
Eine effektive Dämmung ist für den Dachbodenausbau unerlässlich, um ein angenehmes Raumklima zu schaffen und die Energiekosten zu reduzieren. Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Dämmstoffen wie Mineralfasern, Schaumstoffplatten oder natürlichen Materialien wie Schafwolle. Achten Sie darauf, dass auch die Dachschrägen und der Fußboden ausreichend isoliert werden.
Eine gute Belüftung ist ebenfalls wichtig, um Feuchtigkeitsproblemen vorzubeugen und ein gesundes Raumklima zu schaffen. Sorgen Sie dafür, dass ausreichend Lüftungsöffnungen oder ein Lüftungssystem vorhanden sind, um einen regelmäßigen Luftaustausch zu ermöglichen.
Berücksichtigen Sie bei der Planung des Dachbodenausbaus auch die Beleuchtung. Überlegen Sie, wo Fenster oder Dachflächenfenster eingebaut werden können, um natürliches Licht hereinzulassen. Zusätzlich sollten Sie eine elektrische Beleuchtung installieren, um auch bei schlechten Lichtverhältnissen gut arbeiten und den Raum nutzen zu können.
Dachboden begehbar machen – Was brauche ich?
Bevor der Dachboden eingerichtet werden kann, muss er zunächst begehbar gemacht werden. Es muss also sozusagen das „Grundgerüst“ für den Ausbau geschaffen werden. Welche Arbeiten dazu notwendig sind und welches Material Sie brauchen, fassen wir nachfolgend zusammen:
OSB Platten & Schrauben
OSB-Platten sind perfekt geeignet für die Bodenverkleidung auf dem Dachboden. Sie sind stabil, preiswert und einfach zu verlegen. Wählen Sie eine ausreichende Stärke, um eine hohe Belastbarkeit zu erreichen. Achten Sie beim Verschrauben darauf, dass die Platten sicher und gleichmäßig befestigt sind.
Dämmung / Isolierung
Wie bereits bei der Planung erwähnt, ist die Dämmung des Dachbodens entscheidend für ein angenehmes Raumklima. Verwenden Sie hochwertige Dämmstoffe und achten Sie darauf, dass keine Lücken oder Wärmebrücken entstehen, um Energieverluste zu vermeiden.
Belüftung
Neben der allgemeinen Belüftung des Dachbodens müssen Sie auch für eine ausreichende Luftzirkulation unter dem Dach sorgen, um Staunässe zu verhindern. Achten Sie darauf, dass die Belüftungsöffnungen nicht durch die Dämmung blockiert werden. Falls Sie sich nicht sicher sind, wo sich die Belüftungsöffnungen befinden und wie man diese frei hält, wenden Sie sich an einen Dachdecker oder Trockenbauer und lassen Sie sich von diesem beraten.
Beleuchtung
Planen Sie die elektrische Beleuchtung so, dass jeder Raum effizient und gleichmäßig ausgeleuchtet wird. Nutzen Sie möglichst energiesparende LED-Leuchten und denken Sie auch daran, genügend Schalter und Steckdosen zu setzen.
Dachbodenausbau durchführen – Schritt für Schritt
Nachdem alle notwendigen Vorbereitungen getroffen sind, kann es an den Ausbau des Dachbodens gehen. Keine Sorge: Auch Hobbyheimwerker können diesen in der Regel problemlos bewältigen. Natürlich ist jeder Dachboden anderes, und wir können daher hier keine detaillierte, allgemeingültige Anleitung geben, die grundsätzlichen Schritte sind jedoch fast immer gleich:
Räumen Sie den Dachboden komplett leer und überprüfen Sie den Zustand der Dachkonstruktion, um eventuelle Schäden zu erkennen. Denken Sie daran, vor dem Umbau ggf. notwendige Genehmigungen zu besorgen.
Bringen Sie die Dämmung gemäß Ihren Planungen an. Arbeiten Sie dabei präzise und gewissenhaft, um optimale Ergebnisse zu erzielen und später keine Heizenergie zu verschwenden. Vergessen Sie dabei nicht, die Belüftungsöffnungen entsprechend den Vorgaben zu installieren, um eine gute Luftzirkulation zu ermöglichen.
Verlegen Sie die OSB-Platten auf den vorbereiteten Dachboden und verschrauben Sie diese sicher. Achten Sie darauf, dass keine Hohlräume entstehen und die Platten eben aufliegen. Installieren Sie die Beleuchtung und sorgen Sie für genügend Steckdosen und Schalter gemäß Ihren Bedürfnissen.
Und schließlich: Richten Sie den Dachboden nach Ihrem Geschmack ein. Streichen Sie die Wände und verlegen Sie gegebenenfalls Bodenbeläge nach Ihren Wünschen. Auf den Wänden können Sie ebenfalls Beläge in Form von Gipsplatten, Putz oder Tapeten anbringen.
Fazit
Ein Dachbodenausbau ist wunderbar dafür geeignet, Ihr Zuhause um wertvollen Wohnraum zu erweitern, ohne dass dafür teure und aufwändige Anbauten, Aufstockungen etc. des Gebäudes notwendig sind. Eine gründliche Planung, der Einsatz hochwertiger Materialien und die sorgfältige Umsetzung sorgen für den Erfolg des Projekts. Lassen Sie sich bei Bedarf von Experten beraten und nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um das Beste aus Ihrem Dachboden herauszuholen. Ein gut ausgebauter Dachboden wird Ihre Lebensqualität steigern und gleichzeitig den Wert der Immobilie erhöhen.
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