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Was bewirkt ein Deckenventilator?

Ein Deckenventilator kann auch im Winter sinnvoll sein. Foto mechellebrooks via Twenty20

Ein Deckenventilator kann auch im Winter sinnvoll sein. Foto mechellebrooks via Twenty20

Ein Deckenventilator kann auch im Winter sinnvoll sein. Foto mechellebrooks via Twenty20

Ein Deckenventilator bewegt mit wenig Energie, nahezu lautlos, ein sehr großes Luftvolumen. Mit diesem Prinzip kann man besonders im Winter die Wärmeschichtung der Raumluft durchmischen und ein gleichmäßiges Temperaturniveau in jeder Höhe über dem Boden erzeugen.

Dieses Prinzip funktioniert in kleinen bis mittleren Räumen, aber auch in großen Hallen. Zu beachten sind dabei die Raumhöhe und auch die Fläche. Passend dazu sollte die Größe des Ventilators gewählt werden. 

Folgende Richtwerte sind empfohlen: 

–          bis 12m² = 76-90 cm – Lüfter

–          bis 15m² = 105 cm – Lüfter

–          bis 20m² = 112-122 cm – Lüfter

–          bis 25…30m² = 132 cm – Lüfter, oder größer. 

Soll eine Fläche größer als 30 m2 belüftet werden, sind mehrere Geräte einzusetzen. Bei sehr großen Deckenhöhen sollte der Lüfter über eine Verlängerungsstange tiefer von der Decke abgehängt werden.

Wie ist die Funktionsweise bei Deckenventilatoren im Winter?

Der Unterschied zwischen Sommer- und Winterbetrieb ist die Strömungsrichtung, welche von der Drehrichtung abhängig ist. Im Sommerbetrieb bläst der Deckenventilator nach unten, diesen Luftstrom spürt man auf der Haut als kühle Brise.

Im Winter jedoch lässt man den Lüfter an die Decke blasen. Die Warmluft-Schicht unter der Decke wird damit zur Seite und an den Wänden nach unten gedrückt. Dieser Luftstrom ist nicht zu spüren. Trotzdem werden die Luftschichten durchmischt, es gibt keine Fußkälte und keinen Wärmestau unter der Decke mehr.

Wie wählt man den Sommer- oder Winterbetrieb?

Die meisten Modelle am Markt verfügen über einen herkömmlichen AC-Motor. Bei diesen Geräten befindet sich (meist unauffällig auf der Oberseite) ein Schiebeschalter, welcher die Drehrichtung bestimmt. Wenn man die Drehrichtung ändern will, ist daher eine Leiter unerlässlich. Es sind jedoch auch neuere Modelle mit DC-Motor erhältlich, welche die Richtungsumkehr als Taste auf der Fernbedienung haben. Noch weiter gehen aktuelle Geräte mit Smart Home Konnektivität, welche alle Funktionen auch mit dem Smartphone zur Verfügung haben.

Siehe auch  Wartung & Pflicht: Hauswasserfilter und Hauseingangsfilter

Was gibt es bei niedrigen Decken zu berücksichtigen?

Bei niedrigen Decken, wie es zumeist in sehr alten Häusern der Fall ist, kann bei vielen Lüftern mit „DualMountSystem“ die Hängestange entfernt und der Lüfter mit nur geringem Abstand zur Decke installiert werden. Die Funktionsweise bleibt dabei erhalten. Es sollte aber eine Mindesthöhe von 2,30m über dem Boden erhalten bleiben, um auch bei größeren Personen noch eine sichere Kopffreiheit zu haben.

Was gibt es bei sehr hohen Decken zu berücksichtigen?

In vielen Altbauten sind die Decken sehr hoch, gern auch über 3 Meter.  Hierbei greift der Rückwärtslauf nicht mehr. Die obere Luftschicht wird zwar an die Decke gepresst, wie es bei niedrigen Zimmerhöhen auch der Fall ist, aber die fallende Strömung der Luft an den Wänden wird durch den Auftrieb der Warmluft aufgehoben. Ganz gleich wie stark der Ventilator ist, der Boden wird nicht erreicht und damit kann sich die untere Luftschicht nicht angleichen.

Doch es gibt auch hier wieder eine Option: der Deckenventilator wird auch im Winter auf der langsamsten Stufe in den Vorwärtslauf geschaltet (Sommer-Betrieb). Damit wird eine spürbare Durchmischung erreicht, die langsamste Stufe ist aber nötig, damit sich daraus kein unangenehmer Luftzug bildet.

Welche Nachteile hat der Luftzug?

Eine Luftbewegung hat keine Nachteile für das Gebäude, aber es können sich daraus Nachteile für die Menschen im Raum zeigen. Zugluft kann unter gewissen Umständen krank machen. Die Zugluft kann Symptome hervorrufen wie einen steifen Nacken, laufende Nase oder auch Kopfschmerzen. Daher sollte auch der Winterbetrieb am Lüfter konsequent geschaltet werden, damit kein spürbarer Luftzug im Raum entsteht.

Siehe auch  Raumluft verbessern – Tipps für besseres Raumklima

Wann ist ein Ventilator nicht hilfreich? 

In unseren Breitengraden ist ein Ventilator im Sommer und besonders im Winter insgesamt immer hilfreich. Mit wenig Energieaufwand wird ein guter Effekt erzielt, besonders im Winter wird durch die Vermeidung der Luftschichten effektiv Heizenergie gespart.

 Ein Lüfter kann aber im Sommer keine Temperatur absenken – das kann nur eine Klimaanlage, da diese die Luft abkühlt und gleichzeitig trocknet. Diese Anlagen verbrauchen aber weitaus mehr Strom und insbesondere in Deutschland könnte dies auch zunehmend ein Ausschlusskriterium sein.

Der Autor Hajo Simons

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

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