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Bohrerarten – wie erkenne ich den Unterschied?

Es gibt für jeden Einsatzzweck den passenden Bohrer © envato elements

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Eine Bohrmaschine ist ein Werkzeug, das in jede gut sortierte Werkstatt gehört – egal ob Profi oder Hobbyhandwerker. Ob Sie eine Terrassenüberdachung aus Holz zusammenzimmern möchten oder einen Fernseher an der Wand anbringen – eine gute Bohrmaschine kann in vielen verschiedenen Situationen im Haushalt zum Einsatz kommen.

Dabei ist die Spannbreite in Sachen Qualität von Bohrmaschinen riesig. Wie groß die Unterschiede hier sein können, zeigen diverse Tests zu Bohrmaschinen, die man im Internet findet. Selbst die Stiftung Warentest hat sich bereits mit dem Thema Bohrmaschinen befasst. Doch wie gut die Arbeit mit der Bohrmaschine beim jeweiligen Bauprojekt funktioniert, ist nicht nur abhängig von der Qualität der Maschine selbst – auch wenn diese natürlich eine wichtige Rolle spielt.

In etwa genauso wichtig ist auch die Frage nach dem richtigen Bohrer. Wir zeigen Ihnen in der Folge, welche Arten von Bohrern es gibt und wie Sie die Unterschiede erkennen können.

Welche Bohrerarten gibt es?

Es gibt vier wirklich wichtige Bohrerarten, die Sie als (Hobby)Handwerker kennen und unterscheiden können sollten. Denn wie gut das Bohren in ein Brett, in die Wand oder in ein anderes Werkstück funktioniert, ist oftmals vor allem von der Wahl des Bohrers abhängig. Man unterscheidet zwischen:

  • Metallbohrern
  • Holzbohrern
  • Steinbohrern
  • Universalbohrern

Als Nächstes zeigen wir Ihnen, wie man die einzelnen Bohrer erkennt und was genau die jeweiligen Bohrertypen so besonders macht.

Bohrer erkennen

Jeder Bohrer hat seine ganz eigenen Stärken und Schwächen – letztlich sind diese Bohrertypen eben auf die Bearbeitung ganz bestimmter Werkstücke ausgelegt. So können Sie die einzelnen Bohrerarten erkennen und richtig verwenden.

Einen Metallbohrer erkennen

Einen Metallbohrer erkennen Sie an seiner kegelförmigen Spitze. Er hat zwei scharfe Schneiden, die in der Spitze kegelförmig zusammenlaufen und besteht aus High Speed Steel (HSS) oder auf Deutsch: „Schnellarbeitsstahl“. Wie der Name erkennen lässt, eignet sich der Metallbohrer vorwiegend zum Bohren von Metallen. Sie können damit Materialien wie:

  • Stahl
  • Eisen
  • Kupfer
  • Messing
  • Aluminium
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bearbeiten. Worauf man beim Namen des Bohrers nicht direkt kommt – der Metallbohrer ist auch die erste Wahl, wenn es darum geht, in Kunststoff zu bohren.

Manche Metallbohrer kommen mit einer Beschichtung daher. Diese wird dann wichtig, wenn es um die Bearbeitung legierte Stähle oder um das Bohren in Edelstahl geht. Dann empfiehlt sich ein Metallbohrer mit einer Cobalt- oder einer Titan-Nitrid-Beschichtung.

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Haben Sie schon einmal gesehen, dass ein Metallbohrer an der Spitze geglüht hat, wenn Sie ihn aus einem Bohrloch gezogen haben? Das nennt man Ausglühen und ist in der Regel die Folge einer zu schnellen Drehzahl oder eines zu hohen Anpressdrucks. Eine Folge davon kann sein, dass sich das Metall, in das Sie gebohrt haben, blau verfärbt. Bohrpaste oder Schneidöl sind gute Möglichkeiten, den Bohrer zu kühlen. Außerdem ist es gerade bei einem Metallbohrer wichtig, ihn in regelmäßigen Abständen aus dem Bohrloch zu ziehen und immer wieder kurz auskühlen zu lassen.

Holzbohrer erkennen

Einen Holzbohrer erkennen Sie unschwer an seiner Zentrierspitze, die vorne aus dem Bohrer herausragt. Er verfügt über zwei scharfe Schneiden und besteht in der Regel aus Carbonstahl, Chrom-Vanadium-Stahl oder Werkzeugstahl. Der Holzbohrer wird genutzt, um:

  • Hartholz
  • Weichholz
  • Spanplatten
  • Sperrholz
  • MDF
  • andere Holzwerkstoffe
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zu bearbeiten. Dadurch, dass die Schneiden des Holzbohrers an den Außenkanten länger sind als an den Innenseiten, wird zuerst der Rand des Bohrloches geschnitten. Dabei werden die Holzfasern durchtrennt, was zu einem sauberen Loch ohne ausrisse führt.

Durch die Zentrierspitze des Holzbohrers kann der Bohrer sich nach dem Ansetzen nicht mehr verschieben – ein sauberes und grades Bohren an der gewünschten Stelle wird dadurch vereinfacht. Wie beim Metallbohrer auch sehen Sie am Schaft des Holzbohrers eine Spirale. Die dient der Abbeförderung des Holzstaubs aus dem Bohrloch.

Einen speziellen Schlagbohrer gibt es für sehr tiefe Löcher in Holz. Seine Bohrspirale ist breiter und lang und hat keine klassische Zentrierspitze vorne. Hier findet sich stattdessen ein Einzugsgewinde. Dadurch arbeitet sich der Bohrer wie von selbst durch das Holz.

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Steinbohrer erkennen

Der Steinbohrer kommt mit einer keilförmigen Spitze aus Hartmetall daher. Auch er hat zwei Schneiden, die stumpf oder geschliffen daherkommen können. Gemacht wird der Steinbohrer aus Carbonstahl, Chrom-Nickel-Molybdän-Stahl oder aus Werkzeugstahl.

Damit können selbst so harte Stoffe wie

  • Fliesen
  • Granit
  • Beton
  • Naturstein

durchbohrt werden. Anders als Holz- und Metallbohrer schneidet der Steinbohrer nicht in den Werkstoff – die an der Spitze angelötete Hartmetallplatte zertrümmert das Material vor sich und erzeugt so ein Loch. Für das Bohren im Stein ist eine Schlagbohrmaschine oder ein Bohrhammer zu empfehlen. Weitere Informationen dazu findet ihr z.B. auf bohrhammerfuchs.de.

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Ein Steinbohrer mit stumpfer Schneide ist am ehesten für:

  • Mauerwerk
  • Stein
  • Beton

geeignet. Der Steinbohrer mit geschliffener Schneide kommt hingegen bei porösen Werkstoffen zum Einsatz und wird ohne Schlag genutzt. Hiermit bohren Sie am besten in:

  • Fliesen
  • Granit
  • Hohllochziegel
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Universalbohrer als Alternative?

Da die verschiedenen Bohrertypen so unterschiedlich sind, stellt sich die Frage, wie sinnvoll das Ausweichen auf einen Universalbohrer sein kann. Der Universalbohrer selbst kommt mit einer keilförmigen Spitze aus Hartmetall daher. Er verfügt über zwei scharfe Schneiden und wird aus HSS oder aus Werkzeugstahl gefertigt.

Er stellt dabei eine Mischung aus Stein-, Metall- und Holzbohrer dar. Er eignet sich vor allem dann, wenn Sie in eine Konstruktion bohren müssen, in der verschiedene Werkstoffe verarbeitet sind. Eine Stahlbetondecke ist hier ein gutes Beispiel – oder ein altes Mauerwerk mit Holzpfosten.

Auch dieser Bohrer verfügt über eine angelötete Hartmetallplatte. Diese ist allerdings geschärft, sodass sie auch in Holz bohren kann. Sie wissen von vornherein, mit welchem Werkstoff Sie es zu tun haben? Dann sollten Sie auf jeden Fall auf den spezialisierten Bohrer setzen, denn der Universalbohrer hat von jedem dieser Bohrer ein bisschen – aber eben nicht die volle Durchschlagskraft der jeweiligen Spezialisten.

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Fazit

Wenn man weiß, worauf es zu achten gilt, ist es ist nicht schwer, einen Holzbohrer, einen Metallbohrer oder einen Steinbohrer zu erkennen. Wichtig ist zu wissen, für welche Werkstoffe die jeweiligen Bohrer am besten einzusetzen sind und an welcher Stelle vielleicht doch einmal Platz für einen Universalbohrer ist. Mit einer guten Bohrmaschine und hochwertigen Spezialbohrern kann Ihnen kein Werkstoff lange widerstehen.

Der Autor Hajo Simons

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

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