Die meisten von uns ziehen es vor, ihre Gäste an heißen Sommerabenden im Freien zu bewirten, oft ergänzt durch eine willkommene Brise. Wenn Sie jedoch nicht genügend Platz haben, kann das schwierig werden.
Die Lösung: Eine Dachterrasse auf Ihre Garage bauen! Eine solche Dachterrasse ist eine lohnende Investition. Sie steigert den Wert Ihres Hauses und bietet Ihnen und Ihrer Familie viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Welche Voraussetzungen es gibt, und was Sie beim Bau einer Dachterrasse auf der Garage beachten müssen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Dachterrasse auf der Garage – was gibt es zu beachten?
Der Bau einer Dachterrasse auf Ihrer Garage ist möglich, wenn die Konstruktion einige Anforderungen erfüllt. Viele Garagen sind nicht dafür ausgelegt, das zusätzliche Gewicht einer Dachterrasse zu tragen. Erkundigen Sie sich bei einem Planungsbüro bzw. einem Statiker nach den örtlichen Anforderungen, bevor Sie mit der Planung einer Dachterrasse beginnen.
Neben der entsprechenden gesetzlichen Genehmigung (siehe weiter unten) muss die Garage, auf der die Dachterrasse errichtet werden soll, völlig eben sein. Ist das Garagendach nicht eben, muss es ausgeglichen werden, bevor mit dem Bau begonnen werden kann. Außerdem sollte ein Ingenieur bzw. Statiker die strukturelle Integrität des Daches prüfen.
Bevor Sie Ihre Dachterrasse errichten, müssen Sie zudem sicherstellen, dass die Holzkonstruktion einen sicheren und einfachen Zugang hat. Es nützt nichts, wenn die Dachterrasse zwar statisch und rechtlich einwandfrei gebaut ist, aber nicht sicher betreten werden kann.
Welche Materialien sollte ich für meine Dachterrasse verwenden?
Die Materialien, die für die Errichtung einer Dachterrasse auf einer Garage benötigt werden, variieren je nach persönlichen Wünschen und Standort. In den meisten Fällen ist jedoch Holz das Material der Wahl. Aufgrund der Höhe und Komplexität empfehlen Statiker, das leichteste Material zu wählen, welches allerdings auch die nötige Tragkraft aufweisen muss.
Der größte Teil der Komplexität beim Bau einer Dachterrasse auf einer Garage bezieht sich auf die tragende Unterkonstruktion. Ein Garagendach ist eigentlich nicht zum Betreten geeignet, d. h. der strukturelle Aufbau der Dachterrasse muss korrekt auf einer tragenden Unterkonstruktion, dem sogenannten Schwellensystem, errichtet werden.
Ein solches Schwellensystem für eine Dachterrasse besteht in der Regel aus ausreichend langen Holzständern, die im Abstand von etwa 50 cm angebracht werden. Sie sollten sicherstellen, dass die Holzständer einer geeigneten Druckbehandlung unterzogen wurden, um ihre strukturelle Festigkeit dauerhaft zu erhalten.
Die jüngsten Fortschritte bei Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffen und stranggepresstem Aluminium machen es möglich, auch auf solche Werkstoffe auszuweichen. Sie zeichnen sich durch viele vorteilhafte Eigenschaften aus wie Rostbeständigkeit, Schimmelresistenz, Schädlingsresistenz, Feuerbeständigkeit und geringes Gewicht.
Empfehlung zur Verwendung von Holz
Falls Sie Ihre Dachterrasse doch klassisch aus Holz bauen möchten, sollten Sie sich ausgiebig Gedanken über die Verwendung des richtigen Holzes für den Boden machen. Hier einige Tipps:
Nadelholz
Hier spielen eigentlich nur europäische Lärche, Douglasie und die sibirische Lärche eine erwähnenswerte Rolle. Diese Hölzer sind jedoch weniger dauerhaft als beispielsweise Verbundmaterialien, je nach Witterung lässt sich von einer ca. zehnjährigen Nutzungsdauer ausgehen.
Was Sie trotzdem interessant macht, sind der günstige Preis und die Nachhaltigkeit. Wichtig zu wissen: Zwar verfügen die Nadelhölzer über weniger Quell- und Schwindverhalten, sind dafür aber langfaseriger und somit wenig geeignet zur Barfußnutzung.
Imprägnierte Hölzer
Es gibt einige unterschiedliche Möglichkeiten, Holz haltbar zu machen. Hier ist vor allem die gute alte Kesseldruckimprägnierung zu empfehlen. Umweltfreundlicher ist jedoch die Imprägnierung mit Bienenwachsen oder die Acetylierung mit Essigsäure.
Thermisch behandelte Hölzer
Hierbei werden meist heimische Hölzer, Temperaturen von über 200 °C ausgesetzt, wobei der enthaltene Fruchtzucker und die Cellulose so verändert werden, dass sie kein Nährboden mehr für holzzerstörende Insekten oder Pilze bilden.
Benötige ich eine Baugenehmigung?
Bevor Sie Ihre Dachterrasse bauen können, müssen Sie eine Genehmigung der örtlichen Baubehörde einholen. In fast allen Bundesländern muss zudem ein Architekt oder Bauingenieur in das Projekt involviert werden. Nur in Bayern und Hessen berechtigt derzeit die „kleine Bauvorlageberechtigung“ auch qualifizierte Handwerksmeister, ein solches Projekt zu begleiten.
Der Statiker muss in diesem Fall nachweisen, dass das tragende Gebäude – also die Garage – den geplanten Lasten standhält. Zudem müssen die jeweils aktuell Energieeinsparverordnung und Schallschutzbestimmungen eingehalten werden.
Gestaltungsmöglichkeiten der Dachterrasse
Ist die Dachterrasse erst einmal fertig errichtet, haben Sie alle Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung. Sie können die Terrasse mit einer passenden Konstruktion überdachen und ansonsten einrichten wie jede „normale“ Terrasse auch. Dazu gehören natürlich die passenden Sitz- oder Liegemöbel, ein Grill, Pflanzen usw. Vergessen Sie auch nicht, für eine passende Beleuchtung der Terrasse zu sorgen.
Fazit
In den letzten Jahren ist die Beliebtheit von Garagen mit Dachterrassen stark gewachsen, was auch damit zu tun hat, dass die Grundstücke immer teurer und daher kleiner werden. Somit müssen sich Hausbesitzer mehr Gedanken machen, wie sie den gewünschten Platz auf ihrer Terrasse schaffen. Eine Dachterrasse vergrößert den nutzbaren Raum Ihres Hauses bzw. des Grundstücks in idealer Weise, sie eignet sich perfekt zur Entspannung und zum Feiern. Genießen Sie die warmen, luftigen Sommernächte auf Ihrer Dachterrasse – Sie werden ganz sicher nicht mehr darauf verzichten wollen!