Tomaten aus dem Supermarkt, gewachsen in Treibhäusern in den Niederlanden oder aus Spanien importiert, schmecken oft wässerig. Ihnen fehlt es an Aroma.
Das Fruchtgemüse selbst anzupflanzen ist eine gesunde Alternative dazu. Denn: Zu essen gibt es nach der Ernte ungespritzte Bio-Tomaten. Schafft der Züchter der Tomate optimale Wachstumsbedingungen, belohnt die Pflanze dies mit leckeren sattroten Früchten.
Der richtige Standort für Tomaten
Die Tomate gedieh bereits in Mexiko und Peru zu Zeiten als Kolumbus unterwegs war, um Amerika zu entdecken. Sie mag die Sonne und Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius. Bekommt sie dazu noch ausreichend Wasser, ist eine reiche Ernte vorbestimmt.
So einfach und doch so schwierig
Mit Sonne und Wasser allein ist es aber nicht getan. Denn die Tumatle americanorum, wie sie Botaniker Kaspar Bahin im Jahr 1596 nannte, ist wasserscheu. Sie mag es nicht, wenn der Regen oder das Gießwasser ihr grünes Blätterkleid benetzt. Und doch will sie nicht dursten. Wohin also mit den „Diven des Gartens“? Wie ihren Bedürfnissen an den Standort gerecht werden?
Wo steht die Tomate, wenn es draußen keinen Platz für sie gibt?
Wer eine Wohnung ohne Balkon oder Garten sein Heim nennt, braucht deshalb nicht darauf zu verzichten, sich als Hobbygärtner zu betätigen und Tomaten anzupflanzen. Sie gedeihen auch auf der Fensterbank. Vorausgesetzt, auf diese scheint reichlich die Sonne, denn sechs bis sieben Stunden täglich braucht die Tomatenpflanze mindestens.
Um reichlich Früchte zu ernten, wenden erfahrene Hobbygärtner die Companioning-Technik an. Sie bringen dabei die Tomaten mit Kräutern zusammen. Diese beweisen ihre Freundschaft, indem sie mit ihren Düften Blattläuse und Kormoranwürmer oder Fliegen von der Tomatenpflanze fernhalten. Geeignete Pflanzen sind:
- Schnittlauch
- Kapuzinerkresse
- Knoblauch
- Basilikum
- Nelken
Wo steht die Tomate auf dem Balkon
Tomaten wachsen auf kleinen Balkons gewöhnlich in einem so groß wie möglich gewählten Blumentopf. Mit einem Blumenhocker auf Rollen lässt sich dieser nach Bedarf verschieben. Die Flexibilität dankt die Tomatenpflanze, wenn sie sich an ihrem Standort nicht wohlfühlt, dieser nicht sonnig genug ist, sie zu wenig Luft hat oder der Regen sie erreicht.
Lieber mag sie es, vor einer weißen Wand geschützt zu stehen – etwa auf einem sonnigen, am besten nach Süden zeigenden Balkon. Die weiße Wand reflektiert die Wärme, was der Tomatenpflanze zugutekommt, wenn die Außentemperaturen sinken. Dann wirkt die Wand wie eine wärmende Decke und gleichzeitig wie ein Regencape.
Welcher Standort im Garten begünstigt eine reiche Tomatenernte?
Hobbygärtner, die ihre Tomaten im Garten hinter dem Haus anpflanzen, haben dazu verschiedene Möglichkeiten. Dies kann zum einen der Topf in einem vor Regen geschützten, aber sonnigen Standort auf der Terrasse sein. Zum anderen bietet sich ein Hochbeet an.
Gleich, wo die Diva ihren Standort findet, sie braucht nährstoffreiche Erde. Diese darf auch in einem Beet nicht austrocknen, denn das nimmt die Pflanze dessen Besitzer übel. Im Garten ist ein Beet oder Kübel vor der weißen Hauswand ein günstiger Standort, wenn die Sonne diese etwa ein Drittel des Tages bescheint.
Tomaten aussäen und pflanzen
Eine reiche Ernte beginnt bei Tomaten mit dem Kauf bereits angezüchteter Pflanzen Mitte Mai oder im März zu Hause auf dem Fensterbrett. Zunächst füllt der Tomatenzüchter einen Anzuchttopf mit reichhaltiger und fruchtbarer Anzuchterde. Anschließend hat er die Wahl – erstens zwischen der Tomatensorte und zweitens, wie viele Samen ein Topf jeweils enthalten soll.
Wünscht er sich eine Pflanze im Anzuchttopf, um sich das Pikieren (das Teilen) zu ersparen, legt er nur einen Samen hinein. Diesen deckt der Hobbygärtner mit einer dünnen Schicht (etwa 5 Millimeter) Erde ab und besprüht sie mit Wasser. Achtung: Der Samen darf nicht davonschwimmen.
Anschließend stellt er den Topf oder das Minigewächshaus an einen sonnigen Standort, wo die Temperatur 20 Grad Celsius nicht unterschreitet. Ist kein Minigewächshaus vorhanden, erhält der Topf eine Abdeckung aus Frischhaltefolie oder der Gärtner stülpt eine durchtrennte Getränkeflasche über den Topf. Ab und zu Luft an die heranwachsende Pflanze lassen.
Nach etwa 14 Tagen, wenn mehrere Samen gesät wurden, ist der richtige Zeitpunkt zum Pikieren gekommen. Die getrennten Setzlinge anschließend einzeln in größere Behältnisse mit Abflusslöchern pflanzen.
Ein Beispiel für die richtige Topfgröße: Bei einer Wuchshöhe von 40 Zentimetern beträgt das geeignete Volumen 5 bis 7 Liter. Das entspricht einer Topfgröße mit einem Durchmesser von 23 bis 25 Zentimetern. Die Töpfe sollten Löcher im Boden besitzen, um Staunässe zu vermeiden.
Im April dürfen die jungen Tomatenpflanzen mit anderen Gemüsesorten ins Gewächshaus. Sie vertragen sich etwa mit:
- Buschbohnen
- Chinakohl
- Lauch
- Sellerie
- Erbsen
Beim Pflanzen darauf achten, dass die Tomaten genügend Raum erhalten. Je nach Sorte braucht die Tomate mehr oder weniger Platz – mindestens aber 50 Zentimeter.
Ist kein Tomatenhaus oder Gewächshaus für die Jungpflanzen vorhanden, wartet der Hobbygärtner bis Mitte Mai. Sind die Eisheiligen vorbei, können die Tomatenpflanzen heraus. Ab April bei schönem Wetter mit reichlich warmer Sonne empfiehlt es sich, diese langsam an den Aufenthalt im Freien gewöhnen.
Wichtig: Die Pflanzen dürfen keinen Frost abbekommen. Gute Bedingungen finden Tomatenpflanzen in einem Tomatenhaus vor, das sich für die Terrasse oder auch den Balkon eignet.
Hinweis: Ob im Gewächshaus, im Beet oder im Topf – jede Tomatenpflanze benötigt eine Rankhilfe aus Bambus, Kunststoff oder aus Holz. Diese verhindert ein Umknicken der Pflanze durch das Gewicht der Früchte.
Tomaten richtig gießen und pflegen
Das Gießen
Tomaten mögen eine stets feucht gehaltene Erde. Zum Gießen eignen sich der Morgen und der Abend. Dabei stets Maß halten, denn ein Zuviel an Wasser lässt die Früchte platzen. Besser ist es, an sonnigen Tagen, öfter mal mit weniger Wasser die Erde zu befeuchten. Ebenso wenig wie zu viel Wasser zu erhalten, mag die Tomatenpflanze dursten. Hobbygärtner sehen ihren Fehler direkt, denn die Pflanze rollt ihre Blätter ein.
Auch Tomatenpflanzen brauchen Nahrung
Tomatenpflanzen gehören zu den Starkzehrern. Diese Gewächse benötigen besonders reichhaltige Erde. Deshalb empfiehlt es sich nicht, diese mit anderen Starkzehrern zusammenzubringen. Es besteht die Gefahr eines Nährstoffmangels. Dieser zeigt sich bei der Tomate durch eine Gelbfärbung der Blätter, deren Hauptadern ihre grüne Farbe behalten.
Verhindern lässt sich ein Mangel an Nährstoffen durch das Düngen. Dazu gibt der Gärtner einmal wöchentlich einen Flüssigdünger ins Gießwasser.
Für eine reiche Ernte: Ausgeizen der Tomatenpflanzen
Tomatenpflanzen bilden während ihres Wachstums in den Blattachseln Geiztriebe, die regelmäßig mit einem scharfen Messer zu entfernen sind. Dabei aber nicht die Triebe mit den Blüten abschneiden. Das Ausgeizen hat zum Ziel, dass die Pflanze ihre Kraft in die Früchte steckt und nicht in die Triebe.
Fazit
Tomaten anzupflanzen und eine reiche Ernte zu erzielen sind machbar, wenn der Tomatenzüchter einige Dinge beachtet. Dazu gehört, der Sonnenhungrigkeit und dem großen Durst der Pflanze Rechnung zu tragen, sie in nährstoffreiche Erde zu pflanzen sowie regelmäßig die Geiztriebe zu entfernen.
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