Wer einen Garten bzw. viele Topfpflanzen in den eigenen vier Wänden hat, wird sicherlich schon einmal von der Plage der Schildläuse gehört haben. Der Ratgeber zeigt, wie sich Schildläuse bekämpfen lassen.
Vielleicht waren Sie bereits einmal betroffen und wissen, wie lästig diese kleinen Tierchen sind. Schildläuse zählen neben den Blattläusen und der weißen Fliegen zu den wohl am meisten vorkommenden Schädlingen im eigenen Garten und bei den Pflanzen im Zuhause. Von der Schildlaus gibt es über 4.000 Arten. Zu den bekanntesten Unterkategorien gehören die Blattläuse, Wollläuse und die Kommaschildlaus. Schildläuse saugen nicht nur den für die Pflanze überlebensnotwendigen Saft aus, sondern sorgen auch dafür, dass der Honigtau die nahe gelegenen Blätter verklebt. So ist es verständlich, dass Hobbygärtner ihre Pflanzen schützen möchten. Möchten Sie die Schildläuse in Ihrem Garten oder auf Ihren Pflanzen bekämpfen, dann helfen Ihnen die Tipps in diesem Ratgeber.
Wie erkenne ich Schildläuse?
Zu Beginn haben Sie bereits erfahren, dass die Schildlaus den Saft der Pflanze aussaugt. Es gibt weibliche und männliche Schildläuse. Das Problem sind in dem Fall nicht die Männchen, sondern die weiblichen Schildläuse, die die Pflanze anstechen und den Saft aussaugen. Das Weibchen hat einen dicken Panzer, unter dem sie ihre Eier legt. Bei der Verwertung dieser Flüssigkeit wird der darin enthaltene Zucker wieder ausgeschieden. Diese Flüssigkeit ist auch als Honigtau bekannt.
Schildläuse schleudern dieses Sekret, um sich selbst zu schützen, herum. So sind häufig Blätter, die sich in der Nähe befinden, betroffen. Ob nun ein Schildlausbefall vorliegt, erkennen Sie daran, dass die Blätter verklebt bzw. sehr glänzend sind. Oftmals sind nicht nur die anderen Pflanzenteile betroffen, sondern auch Fenster oder Gartenmöbel. Diese negativen Auswirkungen eines Schildlausbefalls werden meist relativ rasch erkannt. Im besten Fall sollten die Schildläuse aber schon vorher auffallen – so könnte man sich diese lästigen Probleme ersparen.
Wer diese Spuren bei seinen Pflanzen entdeckt, sollte so schnell als möglich handeln. Die Blätter müssen auf die Schädlinge untersucht werden. Betroffene Blätter oder Pflanzenstängel weisen braune und grüne Höcker auf. Zudem ist es gut zu wissen, dass einige Arten der Schildläuse Giftstoffe an die Pflanze abgeben, was sich wiederum negativ auf deren Gesundheit derselben auswirkt. Wenn Orchideen oder andere schöne Pflanzen plötzlich sterben, dann kann dies unter Umständen auch daran liegen.
Ein weiteres wichtiges Kriterium für den Schildlausbefall sind herumkrabbelnde Ameisen, die den Honigtau lieben. Außerdem tritt häufig der Rußtaupilz auf. Meistens haben betroffene Pflanzen verfärbte Blätter, verkrustete Triebe oder Äste und wirken allgemein nicht sehr gesund.
Welche Pflanzen werden von Schildläusen am häufigsten befallen?
Schildläuse finden nicht jede Pflanze reizvoll – es gibt hier, wie auch bei anderen Schädlingen, favorisierte Gewächse.
Zu den Zimmerpflanzen, die sehr häufig befallen sind, zählen folgende:
- Palmen
- Lorbeer
- Oleander
- Aralien
- Sukkulenten
- Ficus-Pflanzen
- Zitruspflanzen
- Orchideen
Experten betonen, dass besonders Orchideen häufig von diesen Schädlingen befallen werden. Deshalb ist es wichtig, dass Sie diese immer wieder auf Schildlausbefall überprüfen.
Wer einen Garten hat, sollte auch da achtsam sein. Die kleinen Tierchen saugen nicht nur die Säfte der Zimmerpflanzen auf. Daneben gibt es auch Gewächse im Garten, die vor den Tierchen nicht sicher sind.
Aufpassen muss man bei folgenden Bäumen und Pflanzen:
- Birne
- Pfirsich
- Apfel
- Kirsche
- Zwetschke
- Efeu
- Beerensträucher
Schildläuse biologisch bekämpfen: die besten Tipps
Auch, wenn die eigenen Pflanzen von diesem Schädling befallen wurden, sollten Sie sich keine Sorgen machen. Es gibt zahlreiche Mittel gegen Schildläuse, die nicht nur effizient, sondern auch umweltfreundlich sind. Wer also Wert auf Natürlichkeit legt, kann diese Tipps umsetzen.
Tipp 1 für die Schildlausbekämpfung: Die Schildläuse mit Wasser und einem Lappen abwischen
Gerade wenn die Blätter der Pflanze nur minimal betroffen sind, reicht es im Normalfall aus, wenn die Schädlinge mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Als erstes sollte die Pflanze aber in einen separaten Raum gestellt werden, damit der Befall nicht auf die Zimmergenossen übergeht. Natürlich könnte man dafür auch eine Bürste oder eine Zahnbürste für besonders enge Stellen verwenden. Wer sich für diese Methode entscheidet, sollte sich ausreichend Zeit dafür nehmen. Es ist wichtig, dass die Arbeit gründlich gemacht wird. Wenn beispielsweise nur ein Weibchen mit Eiern unter dem Panzer übersehen wird, dann fängt alles von vorne an.
Eine weitere Möglichkeit ist, dass Sie die Pflanze in die Badewanne stellen und mit Wasser abwaschen. Der Wasserstrahl alleine hilft oftmals nicht, um die bereits sehr festgesetzten Weibchen zu entfernen. In diesem Fall nehmen Sie sich den Lappen bzw. ein bisschen Seife (natürliche und biologische) zur Hilfe und beseitigen Sie alle Reste.
Tipp 2 für die Schildlausbekämpfung: Schädlingsbefall im Garten mit Brennnessel, Wermut oder Rainfarn behandeln
Anders als bei Zimmerpflanzen können Sie die Pflanzen im Garten mit selbst hergestellten Pflanzenauszügen behandeln.
In diesem Fall eignen sich vor allem folgende Pflanzen:
- Brennnesseljauche
- Wermut-Sud
- Rainfarnbrühe
Den Sud aus Wermut und Rainfarn stellen Sie auf eine ähnliche Weise her. Dafür genügen frische Blätter der Pflanze, die dann mit heißem Wasser übergossen werden. Nachher wird der Sud für mindestens drei, vier Stunden ziehen gelassen. Am Ende wird alles abgeseiht und in Sprühflaschen eingefüllt. Diese Mischungen können Sie nun an die betroffenen Stellen sprühen.
- Rainfarn Blüten Tanacetum Vulgare Rainfarnblüten geschnitten.
Die Brennnesseljauche ist nicht nur ideal, um zahlreiche Schädlinge zu bekämpfen, sondern auch, um die Pflanze selbst zu stärken. Dadurch, dass hier viele Nährstoffe enthalten sind, wird die Pflanze überlebensfähiger. Um die Brennnesseljauche herzustellen, braucht es ein bisschen Zeit. Hierbei werden ein oder zwei Kilo Brennnesselblätter mit kaltem Wasser überfüllt (mindestens 10 Liter). Das Gefäß, in dem die Flüssigkeit ruht, darf nicht aus Metall sein. Die Mischung wird nun für mindestens 10 Tage oder länger stehen gelassen. Mit der Zeit entwickelt sich ein ekeliger Geruch – aber das ist normal und gehört zum Gärprozess dazu.
Sobald die Mischung fertig ist, wird sie mit normalem Regenwasser aufgefüllt und auf die betroffenen Pflanzen gespritzt. Die Mischung muss in etwa bei 1:10 liegen (das heißt, ein Teil Brennnesseljauche und 10 Teile Wasser). Das sollte unbedingt so eingehalten werden, ansonsten kann es zu Schädigungen der Pflanze kommen.
Tipp 3 zur Schildlausbekämpfung: Natürliche Fressfeinde ansiedeln
Natürlich haben die Schildläuse auch Feinde. Wer diese im Garten hat, kann sich getrost zurücklehnen und sie die Arbeit machen lassen.
Ein Insektenhotel, in dem sich Marienkäfer, Schwebfliegen, Ohrwürmer, Schlupfwespen, Florfliegen oder Ähnliches wohlfühlen, sorgt dafür, dass der Garten eine natürliche Balance hat und Sie sich im besten Fall nicht darum kümmern müssen. Außerdem ist dies eine lang anhaltende und nachhaltige Möglichkeit, die Schildläuse zu bekämpfen.
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Tipp 4 zur Schildlausbekämpfung: Verwendung von Teebaumöl
Wer möchte, kann die Panzer der weiblichen Schildläuse auch mit Teebaumöl beträufeln. Das geht mit einem Wattestäbchen am besten. Diese Methode eignet sich nur dann, wenn der Befall nicht zu groß ist – ansonsten wäre man sehr lange damit beschäftigt. Beim Auftragen des Teebaumöls sollte nur der Panzer erwischt werden. Ansonsten kann es zu Schädigungen der Pflanze kommen.
Tipp 5 zur Schildlausbekämpfung: Oregano
Neben Brennnessel, Wermut oder Rainfarn können Sie auch Oregano-Sud herstellen. Dafür nehmen Sie in etwa 100 g frische Blätter und übergießen diese mit einem Liter heißen Wasser. Sie können auch getrocknete Blätter nehmen. Nachdem die Mischung durchgezogen ist, kann die Flüssigkeit in einem Mischverhältnis von 1:3 auf die Pflanzen gesprüht werden.
Tipp 6 zur Schildlausbekämpfung: Knoblauch
Knoblauch ist in jeglichen Bereichen im Garten einsetzbar – so auch bei verschiedenen Schädlingen. Hier können Sie zwischen einem selbst gemachten Sud oder einer Zehe, die in die Erde gesteckt wird, entscheiden. Kraftvoller ist meist die gezielte Anwendung mit dem Sud.
Tipp 7 zur Schildlausbekämpfung: Gemisch mit Natron und Alkohol
Wer einen sehr effizienten Trick ausprobieren möchte, sollte einen Teelöffel Natron mit ca. einem Liter Wasser aufgießen. Dazu können Sie noch ein bisschen Alkohol geben (einen Spritzer). Die Mischung wird in eine Sprühflasche gefüllt und angewendet.
Schildläuse chemisch bekämpfen: wichtige Tipps
Erzielen Sie mit den vorhergehenden Methoden keine zufriedenstellenden Ergebnisse, dann kann es gut sein, ein chemisches Mittel zu verwenden. In diesem Zusammenhang sollte Ihnen klar sein, dass die Anwendung von chemischen Mitteln weder für die Umwelt noch für die Gesundheit der Menschen gut ist. Gerade dann, wenn diese Produkte auf Nutzpflanzen oder in den eigenen vier Wänden angewendet werden. In einigen Fällen helfen aber keine Alternativen, also muss es ein chemisches Mittel sein.
Folgende Produkte könnten helfen:
- Sprays, die auf Lizetan-Basis hergestellt werden (diese Produkte sind meist sehr schonend, sodass sie auch bei empfindlichen Pflanzen, wie Orchideen, angewendet werden können. Der Vorteil ist, dass meist nur eine Anwendung notwendig ist).
- Produkte auf Öl-Basis (diese sorgen dafür, dass die Schädlinge erstickt werden und die Blätter einen schönen Glanz erhalten).
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Fazit
Schildläuse kommen in europäischen Gärten sehr häufig vor. Deshalb ist es gut, passende Tipps parat zu haben, mit denen man Schildläuse bekämpfen kann. In diesem Fall muss niemand zur chemischen Keule greifen. Es reicht, wenn Sie die Pflanze mechanisch von den Tierchen befreien oder einen Sud aus Brennnessel, Wermut oder Rainfarn benutzen. Natürlich können auch natürliche Fressfeinde dabei helfen, Schildläuse loszuwerden. Diese Methode ist gerade dann sinnvoll, wenn die befallenen Pflanzen im Garten sind. Häufig sind nämlich auch Obstbäume von einer Plage betroffen.