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Weiße Fliege im Garten bekämpfen

So bekämpfen Sie weiße Fliegen in Gärten und Gewächshäusern.

So bekämpfen Sie weiße Fliegen in Gärten und Gewächshäusern.

So bekämpfen Sie weiße Fliegen in Gärten und Gewächshäusern.

Die weiße Fliege ist für viele Hobbygärtner ein regelrechtes Ärgernis. Wie lässt sich diese Mottenschildlaus im Garten bekämpfen? Unser Ratgeber zeigt Möglichkeiten.

Auch wenn es der Name vermuten ließe – die weiße Fliege ist nicht mit den Fliegen verwandt. Stattdessen gehört sie zu den Mottenschildläusen – das ist eine Überfamilie von den Pflanzenläusen (Sternorrhyncha). Die Mottenschildläuse zählen in etwa 1.500 Arten – in Mitteleuropa sind aber nur etwa 17 Arten davon bekannt. Doch auch diese befallen verschiedenste Pflanzen und sind deshalb häufig vorkommende Schädlinge.

Weiße Fliegen werden unterteilt in die Gewächshaus-Mottenschildlaus (Trialeurodes vaporariorum), in die Kohlmottenschildlaus (Aleyrodes proletella), in die Esche-Weiße Fliege (Siphoninus phillyreae), in die Zitrusmottenschildlaus (Dialeurodes citri) sowie in die Baumwoll-Mottenschildlaus (Bemisia tabaci). Weil weiße Fliegen nicht nur Pflanzen im Gewächshaus befallen, gelten sie auch als Störenfriede in Gärten mit Blumen und Bäumen. Gerade bei geschwächten Pflanzen können die Schädlinge zu einem Absterben derselben führen. In diesem Artikel erfahren Neugierige, wie die weißen Fliegen am besten bekämpft werden können.

Wie erkenne ich die weiße Fliege?

Die kleinen weißen Fliegen müssen erst mal erkannt werden, um überhaupt etwas dagegen tun zu können. Diese Art der Mottenschildläuse wird nicht umsonst als weiße Fliege bezeichnet – der Grund liegt in der weißlichen Farbe der Flügel, die mit Wachsstaub bedeckt sind. Wer sich nicht so gut damit auskennt, kann die weiße Fliege auch gut und gern mit Motten verwechseln.

Die Flügel befinden sich dachförmig auf dem Hinterleib. Die Beinchen der weißen Fliegen sind sehr stark. Die Größe der kleinen Schädlinge beträgt in etwa zwei bis vier Millimeter. Dadurch, dass die Tierchen so klein sind, ist es häufig schwer, diese zu erkennen. Viele Hobbygärtner bemerken die weißen Fliegen erst dann, wenn die Pflanze schon Schäden davon getragen hat. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Sie Ihre Pflanzen immer wieder überprüfen und schauen, ob irgendwelcher Schädlingsbefall vorzufinden ist.

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Ein guter Tipp, um zu erkennen, ob die Pflanze von der kleinen weißen Fliege befallen wurde, sind die gelben Punkte auf den Blättern. Am besten ist es, wenn Sie die Blätter umdrehen und schauen, ob gelbe Larven sichtbar sind. Diese weisen nämlich darauf hin, dass die Pflanze von der kleinen weißen Fliege beschädigt wurde. Zudem können Sie die weißen Fliegen auch daran erkennen, dass die Blätter mit Honigtau übersät sind und die untere Schicht der Blätter mit einer Wachsschicht bedeckt ist. Bei einem größeren Befall werden die Blätter trocken und fallen ab.

Welche Pflanzen werden bevorzugt von der weißen Fliege befallen?

Nicht jede Pflanze lockt die kleine weiße Fliege gleichermaßen an. Während einige Gattungen fast gar nicht betroffen sind, werden andere stetig heimgesucht. Gerade als Hobbygärtner sollte man diese kennen und entsprechende Vorkehrungen treffen, dass die Pflanzen geschützt sind.

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Folgende Nutz- und Zierpflanzen sind oft betroffen:

  • Gurken
  • Zucchini
  • Tomaten
  • Kürbis
  • Paprika
  • Erdbeeren
  • Apfelbäume
  • Pfirischbäume
  • Kohlrabi
  • Grünkohl
  • Primeln
  • Gerbera
  • Geranien
  • Fleißiges Lieschen
  • Rhododendren
  • Rosen
  • Petunien

Die verschiedenen Arten der weißen Fliege suchen unterschiedliche Pflanzen als deren Wirte auf. Die oben genannten Blumen, Bäume und Pflanzen sollte man besonders beobachten und regelmäßig kontrollieren. Auch wenn der Schädlingsbefall alles andere als gut ist, können Hobbygärtner aufatmen – die meisten Früchte sind nämlich dennoch genießbar.

Wie kann ich der weißen Fliege vorbeugen?

Es gibt viele Gründe, warum die weiße Fliege eine Belastung für Pflanzen darstellt. So ist es das Beste, wenn die Wahrscheinlichkeit eines Befalls durch bestimmte Maßnahmen reduziert wird. Hobbygärtner müssen mit den richtigen Vorkehrungen keine zig Mittel gegen die weißen Fliegen kaufen und ersparen sich damit viel Geld. Außerdem können Sie sich lange an schönen und gesunden Pflanzen erfreuen.

Es gibt ein paar einfache Tipps, wie auch Sie die weiße Fliege von Ihren Pflanzen, Ihrem Gewächshaus sowie Obstbäumen fernhalten.

Das Klima sollte gut sein

Wie Menschen haben auch Tiere favorisierte Klimabedingungen. Die weiße Fliege beispielsweise fühlt sich nicht wohl, wenn im Gewächshaus die Luftfeuchtigkeit sowie die Temperatur sinken. In diesem Zusammenhang kann es wichtig sein, dass Sie ständig durchlüften und für ein angenehmes Klima sorgen, in dem sich die weiße Fliege nicht gern aufhält. Wer Pflanzen im eigenen Zuhause hat, die häufig Opfer der weißen Fliege werden, sollte man diese am besten an einen Standort stellen, an dem es sehr luftig ist. Im schlimmsten Fall kann Zugluft helfen, die Pflanze zu schützen. Diesem Zustand darf die Blume aber nicht zu lange ausgesetzt sein.

Im Garten: Gegenspieler und Nützlinge anlocken

Wer die weiße Fliege mit einer natürlichen Bekämpfung loswerden möchte, sollte von vornherein mithilfe anderer Pflanzen gewisse Nützlinge anlocken. So können zum Beispiel Marienkäfer oder Spinnen die weißen Fliegen auf eine natürliche Art und Weise davon abhalten, sich auf die anderen Pflanzen niederzulassen. Die Bekämpfung der kleinen weißen Fliege erfolgt so durch den natürlichen Kreislauf der Natur. Im Garten beispielsweise könnten Insektenhotels oder Trockenmauern dafür sorgen, dass sich diese Tierchen wohlfühlen. Auch Schlupfwespen helfen dabei, die weißen Fliegen zu vertreiben bzw. sie fernzuhalten.

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Natürliche Mittel, um einem Befall der weißen Fliege vorzubeugen

Daneben können auch natürliche Auszüge aus Pflanzen dabei helfen, einen Befall durch die weißen Fliegen unwahrscheinlicher zu machen. Besonders ein Auszug aus Brennnessel oder Rainfarn kann dabei helfen.

Die richtigen Pflanzen als Nachbarn wählen

Neben anderen Insekten führt auch ein Anpflanzen bestimmter Blumen oder Kräuter dazu, dass die weißen Fliegen verschreckt werden. Dazu zählen beispielsweise Salbei, Kapuzinerkresse, Tagetes, Basilikum, Lavendel, Sellerie, Kornblume, Bohnenkraut oder Thymian. Wer diese Pflanzen in der Nähe ansetzt, wird sehen, dass es positive Auswirkungen auf die oft befallenen Blumen hat.

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So könnte zum Beispiel Kohl mit Pfefferminz, Thymian oder Rosmarin angepflanzt werden. Gurken harmonieren perfekt mit Dill, Sellerie und Lauch. Um Erdbeeren zu schützen, können Spinat, Thymian oder Indischer Spinat angepflanzt werden.

Wie kann ich die weiße Fliege bekämpfen?

Es gibt diverse Möglichkeiten, die weiße Fliege im Gewächshaus, in der Wohnung oder auch im Garten zu bekämpfen. Egal, ob Sie sich für die natürliche oder chemische Variante entscheiden – probieren Sie Mehreres aus, und Sie werden merken, was bei Ihnen im Garten am besten funktioniert. Bei der weißen Fliegen Bekämpfung sollten Sie darauf achten, dass Sie nicht nur die Larven, die die Pflanzensäfte aussaugen, bekämpfen, sondern auch die erwachsenen Tiere. In diesem Zusammenhang kann es sinnvoll sein, mehrere Methoden miteinander zu kombinieren, um langfristig und nachhaltig einen Erfolg zu erzielen.

Natürliche Mittel, um die weiße Fliege biologisch bekämpfen zu können

Wer möglichst naturnah leben und handeln möchte, kann auf chemische Mittel verzichten. In diesem Fall gibt es verschiedene Maßnahmen, die für die Bekämpfung der weißen Fliege sorgen.

Befallene Pflanzenteile abschneiden

Sind die Pflanzen nur wenig befallen, dann reicht es häufig, die kranken Teile abzuschneiden und die Blätter zu stutzen. In diesem Zusammenhang sollten die Blätter sowie Stängel abgeschnitten werden, die mit Honigtau und den Larven übersät sind. Damit werden zwar die erwachsenen Tiere nicht getötet, aber die Vermehrung wird so gestoppt. Wer möchte, kann die Pflanze nun in einem engmaschigen Netz einhüllen. Damit kann die weiße Fliege die Blätter und Stängel nicht mehr erreichen.

Auch ein Abspülen der befallenen Pflanzenteile kann helfen, den Befall zu beseitigen. Die Larven werden dadurch beseitigt.

Winter: Zimmerpflanzen ins Freie stellen

Bemerken Sie die weißen Fliegen während der kalten Wintermonate, dann ist dies kein Problem. Um die kleinen Schädlinge einfach zu bekämpfen, kann die Pflanze an die frische Luft gestellt werden. Die kalten Temperaturen des Winters sorgen dafür, dass die weiße Fliege stirbt.

Nutzung von Gelbtafeln

Diese mit Leim bestrichenen gelben Tafeln können in Gewächshäusern benutzt werden. Vorsicht: Die Tafeln dürfen nicht außerhalb dieser eingesetzt werden. Der Grund liegt darin, dass diese auch andere Tiere anziehen – zum Beispiel Bienen. Wer diese Maßnahme nutzt, sollte immer im Auge behalten, wie viele erwachsene Tiere oben kleben bleiben. So kann man sich ein Bild machen, wie schwerwiegend der Befall ist.

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Mittel mit Rapsöl

Um die weiße Fliege natürlich zu bekämpfen, braucht es keine besonderen Mittel. Häufig reicht das Bespritzen mit Rapsöl aus, um die Larven zu ersticken. Die Mischung besteht aus Wasser (etwa 70 %) und Rapsöl (30 %). In einer Flasche abgefüllt, kann es zum Bespritzen der befallenen Pflanzen dienen. Damit sollten auch die Blattunterseiten angesprüht werden – hier befinden sich meist nämlich sehr viele Larven.

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Brennnesseljauche

Ein Tee aus Brennnessel kann die Pflanzen stärken und die weiße Fliege gleichzeitig bekämpfen. Der Sud lässt sich leicht aus frischen oder getrockneten Blättern sowie Wasser herstellen. Lässt man die Mischung in einem Behälter (nicht Metall) länger stehen, dann wird es zur Jauche. Der Sud muss täglich umgerührt werden. Wundern Sie sich nicht über den Geruch – der ist völlig normal. Die fertige Mischung kann dann als Düngemittel und zur Bekämpfung der weißen Fliege genutzt werden. Bevor Sie diese auf die Pflanzen spritzen, muss es in einem Verhältnis von 1 zu 10 verdünnt werden – ein Teil Brennnesseljauche und der Rest Wasser.

Schmierseife

Für diesen Tipp mischen Sie etwas Schmierseife und Wasser zusammen. Diese Mischung sollte nun wieder in ein Behältnis mit Sprühkopf gefüllt werden.

Sud aus Knoblauch

Knoblauch hilft nicht nur gegen andere Schädlinge, sondern auch gegen die weiße Fliege. Dafür werden ca. drei Knoblauchzehen mit Wasser aufgekocht und dann ziehen gelassen. Nachher wird es in eine Flasche gefüllt und auf die betroffenen Stellen gesprüht.

Die weiße Fliege bekämpfen mit Chemie

Falls all die anderen Mittel keine nachhaltige Wirkung erzielt haben, können Sie auf chemische Alternativen umsteigen. Die meisten Produkte, die es im Handel gibt, nutzen Kaliumsalze als Basis. Im Prinzip ist die Wirkung ähnlich wie mit einer Schmierseife. Es gibt auch Spritzmittel gegen die weiße Fliege, die auf Basis von Rapsöl bestehen. Wer sich für dieses Mittel entscheidet, sollte zuvor die selbst hergestellte Variante ausprobieren. Das Problem an den im Handel erhältlichen Spritzmittel gegen die weiße Fliege ist, dass sie häufig auch Nervengifte enthalten, die für Mensch, Pflanze und Natur schädlich sind.

Nützlinge – ideale Lösung, um die weiße Fliege zu bekämpfen

Neben den oben genannten Pflanzen kann die weiße Fliege durch andere Nützlinge vertrieben werden.

Dazu zählen beispielsweise:

  • Monarda (Pfefferminze, Bergamotte, Goldmelisse – der Vorteil ist, dass sie alle ätherische Öle enthalten, die das Vertreiben der weißen Fliege positiv beeinflussen können)
  • Zinnia (diese enthält Nikotin und lockt Nützlinge an, die die weißen Fliegen fressen)
  • Nicandra (die blaue Physalis ist gut, da sie den Befall durch den Schädling reduzieren kann. Das geschieht durch die Alkaloide, die sie enthält)

Fazit

Es gibt viele Methoden, um diesem Schädling den Garaus zu machen. Im besten Fall sorgt man vor, indem man ein gutes Klima beibehält bzw. die Nutzpflanzen in entsprechenden Kulturen zusammen mit anderen Pflanzen setzt. Falls es dennoch zum Befall gekommen ist, können Sie die kranken Pflanzenteile abschneiden und mit natürlichen Mitteln wie Knoblauch, Brennnesseljauche oder Schmierseifen-Sud behandeln.

Wer mit diesen Anwendungen keine Erfolge erzielt, kann auch auf chemische Mittel aus dem Fachhandel zurückgreifen. Diese sollten aber, wenn möglich, vermieden werden. Auch andere Nützlinge wie Schlupfwespen, Spinnen oder Marienkäfer helfen dabei, die weiße Fliege zu bekämpfen.

Der Autor Hajo Simons

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

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