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Ratten im Haus – Was tun?

Ratten können gefährliche Viren übertragen. Foto Simon via pixabay

Ratten können gefährliche Viren übertragen. Foto Simon via pixabay

Ratten können gefährliche Viren übertragen. Foto Simon via pixabay

Ratten sind seit Jahrhunderten Begleiter der Menschen – wenn auch sehr unbeliebte. So gelten die Ratten bis heute als die Ursache für Pestepidemien, da sie die Pestviren im Mittelalter übertragen haben.

Heute ist die Pest kein so großes Thema mehr – sehr wohl aber andere Viren, die von Ratten übertragen werden können. Generell kommt die Ratte in der Geschichte und der Literatur in Deutschland sehr schlecht weg. Vom Rattenfänger von Hameln bis hin zu Sprichworten, in denen die Ratte als Beispiel für Verrat oder andere schlechte Eigenschaften Verwendung findet, ist die deutsche Sprache voll von negativen Assoziationen.

Auch wenn man meinen könnte, dabei würde es sich um antiquiertes Bild von einem an und für sich harmlosen Tier handeln, sollten Sie einen Rattenbefall niemals auf die leichte Schulter nehmen. Denn die Gefahr, die von Ratten für Menschen ausgehen kann, ist nach wie vor sehr aktuell.

Leptospiren beispielsweise sind eine Virenart, die aktuell von Ratten übertragen werden kann. Im ersten Halbjahr 2019 gab es in Deutschland 46 Infektionen – eine Zahl, die durchaus repräsentativ auch für andere Jahre steht. Wir von wohnen-und-bauen.de haben die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das Thema Ratten im Haus für Sie zusammengetragen.

Rattenbefall erkennen – So geht’s

Man spricht in Deutschland nach wie vor von einem Rattenproblem – nicht von einer Rattenplage. Das liegt auch daran, dass niemand so ganz genau weiß, wie viele Ratten es in Deutschland tatsächlich gibt. Es gibt einige einfache Hinweise, die auf einen Rattenbefall hindeuten. Wenn Sie eines der folgenden Anzeichen für die Anwesenheit für Ratten im Haus finden, sollten Sie umgehend tätig werden.

  • Rattenkot – er ist zusammen mit dem Fund von lebenden oder toten Ratten der klarste Beweis für die Anwesenheit von Ratten. Vor allem wenn der Kot noch frisch glänzt und recht weich ist, sind die Ratten auf jeden Fall noch in der Nähe. Je mehr Kot Sie finden, desto mehr Ratten treiben bei Ihnen gerade ihr Unwesen.
  • Nester und Bauten – diese legen Ratten oft auf dem Dachboden an. Heute findet man solche Rattennester allerdings nur noch recht selten, denn die Hausratte kommt in Deutschland nicht mehr so häufig vor. Viel öfter begegnet man Wanderratten – diese leben in Bauten außerhalb des Hauses und kommen nur zur Futtersuche ins Haus.
  • Schmierspuren – beim Laufen verlieren Ratten Körperfett, das sich Staub und Dreck vermischt und so Schmierspuren auf dem Boden ergibt. Wenn Sie solche Schmierspuren auf dem Dachboden finden, ist das ein erstes Anzeichen für einen Rattenbefall.
  • Der Geruch – Kot und Urin von Ratten verbreiten in der Regel einen starken Ammoniakgeruch.
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Wenn Sie einen Rattenbefall festgestellt haben, bleibt die Frage, wie Sie mit diesem am besten umgehen. Das Sie umgehend tätig werden müssen, sollte selbstverständlich sein. Bleibt nur die Frage, ab wann tatsächlich eine Meldepflicht über den Rattenbefall besteht und wo Sie die Ratten genau melden müssen.

Ist ein Rattenbefall meldepflichtig?

Hier müssen Sie unterscheiden, wo die Ratten tatsächlich aufgetreten sind. Wenn Sie Rattenspuren im Haus gefunden haben, sollten Sie dies am besten sofort melden – auch wenn es sich nur um wenige Spuren handelt oder Sie vielleicht nur eine Ratte gesehen haben. Denn Ratten im Haus sind meldepflichtig. Vor allem sollten Sie außerdem möglichst direkt einen versierten Kammerjäger beauftragen.

Anders sieht es aus, wenn Sie Ratten in Ihrem Garten finden. Haben Sie hier lediglich eine Ratte gesehen, ist das noch kein Grund für eine Meldung. Erst, wenn Sie hier mehrere Ratten sehen oder wenn die Spuren so vielfältig sind, dass von einem größeren Rattenbefall auszugehen ist, besteht auch hier eine Meldepflicht.

Darüber hinaus gibt es auch eine Meldepflicht für Ratten im öffentlichen Raum. Wenn Sie beispielsweise auf öffentlichen Plätzen oder in öffentlichen Gebäuden Ratten sehen, sollten Sie diese sofort melden. Das ist deshalb so wichtig, weil hier die Kommune für die Beseitigung der Ratten verantwortlich ist und dieser Verantwortung nur nachkommen kann, wenn der Rattenbefall dort auch bekannt ist.

Wo Sie den Rattenbefall melden müssen, ist in Deutschland von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt. In manchen Ländern liegt die Zuständigkeit beim Ordnungsamt, in anderen beim Gesundheitsamt. Erkundigen Sie sich hierzu am besten bei Ihrem zuständigen Ordnungsamt. Dort wird man Ihnen die richtigen Ansprechpartner benennen.

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Ratten selbst bekämpfen – einfache Tipps

Es gibt eine ganze Reihe von Hausmitteln für die Schädlingsabwehr. Mit einigen dieser Mittel soll auch eine erfolgreiche Rattenbekämpfung möglich sein. Hier haben wir einmal eine Reihe von Tipps für Sie zusammengefasst.

  • Das beste Mittel gegen Ratten ist eine Hauskatze – die meisten Katzen begeben sich bei einem Rattenbefall sofort auf die Jagd und treiben die Nager recht schnell in die Flucht
  • Terpentingetränkte Lappen sollen ein wunderbares Mittel sein, um Ratten zu vertreiben. In Rattenbauten gedrückt soll der Gestank die Tiere auf Nimmerwiedersehen vertreiben.
  • Benutztes Katzenstreu ist kein vollwertiger Ersatz für eine Katze – erzeugt bei den Ratten aber die gleiche Assoziation.
  • Kamille, Pfefferminz und Minze sollen Ratten vertreiben und Fernhalten können. Sowohl frisch gepflanzt als auch als Duftöl verwendet, sollen die Stoffe ihre Wirkung entfalten können.

Wenn keines dieser Mittel wirkt, sollten Sie unbedingt einen Experten beauftragen. Ob Sie einen Kammerjäger in Dortmund, in Berlin oder in eher ländlichen Regionen suchen – Experten in Sachen Schädlingsbekämpfung finden Sie überall in der Bundesrepublik. Mit Sicherheit auch in Ihrer Nähe.

Rattenbefall vorbeugen – 3 Tipps

Der wichtigsten Punkt, bei der Vorbeugung eines akuten Rattenbefalls, ist die Reduzierung des Nahrungsangebotes für Ratten. Da es sich bei Ratten in Deutschland meistens um Wanderratten handelt, lassen diese sich immer dort nieder, wo sie am meisten Futter finden. Daher sollten Sie niemals Essensreste offen im Garten herumliegen lassen. Gleiches gilt für Tierfutter. Selbst Vogelfutter kann Ratten anlocken.

Der zweite Punkt ist das konsequente Verschließen von Kellertüren und natürlich das Geschlossen halten von Mülltonnen. Wenn Sie dann noch die Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten für Ratten auf Ihrem Grundstück minimieren und sicherstellen, dass es keine Ritzen und Löcher in Ihrem Haus oder Ihrem Gartenhaus gibt, durch welche die Ratten ins Warme schlüpfen könnten, haben Sie schon eine Menge für die Rattenabwehr getan.

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Hier die wichtigsten Punkte einmal im Überblick:

  • Reduzieren Sie das Futterangebot
  • Schließen Sie Kellertüren und Mülltonnen
  • Minimieren Sie die Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten in Ihrem Garten und verschließen Sie alle Ritzen und Löcher an Ihrem Haus, Ihrem Gartenhaus oder Ihrem Gartenschuppen

Fazit

Ist es einmal auf Ihrem Grundstück oder gar in Ihrem Haus zu einem Rattenbefall gekommen, sollten Sie schnell abwägen, ob hier eine Meldepflicht besteht und ob Sie – im Garten beispielsweise – selbst Herr des Rattenproblems werden möchten. Andernfalls empfiehlt sich grundsätzlich die Beauftragung eines Experten in Sachen Schädlingsbekämpfung.

Der Autor Hajo Simons

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

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