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Kohlweißlinge erkennen und bekämpfen

Hobbygärtner mögen keine gefräßigen Schmetterlingsraupen.

Hobbygärtner mögen keine gefräßigen Schmetterlingsraupen.

Hobbygärtner mögen keine gefräßigen Schmetterlingsraupen.

Der kleine und der große Kohlweißling gehören zu der am weitesten verbreiteten Falterart. Als erwachsener Schmetterling ist er gleichermaßen unscheinbar und schön. Doch seine gefräßigen Raupen sind eher unwillkommene Gäste in heimischen Gärten.

Da die Nachkommen vor ihrer Verpuppung einen enormen Schaden an sämtlichen Kohlpflanzen anrichten, wird selbst der weiße Schmetterling meist nicht gern gesehen. Doch wie erkennt und bekämpft man einen Kohlweißling so effektiv, dass der eigene Gemüsegarten wieder frei von Schädlingen dieser Art ist?

Kohlweißlinge erkennen

Noch bevor es zum typischen Lochfraß durch die Raupen kommt, fallen zunächst die Tagfalter selbst auf, die bereits recht früh im Jahr zu beobachten sind. Zu unterscheiden sind hier die beiden Arten großer und kleiner Kohlweißling.

Der kleine Kohlweißling, wissenschaftlicher Name Pieris rapae

  • hat eine Flügelspannweite von 40 – 50 Millimeter
  • hat eine weiße Färbung mit dunkelgrauen Rändern und ein bis zwei graue Tupfer auf den vorderen Flügeln sowie einen auf den hinteren Flügeln
  • legt seine Eier einzeln an die Blattunterseite der Kohlpflanze ab
  • seine Raupen sind etwa drei Zentimeter lang und haben eine helle, mattgrüne Färbung mit gelblichen Streifen auf der Seite und am Rücken sowie einer kurzen Behaarung

Der große Kohlweißling, wissenschaftlicher Name Pieris brassicae

  • hat eine Flügelspannweite von 50 – 60 Millimeter
  • weist eine ähnliche Färbung wie der kleine Kohlweißling auf, besitzt jedoch größere Tupfen auf den Flügeln und eine dunklere Bestäubung
  • legt seine Eier in Gruppen von 10 bis 20 Stück an der Unterseite des Kohlblattes ab, bis teilweise eine ganze Kolonie entsteht, die durchaus bis zu mehreren hundert Eiern enthält
  • seine Raupen sind 5 Zentimeter lang, haben eine gelblich-grüne Färbung mit schwarzen Flecken

Spätestens am Schadbild erkennt man jedoch sofort, dass die Raupen des Kohlweißlings aktiv sind. Während zuerst nur einzelne Löcher in den Kohlblättern oder auch in der Kapuzinerkresse zu erkennen sind, wandelt sich das zunehmend in kahle Blattgerippe. Denn die Raupen des großen Kohlweißlings fressen beispielsweise etwa einen Monat lang, bis die Zeit der Verpuppung gekommen ist.

Beim kleinen Kohlweißling haben es die gefräßigen Raupen indes überwiegend auf die Herzen der Kohlpflanzen abgesehen. Häufig sind an der Kohlpflanze auch grünliche Kotspuren zu entdecken, die den Schädlingsbefall zusätzlich deutlich machen.

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Lebensweise der Kohlweißlinge

Bereits ab etwa Anfang bis Mitte März sind die ersten Kohlweißlinge im Garten zu beobachten. Das hängt natürlich von der Witterung ab. Während der kleine Kohlweißling seine Eier das erste Mal im April und ein zweites Mal im Juli ablegt, legt der große Kohlweißling üblicherweise zwischen Mai und Juni seine Gelege ab. Ist auch der Spätsommer und Herbst warm und trocken, kann es beim kleinen Kohlweißling sogar zu einer oder zwei weiteren Eiablagen kommen.

Innerhalb von drei bis vier Wochen schlüpfen die Raupen des Kohlweißlings und fressen förmlich sofort alles, was es an Kohlblättern gibt. Zur Verpuppung verlassen die Raupen dann ihre Wirtspflanze und hängen sich in ihrem Kokon oftmals an Mauervorsprüngen oder an Zäune.

Kohlweißling bekämpfen

Nicht in jedem Fall reicht es, die gefährdeten Pflanzen regelmäßig auf ein Gelege oder Raupen des Kohlweißlings zu kontrollieren und diese abzusammeln. Gerade wenn es eine große Population betrifft, müssen andere Mittel her, um den Gartenschädling effektiv zu bekämpfen.

Schlupfwespen

Besonders effektiv und umweltfreundlich sind natürliche Fressfeinde, um gegen die Kohlweißlingsplage anzugehen. Schlupfwespenarten wie Cotesia glomerata oder Trichogramma brassicae sind ideal, um die Raupen des Kohlweißlings zu eliminieren. Das tun diese Insekten auf eine ziemlich geniale Weise, denn sie legen ihre eigenen Eier auf den Raupen ab. Schlüpfen die kleinen Wespenlarven, dienen ihnen die Raupen des Kohlweißlings als Nahrungsgrundlage.

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Pflanzenbrühen als Hausmittel

  • Brennnesseljauche
    Entweder ein Kilogramm frische oder 200 Gramm getrocknete Brennnesseln kleinschneiden und mit 10 Liter Wasser übergießen. Dann Gesteinsmehl oder eine Handvoll Kompost hinzugeben, um während des Gährungsprozesses die Geruchsbelästigung zu minimieren. Luftdurchlässig abdecken und etwa 10 bis 14 Tage stehen lassen. Während dieser Zeit muss die Jauche täglich gut gerührt werden, bis keine Gärbläschen mehr aufsteigen. Danach die Jauche durch ein Sieb geben, im Verhältnis von 1:10 mit Wasser verdünnen und dann auf die Pflanzen spritzen.
  • Kaltwasserauszug aus Tomatenblättern
    Zunächst werden etwa 1 kg frische Tomatenblätter oder auch die Geiztriebe in etwa 10 Liter Wasser eingeweicht. Diese Mischung 1 – 2 Tage stehen lassen, dann durch ein Sieb geben und in einem Schraubglas oder einer wiederverschließbaren Flasche lagern. Bei bedecktem Wetter die Kohlpflanzen damit einsprühen, kurz bevor die Flugzeit des Kohlweißlings beginnt.
  • Pflanzenbrühe aus Rainfarn
    Blüten, Blätter und Stiele des Rainfarns sollten zwischen Juli bis August gesammeltwerden. Entweder 300 – 500 g frischesoder 30 g getrocknetes Rainfarn in 10 l Wasser einweichen und für etwa 24 Stunden ziehen lassen.Anschließend die Brühe für 20-30 Minuten kochen und die Mischung abkühlen lassen und durch ein Sieb gießen. Die Brühe sollte während der Flugzeit des Kohlweißlings unverdünnt auf den Boden rund um die Kohlpflanzen gespritzt werden.
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Dem Kohlweißling vorbeugen

Eine gezielte Vorbeugung ist der beste Schutz für Kohlpflanzen oder Kreuzblütengewächse, die ebenfalls auf dem Speiseplan der Kohlweißlingsraupen stehen. Idealerweise kontrolliert man zwischen April und Juli diese Pflanzen und deren Blattunterseiten. Die eventuell vorhandenen Gelege sollten dann sofort abgesammelt werden. Zudem ist es sinnvoll, die nachfolgenden Maßnahmen zur Vorbeugung zu treffen.

Schutznetze

Ein idealer Schutz für alle gefährdeten Pflanzen bieten Schutznetze, die häufig auch als Kulturschutznetze im Handel angeboten werden. Dabei sollte man jedoch darauf achten, dass die Netze:

  • möglichst engmaschig sind, also maximal zwei Millimeter im Durchlass
  • keine Löcher aufweisen
  • bereits nach der Aussaat oder direkt nach der Pflanzung gespannt werden (also möglichst schon ab April)
  • immer ausreichend Platz bieten, damit die Pflanzen in die Höhe wachsen können
  • keine ungewollten Schlupflöcher an den Rändern bieten, also möglichst diese Netzränder mit Erde bedecken und mit Steinen beschweren

Hinweis: Im Übrigen sind diese Schutznetze auch gegen andere Schädlinge nützlich. Selbst Tauben, die sich ebenfalls gern über die Herzen der Kohlpflanzen hermachen, halten diese Netze gut ab.

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Der Einsatz eines Schutznetzes befreit jedoch nicht von der regelmäßigen Kontrolle der Pflanzen. Denn natürlich kann es dennoch passieren, dass der eine oder andere Kohlweißling es unter diese Abdeckung schafft und seine Eier ablegen kann.

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Mischkulturen im Beet

Immer mehr Gärtner setzen bei der Vorbeugung gegen Kohlweißlinge auf Mischkulturen im Beet. Denn erfahrungsgemäß verwirren stark riechende Pflanzen den Schädling und es kommt zu einer weitaus geringeren Eiablage an den Kohlpflanzen. So sind es vornehmlich Tomaten, Zwiebeln oder auch Rosmarin, Basilikum oder auch Rainfarn, welche in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kohlgemüse angepflanzt werden sollte.

Tipp: Idealerweise werden Kohlpflanzen nicht jedes Jahr auf die gleiche Stelle gepflanzt.

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Ebenso effektiv ist die Beachtung der Fruchtfolge. Pflanzt man beispielsweise vor dem Blumenkohl oder Kohlrabi Erbsen, Bohnen und Zuckermais auf dem Beet, kann man die Population des Kohlweißlings im kommenden Jahr eindämmen. Denn für die Überwinterung suchen sich die Puppen oftmals einen Platz, der in der Nähe von einstigen Kohlpflanzen liegt. Werden da aber nun andere Gemüsesorten angepflanzt, haben die Raupen es ungleich schwerer, zu ihrer Wirtspflanze zu gelangen.

Fazit

So schön der Kohlweißling als Schmetterling auch anzusehen ist – seine Raupen sind jedem Gärtner ein Graus. Denn die gefräßigen Schädlinge setzen jeder Kohlpflanze und jedem Kreuzblütengewächs stark zu und minimieren die Ernteerträge erheblich. Doch mit Hilfe von natürlichen Fressfeinden, Hausmitteln und praktischen Hilfsmitteln kann man dem Kohlweißling effektiv bekämpfen.

Der Autor Hajo Simons

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

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