Terrassendielen streichen & ölen – So geht’s

Terrassendielen bei der Pflege besser ölen oder streichen?

Terrassendielen bei der Pflege besser ölen oder streichen?

Terrassendielen bei der Pflege besser ölen oder streichen?

Die Deutschen lieben ihre Gärten und ihre Außenbereiche am Haus. Kein Wunder. Mit 1.900 Sonnenstunden hat uns beispielsweise das Jahr 2020 wieder einmal mehr als ausreichend mit den warmen Strahlen der Sonne verwöhnt.

Viel Zeit, um es sich auf dem Balkon, der Terrasse oder im heimischen Garten bequem zu machen. Vor allem, wenn Sie sich in den letzten Jahren eine Terrasse gebaut haben, stellt sich oft die Frage nach der richtigen Pflege und dem besten Schutz für den Bodenbelag.

Wenn Sie sich für Terrassendielen aus Holz als Bodenbelag entschieden haben, ist die Pflege besonders wichtig, um so lange wie möglich etwas von Ihren Terrassendielen zu haben. Vor allem, wenn ein langer Winter sich dem Ende zuneigt, werden Sie auf Ihrer Terrasse die Spuren dieser für das Holz durchaus anstrengenden Jahreszeit sehen.

Nicht selten sind Terrassendielen im Frühjahr leicht ausgegraut und mit einer Schmutzschicht überzogen. Tatsächlich tut das der Qualität des Holzes erst einmal keinen Abbruch – zumindest so lange nicht, wie Sie mit Beginn des Frühjahres wieder ein an Ihre Holzart angepasstes Pflegeprogramm aufnehmen.

Für viele Terrassenbesitzer stellt sich an dieser Stelle die Frage, ob sie ihre Terrasse ölen oder streichen sollen und wie oft dieser Vorgang wiederholt werden sollte.

Terrassendielen Ölen oder Streichen? (Gegenüberstellung)

Gut 36 Millionen Menschen in Deutschland geben Umfragen zufolge an, dass sie einen eigenen Garten oder Freiflächen rund um Ihre Wohnung oder ihr Haus herum besitzen bzw. diese nutzen können. Unter diesen Gartenbesitzern gibt es auch viele, die sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten für den Bau einer Terrasse mit Holzdielen entschieden haben. Manche aus ökologischen Gründen. Andere wiederum, weil sie Holz als natürlichen Baustoff besonders schätzen und die Schönheit und die beruhigende Wirkung des Holzes lieben.

Was den meisten Besitzern einer Holzterrasse natürlich klar ist, ist der Umstand, dass Holz besonderer Pflege und eines besonderen Schutzes von Witterungseinflüssen bedarf. Eine Terrassenüberdachung wäre über einer solchen Holzterrasse sicherlich ein guter Anfang. Doch damit das Holz auf Dauer den Witterungseinflüssen widerstehen kann, muss es auch entsprechend behandelt werden. Dazu gehört, dass Holz für den Außenbereich von Anfang an so zu behandeln, dass es vor den Einflüssen von Nässe und Feuchtigkeit geschützt wird.

Zu diesem Zweck lassen sich sowohl Farben, Lacke und Holzlasuren als auch Holz- oder Terrassendielenöl verwenden. Experten empfehlen hierbei auf jeden Fall am ehesten den Einsatz von Ölen. Denn Öl ist den anderen genannten Stoffen in seiner Schutzwirkung für Terrassendielen deutlich überlegen.

Das zeichnet Lasuren, Farben und Lacke aus

Lasuren, Farben und Lacke für den Außenbereich wurden hergestellt, um Holz, das im Freien verbaut wird, soweit zu schützen, dass das Wasser daran abperlt und dass sich Schmutz nur bedingt festsetzen kann. Außerdem soll das Holz vor UV-Strahlung geschützt werden, um damit ein allzu schnelles Ausbleichen zu verhindern. Dabei müssen diese Farben und Stoffe neben Temperaturunterschieden auch Wind und Wetter trotzen können. Zusätzlich muss die Schutzschicht, die sich beim Streichen auf dem Holz bildet, so gestaltet sein, dass das Holz darunter arbeiten kann, ohne dass dadurch Risse in der Schutzschicht entstehen.

Die oben genannten Mittel für den Außenbereich sind in ihrer getrockneten Form besonders weich gehalten. Durch die hohe Viskosität wird die fertige Farbschicht ein Stück weit dehnbar. Das soll dafür sorgen, dass die Oberfläche keine Risse bekommt. Allerdings sind die genannten Stoffe darauf angewiesen, dass vorhandenes Wasser schnell abfließt. Denn längere Zeit auf einer Stelle stehendes Wasser führt hier unweigerlich zu Verfärbungen und kann sogar zu Schäden in der Beschichtung des Holzes führen.

Darüber hinaus sind die meisten Farben, Lacke und Lasuren nicht tritt- oder abriebfest. Das bedeutet, dass Sie jedes Mal, wenn Sie über eine so bearbeitete Fläche laufen, etwas von der Schutzschicht „abtragen“.

Tipp

Sollten Sie sich doch für eine Lasur, eine Farbe oder einen Lack zum Terrassendielen streichen entscheiden, ist es sehr empfehlenswert, erst das technische Merkblatt zu lesen und sicherzustellen, dass der entstehende Schutzfilm trittfest ist.

Das sind die Vorteile von Öl auf Terrassendielen

Ein Terrassendielenöl hingegen dringt tief in das Holz ein und versorgt das Holz viel wichtiger Feuchtigkeit. Parallel dazu bildet sich ein Schutzfilm aus Naturharzen und Farbpigmenten, der das Holz trittfest vor Wettereinflüssen und der Belastung durch regelmäßiges Begehen schützt. Da das Öl das Holz mit Feuchtigkeit versorgt, verliert der Werkstoff ein gutes Stück weit die Fähigkeit, anderweitig Feuchtigkeit aufzunehmen. So wird sichergestellt, dass das Holz weniger „arbeitet“ und damit die Gefahr von Rissen oder Schäden in der Schutzschicht deutlich reduziert wird.

Terrassendielen vor dem Ölen Reinigen

Vor dem Ölen der Terrassendielen ist es wichtig, diese entsprechend zu reinigen. Dazu benötigen Sie:

  • einen Besen und einen harten Schrubber
  • einen Pinsel oder Flächenstreicher
  • einen Holzdielenreiniger & -entgrauer
  • einen Gartenschlauch

Das Reinigen der Terrassendielen vor dem Ölen nimmt, je nach Größe der Fläche, rund einen halben Tag in Anspruch. Dabei sollten Sie die folgenden Schritte beachten.

1.     Groben Schmutz entfernen

Als Erstes fegen Sie die Terrasse ab und überprüfen die Schrauben und Befestigungsklammern. Bei Bedarf ziehen Sie die Schrauben nach, um sicherzustellen, dass die Terrassendielen fest auf dem Untergrund aufliegen.

2.     Den Reiniger auftragen

Nun greifen Sie zu einem (im Idealfall biologisch abbaubaren) Reiniger und Entgrauer für Holz- und Terrassendielen. Dabei sollten Sie darauf achten, dass das Reinigungsmittel auch zu der von Ihnen verwendeten Holzart passt. Zum Auftragen des Reinigers verwenden Sie den Pinsel oder Flächenstreicher.

3.     Den Reiniger in das Holz einarbeiten

Nun müssen Sie dafür sorgen, dass der Reiniger auch porentief wirken kann. Nach dem Auftragen des Reinigers lassen Sie diesen rund 10 Minuten einziehen. Anschließend arbeiten Sie diesen mit einem harten Schrubber oder einer Wurzelbürste mehrere Minuten lang porentief in das Holz ein. So kann auch der Dreck, der sich im Herbst und Winter tiefer in die Poren gesetzt hat, entfernt werden.

4.     Reiniger einziehen lassen

Nun lassen Sie den Reiniger und Entgrauer für rund 20 Minuten einziehen, damit auch der Entgrauer seine Wirkung zur Gänze entfalten kann.

5.     Reiniger abspülen

Haben Sie sich für ein Produkt entschieden, dass biologisch abbaubar ist, können Sie den Reiniger jetzt einfach mit dem Gartenschlauch von Ihrer Terrasse abspülen. Andernfalls müssen Sie mit einem fusselfreien Tuch und einem Eimer Wasser den Reiniger aufwendig von den Dielen entfernen, um einen Eintritt des Reinigers ins Erdreich zu vermeiden.

Wichtig

Wenn Sie die Terrassendielen komplett gereinigt haben, muss das Holz bei trockenem und warmem Wetter mindestens zwei Tage lang vollständig austrocknen. Erst dann können Sie sich an das Ölen des Holzes begeben.

Der letzte Schritt – die Terrassendielen ölen

Entscheiden Sie sich zum Terrassendielen ölen am besten für ein Produkt mit entsprechender Farbpigmentierung. So erhalten Ihre Terrassendielen beim Ölen auch wieder eine kräftige und tiefe Farbe. Nun tragen Sie das Öl gleichmäßig mit einem Flachpinsel, einem Flächenstreicher oder einem weichen und vor allem fusselfreien Tuch dünn und gleichmäßig auf das Holz auf.

Nach rund 5 Stunden Ruhezeit sollten Sie das Auftragen wiederholen. Die Schutzschicht durch das Öl hält am längsten, wenn Sie diesen Vorgang insgesamt dreimal im Abstand von 5 Stunden wiederholen.

Tipp

Damit das Öl nicht zu schnell trocknet, sondern seine Wirkung voll entfalten kann, sollten Sie das Streichen nicht in der Mittagshitze bzw. unter direkter Sonneneinstrahlung an einem heißen Tag vornehmen. Im Sommer eignen sich am ehesten die Morgen- oder Abendstunden. Außerdem sollten Sie, wenn die Fläche nicht ohnehin beschattet wird, einen Sonnenschirm aufstellen, um den Bereich, den Sie frisch geölt haben, vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen.

Fazit

Die Frage, ob Sie Terrassendielen ölen oder doch besser mit Farbe, Lacken oder einer Lasur streichen sollten, lässt sich vergleichsweise leicht beantworten: Für Hölzer, die im Außenbereich als Bodenbelag verwendet werden, eignet sich ein Holzöl am besten. Richtig angewandt, hält eine Behandlung mit Holzöl rund ein Jahr lang und schützt Ihre Terrassendielen vor Wettereinflüssen, UV-Strahlung und Schäden durch eine normale Nutzung.

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