Tulpen – der Deutschen liebste Blumen

Tulpen stammen eigentlich aus der Türkei und haben eine faszinierende Geschichte. Foto EdVal via Envato

Tulpen stammen eigentlich aus der Türkei und haben eine faszinierende Geschichte. Foto EdVal via Envato

Tulpen stammen eigentlich aus der Türkei und haben eine faszinierende Geschichte. Foto EdVal via Envato

Zum Wohnen gehören einfach Blumen. Erst Blumen machen ein Heim oder einen Garten zu einem Lichtblick. Blumen erfreuen den Anblick und die Stimmung gleichermaßen.

Zu den klassischsten aller Gartenblumen zählen hier ganz sicher die Tulpen, aber auch viele andere Sorten erfreuen sich jahrzehntelanger Beliebtheit wie Narzissen. Beide Blumensorten entspringen Blumenzwiebeln, deren ideale Setzzeit im Herbst ist.

Sie überdauern problemlos den Winter, und im Frühjahr beginnen Sie mit den ersten Sonnenstrahlen zu sprießen und uns zu erfreuen. Aber wussten Sie, dass Tulpen gar nicht aus Holland stammen? Auch wenn man heute automatisch die Tulpe, genau wie den Gouda und Windmühlen mit Holland verbindet, stammt sie eigentlich aus dem Orient. 

Die Geschichte der Tulpe

Gehen wir nach Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, und reisen zurück ins 16. Jahrhundert. Hier liegen die Ursprünge des Handels mit Tulpen. Die damals herrschenden Sultane der Region liebten Tulpen. Der Name Tulpe entwickelte sich übrigens aus dem osmanischen Wort für Turban, da die Blüte an diese orientalische Kopfbedeckung erinnert. 

Da die Palastgärten der Sultane über und über mit Tulpen bedeckt waren, galten sie schnell als Symbol für Macht und Reichtum. Tulpen waren aber auch für den Fall eines Sultans mitverantwortlich. Dieser gab nämlich zur Tulpenblüte alljährlich derart üppige Festlichkeiten, dass schließlich die Staatskasse darunter litt. 

Nur Konstantinopel war es vorbehalten, überhaupt mit Tulpen zu handeln. Auf Handel außerhalb der Hauptstadt standen schwere Strafen. Allerdings waren Tulpenzwiebeln so wertvoll, dass der Sultan sie wichtigen Gästen als Geschenk machte.

Und es kam, wie es kommen musste. Einer der Gäste schickte die Tulpenzwiebeln an einen Bekannten in Österreich, der kurze Zeit später in die Niederlande ging. Er nahm die Blumenzwiebeln mit und machte ausgiebige Tests und Züchtungsversuche mit ihnen. 

Die Bodenverhältnisse im Kräutergarten der Universität in Leiden waren derart günstig, dass die Nachzucht einwandfrei klappte. Rembrandt selbst malte die wunderbaren und später als Rembrandt Tulpen bekannten geflammten Tulpen mit großer Begeisterung. 

In einer Nacht-und-Nebel-Aktion kamen findige Geschäftsleute des Nachts in den Universitätsgarten und stahlen einige der Tulpenzwiebeln. Dieser Diebstahl bildete wohl die Basis der heutigen holländischen Tulpenindustrie. 

Im Jahre 1623 wurde ein Standardwerk der Botanik herausgebracht, welches alle zur damaligen Zeit bereits gezüchteten Sorten dokumentierte. Die durch den Botaniker Parkinson gemachte Einteilung in Frühblüher, Mittelfrühblüher und Spätblüher wird bis heute so verwendet. 

Die erste Spekulationsblase der Welt

Die Tulpe wurde rasant schnell sehr beliebt, insbesondere bei den Reichen und in den Königshäusern Europas. Kein Wunder also, dass die Tulpenzwiebeln immer teurer wurden. Im Jahr 1637 hatte der Preis einer einzigen Tulpenzwiebel den Preis eines ganzen Grachtenhauses in Amsterdam erreicht. Natürlich konnte diese Blase nicht lange halten und platze. Wie bei allen Spekulationsblasen gingen viele Menschen pleite und verloren Haus und Hof. 

Tulpen sind also mehr als nur einfach schön

Wenn Sie das nächste Mal Tulpenzwiebeln kaufen, um sie im Garten zu setzen oder die blühenden Tulpen auf Ihrer Terrasse bewundern, dann werden Sie vielleicht diese Geschichte im Hinterkopf haben. Finden Sie nicht auch, dass es immer schöner ist, wenn man ein wenig Hintergrundwissen hat? Ganz sicher ist dies auch ein schöner und interessanter Gesprächsstoff für das nächste Zusammentreffen mit Freunden in Ihrem Garten.

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