In Deutschland wurde bereits vor Jahrzehnten das System der Abfalltrennung eingeführt. Das bedeutet, dass verschiedene Arten von Müll getrennt gesammelt und recycelt werden. Der sogenannte Sperrmüll gehört auch dazu.
Bei uns beginnt die Mülltrennung beim Verbraucher, d. h. die Haushalte müssen ihren Müll sortieren und in getrennte Behälter und Container geben.
Ein großer Teil der in Deutschland anfallenden Abfälle wird wiederverwendet und kompostiert, was Ressourcen spart und die Natur schützt. Deutschland ist sogar auf dem Weg, Weltmeister der Mülltrennung zu werden. Die Recyclingindustrie und die Hersteller von Verbrennungsanlagen profitieren von den Abfällen und konkurrieren in ihrem Geschäft. Deshalb gibt es Menschen, die den Sinn der Mülltrennung anzweifeln. Abfallvermeidung ist also immer noch der einfachste Weg, um das Anwachsen von Müllbergen zu verhindern.
Dennoch sammelt sich in jedem Haushalt mit der Zeit auch großer Müll an – etwa Möbel, alte Elektrogeräte usw. Hierbei spricht man auch von Sperrmüll. Was Sie dabei beachten sollten, erfahren Sie hier.
Was ist Sperrmüll?
Das Loslassen fällt immer schwer, aber von einigen größeren Gegenständen sollte man sich trennen, wenn ihre Weiterverwendung einfach keinen Sinn mehr macht. Ihre alte Matratze zum Beispiel hat vielleicht ihre besten Tage hinter sich. Die Waschmaschine, die Sie über Jahrzehnte begleitet hat, pfeift langsam auf dem letzten Loch. Genau dabei handelt es sich um Sperrmüll.
Sperrmüll bezeichnet also Gegenstände, die nicht in Ihre normalen Mülltonnen passen, zum Beispiel: Lampen, Schränke / Kleiderschränke, Teppiche, Regale, Tische, Stühle, Matratzen uvm. Für diese Gegenstände gibt es in der Regel mehrmals im Jahr eine Straßensammlung, die von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich ist. Die entsprechenden Termine finden Sie auf Ihrem Müllkalender oder Sie erfragen diese bei der zuständigen Stadt- bzw. Gemeindeverwaltung.
Einige Gegenstände müssen aufgrund ihres Gewichts, ihres Umfangs und ihrer Bestandteile, die schädliche Stoffe enthalten können, besonders entsorgt werden. Sie können oft einen kostenlosen Abholservice beantragen, wenn Sie sich an das Unternehmen wenden, das für die Abholung des normalen Mülls zuständig ist.
Wenn Sie Mieter sind, kann Ihnen Ihr Vermieter dabei helfen, den richtigen Ansprechpartner zu finden – etwa bei einem Umzug. Im Folgenden finden Sie eine Liste von Gegenständen, für die häufig eine spezielle Abholkoordination erforderlich ist:
- Große Elektrogeräte wie Kühlschränke, Fernsehgeräte, Stereoanlagen, Computer, Geschirrspülmaschinen und Waschmaschinen.
- Elektrische Kleingeräte wie Toaster, Bügeleisen, Kaffeemaschinen, tragbare Radios, Haartrockner etc.
- Gefahrenstoffe wie Farben, Lacke, Lösungsmittel, Leuchtstoffröhren, energiesparende Glühbirnen, alkalische Lösungen, Säuren, Batterien und Reinigungsmittel.
Achtung: In manchen Gemeinden werden die erwähnten Geräte heutzutage nicht mehr abgeholt, sondern müssen durch den Bürger selbst entsorgt werden. Hierzu betreiben die Städte und Gemeinden spezielle Wertstoffhöfe, in denen die Geräte abgeliefert werden können. Allerdings werden die Entsorgung häufig Gebühren verlangt.
Denken Sie daran, Gegenstände, die nicht zum normalen Hausmüll gehören, nicht einfach in den Müll zu werfen. Diese müssen auf besondere Weise entsorgt werden. Auch wenn es vielleicht ein wenig lästig ist, trägt es doch dazu bei, dass Ihre Umwelt sauber und sicher bleibt!
Was gehört nicht zum Sperrmüll?
Die Regularien für Sperrmüll sind in Deutschland sehr eng gesteckt. Das bedeutet: In den Sperrmüll dürfen weder Abfall und Gegenstände, die aufgrund ihrer Größe und Beschaffenheit im Hausmüll entsorgt werden können, noch solche, für die andere Entsorgungsarten zur Verfügung stehen – zum Beispiel Altpapier, Biomüll usw.
Falls Sie sich nicht sicher sind, ob die zu entsorgenden Gegenstände für den Sperrmüll geeignet sind, sollten Sie bei Ihrer zuständigen Stadt- bzw. Gemeindeverwaltung anrufen und sich dort entsprechend beraten lassen.
Was kostet Sperrmüll?
Bietet die Stadt bzw. Gemeinde eine turnusmäßige Abholung vom Sperrmüll an, so ist diese für den Bürger grundsätzlich kostenlos. Anders kann es aussehen, wenn Sperrmüll auf Antrag abgeholt wird. Hier verlangen die Städte und Gemeinden in der Regel eine Gebühr, die sich an der Art des Sperrmülls sowie an der Menge bzw. dem Gewicht bemisst. Häufig sind einzelne Sperrmüllarten wie etwa Holz und Metall kostenlos, während Kunststoffteile, Autoreifen etc. entsprechende Gebühren kosten.
Gleiches gilt bei der Entsorgung über die bereits erwähnten Wertstoffhöfe. Auch hier werden für Abfall aus Kunststoff, für Elektrogeräte etc. Gebühren verlangt, die jedoch meist recht gering ausfallen.
Wie beantrage ich Sperrmüll?
Zunächst sollten Sie sich erkundigen, ob es in Ihrer Stadt oder Gemeinde (z. B. Sperrmüll Berlin) die erwähnte turnusmäßige Abholung von Sperrmüll gibt. Falls ja, müssen Sie die Abholung nicht gesondert beantragen. Informieren Sie sich in diesem Fall in Ihrem Müllkalender oder bei einem Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung, wann die jeweiligen Abfuhrtermine angesetzt sind. Den Sperrmüll müssen Sie dann am Vorabend so platzieren, dass er problemlos an der Straße abgeholt werden kann.
Sollten Sie die Abholung beantragen müssen, so geschieht dies ganz einfach durch einen Anruf bei der Stadt- bzw. Gemeindeverwaltung. Sie erhalten dann einen festen Termin, an dem der Sperrmüll abgeholt wird. Auch hier muss der Müll wieder am Vorabend bereitgestellt werden. Teilweise ist es zum Erhalt eines Abholtermins auch notwendig, ein Formular auszufüllen.
Fazit
Deutschland verfügt über eines der effektivsten Systeme zur Mülltrennung. Hierzu zählt auch der sogenannte Sperrmüll. Wenn Sie sich an die entsprechenden Regularien und Vorgaben halten, können Sie nicht mehr genutzten Hausrat entweder kostenlos oder für eine sehr geringe Gebühr loswerden.