Zum Einbauen von Glastüren ist kein Fachmann erforderlich. Mit etwas handwerklichem Geschick und Feingefühl gelingt das auch Laien, wenn die Maße stimmen. Unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung gibt Hilfestellung bei der Umsetzung.
Die Vorteile einer Glastür
Glastüren wirken im Gegensatz zu Türen aus Holz oder Metall moderner. Die transparente Scheibe ermöglicht in dunklen Zimmern einen größeren Lichteinfall und schafft optisch mehr Raum. Die Glasoberfläche ist leicht zu reinigen, kratzfest und hygienisch. In Milchglasoptik bietet sie zudem einen ausreichenden Sichtschutz.
Erhältlich sind Glastüren, die Heimwerker selbst einbauen, aus unterschiedlichen Materialien. Einfache Modelle bestehen aus bruchfestem Einscheibensicherheitsglas (ESG). Geht dieses durch rohe Gewalt oder einen Sturz durchs Glas kaputt, zerspringt es nicht in messerscharfe Scherben. Stattdessen zerfällt es in kleine Stücke. Dadurch verringert sich die Gefahr für Verletzungen erheblich.
Glastüren einbauen aus Verbundsicherheitsglas (VSG) bietet noch mehr Sicherheit. Bei dieser Variante verklebt der Hersteller zwei Einscheibensicherheitsgläser mit einer innen liegenden Folie, um das Glas zu verstärken.
Glastür einbauen – Schritt für Schritt
Der Einbau von Glastüren gelingt in wenigen Schritten, wenn die erforderlichen Maße passen. Zu beachten sind:
- Anschlagseite
- Gesamtwandstärke
- lichte Höhe und Breite des Wandausschnitts
Beim Messen gehen Heimwerker wie folgt vor:
- Die Höhe ab der Oberkante des fertigen Fußbodens bis zur Unterkante des Türsturzes messen.
- Breite der fertigen Wandöffnung ermitteln.
- Wandstärke inklusive Putz und Fliesen messen.
- Mit der Wasserwaage überprüfen, ob die Wand-, Seiten- und Bodenfläche gerade ist, damit die Tür später genau senkrecht einbaubar ist.
Gut zu wissen: Gemessen wird immer an drei Punkten. Ausschlaggebend ist das Maß an der stärksten Stelle. Die meisten Zargen sind verstellbar, sodass noch etwas Spielraum besteht.
Menschen mit Geschmack, Stil und ästhetischem Empfinden wissen: Glaselemente geben jeder Wohnung und jedem Raum eine höchst individuelle Note. Glaselemente haben Charme und vermitteln oft mehr als nur einen Hauch von Luxus. Als Eye-Catcher sind sie bestens geeignet, um Dekor- und andere Gestaltungselemente in einem Raum zu betonen und erst so richtig zur Geltung zu bringen.
Unser Tipp: Mit den Konfiguratoren von Glas Zuhause erstellen Nutzer in kurzer Zeit ihr Wunschprojekt direkt online. Zum Abschluss versenden sie die Anfrage an die Glashandwerkspartner in der Region und warten auf eine Rückmeldung. Das erlaubt es Hausbesitzern, individuelle Vorstellungen zu verwirklichen.
Beim Bestellen der Glastüren zum selbstständigen Einbauen ist es wichtig, festzulegen, ob die Tür nach links oder rechts aufgeht. Mit Rechts- oder Linksanschlag (oder DIN-Richtung) ist die Seite gemeint, an der die Bänder befestigt sind. Die Betrachtung erfolgt von dem Raum, in dem Nutzer die Tür öffnen. Bei einem Rechtsanschlag sind die Bänder und Türangeln auf der rechten Seite. Beim Linksanschlag auf der linken Seite.
Die Vorbereitung
Das Einbauen von Glastüren erfordert verschiedene Komponenten, darunter:
- Zarge mit Türrahmenteil
- Befestigungsmaterial
- Türbeschlag
Um die Zarge in der Maueröffnung zu befestigen, empfiehlt sich spreizdruckfreier Zargenschaum, da dieser im Gegensatz zu günstigem Einkomponentenschaum einfacher anzuwenden ist. Er härtet schnell, gleichmäßig und formstabil aus.
Zum Einbauen von Glastüren benötigen Heimwerker verschiedene Werkzeuge und Utensilien, darunter:
- Maler-Abdeckvlies
- 2 Holzböcke
- Zargenspreizer
- Hammer
- Gliedermaßstab
- Holzleim
- Cuttermesser
- Distanzkeile
- Abstandsplättchen
- Anschlagwinkel
- Inbusschlüssel
- Kreuzschlitzschrauber (Akkuschrauber mit passenden Bits)
- Silikon, Acryl und Kartuschenpresse
- Wasserwaage
Zarge vorbereiten
Rahmen auf ebenem Grund ausbreiten. Am besten ein Malervlies unterlegen, um den Fußboden nicht zu beschädigen. Der Rahmen besteht aus der Zierbekleidung und der tragenden Zarge.
Zunächst die Bandtaschenverstärkungen anschrauben. Sie tragen dazu bei, dass das Band der schweren Glastür in der Zarge hält. Vorgegebene Bohrlöcher erleichtern das Verschrauben an der richtigen Stelle.
Nun die Zargenteile zusammenbauen. Dazu Leim auf die Gehrungsflächen von Quer- und Längsfutter geben. Die Ecken zusammenpassen, um die Zargenteile zu verbinden. Eventuelle Leimreste mit einem feuchten Tuch entfernen.
Zargenverbinder (Exzenter) in die dafür vorgesehenen Öffnungen der soeben zusammengefügten Zargenteile einlegen. Bügel einsetzen und verschrauben. Die Teile zusätzlich mit Krallenmuttern und Verbindungsschrauben verbinden. Nach dem gleichen Prinzip die andere Ecke und das Zargen-Gegenstück (die Zierbekleidung) montieren.
Bei einigen Herstellern müssen Heimwerker mit dem Hammer Stahlklammern einschlagen, um die Zargenteile zu verbinden. Keile helfen, die Konstruktion im rechten Winkel auszurichten. Um das zu überprüfen, den Anschlagwinkel anlegen und bei Bedarf mit einem Schraubendreher nachjustieren.
Zarge einbauen
Ist der Leim fest (nach circa 20 Minuten), die Zarge mit Hilfe einer zweiten Person aufrichten und frei in die Wandöffnung stellen. Der Abstand zur Wand beträgt etwa ein bis zwei Zentimeter. Bei Hartböden wie Laminat oder Fliesen empfiehlt es sich, die Zarge mit einem Abstand von drei Zentimetern zum Boden einzusetzen. Dazu schieben Heimwerker kleine Abstandsplättchen unter, die in der Fuge verbleiben. Diese sollten jedoch nicht über den Rand hinaus sichtbar sein. Später wird die Fuge mit Silikon verfugt.
Hinweis: Da die Glastür deutlich schwerer ist als eine normale Zimmertür, empfiehlt es sich nicht, die alte Türzarge zu verwenden. Sie ist nicht stabil genug, um das Gewicht zu halten.
Zarge fixieren und mit Zargenschaum ausschäumen
Die Zarge an den oberen Eckpunkten mit Keilen oder zwei Richtzwingen fixieren. Durch Unterschieben von Abstandsplättchen unter die senkrechten Zargenteile die Zarge waagerecht ausrichten. Danach die Seitenelemente senkrecht ausrichten. Eine Wasserwaage hilft beim Überprüfen des lotrechten Sitzes. Bei Bedarf mit Keilen nachjustieren. Darauf achten, dass das Zargenfalzmaß stimmt.
Den Spalt zwischen Wand und Zarge in Höhe des Schließblechs und der Bänder mit Holzplättchen oder Holzkeilen hinterfüttern. Türspreizen auf der Höhe der Hinterfütterung anbringen. Darauf achten, dass die lichten Maße übereinstimmen.
Bandunterteile in die dafür vorgesehenen Bohrlöcher einstecken. Mit dem Innensechskantschlüssel befestigen. Dafür einen Gliedermaßstab als Abstandhalter unterschieben.
Zimmertür montieren
Danach das Türblatt probeweise einhängen. Die Funktion prüfen. Bei Bedarf letzte Korrekturen durchführen. Türblatt wieder aushängen.
Auf Höhe der Bänder und des Schließblechs zehn Zentimeter breite Kartonstreifen in die Nut stecken. Der Karton schützt die empfindliche Oberfläche der Zarge. Die senkrechten Zwischenräume an diesen Stellen mit Zargenschaum punktuell auffüllen. Dabei die Hinweise des Herstellers zur Anwendung beachten.
Nach dem Aushärten Reste mit dem Cutter abschneiden. Türspreizen, Montagezwingen und Hinterfütterungen entfernen. Zierbekleidung in die Nut der Zarge einschieben. Ist diese nicht tief genug, eventuell punktuell mit Leim befestigen.
Tipp: Für mehr Stabilität oberhalb der Bohrlöcher für die Türbänder zusätzliche Schrauben in die Zarge eindrehen. Dazu Dichtung ein Stück abziehen. Je nach Hersteller enthält das Rahmenset eine Bohrschablone, die den Vorgang erleichtert. Schräg durch den Falz ein Loch ins Mauerwerk bohren. Dübel einsetzen. Schraube eindrehen. Bänder einsetzen, mit dem Inbusschlüssel festziehen. Dichtung wieder aufsetzen.
Beschläge montieren und justieren
Vor dem Einhängen des Türblatts die Bandoberteile montieren. Am einfachsten gelingt das, indem Heimwerker die Glastür auf zwei Holzböcke legen. Mit einem Sechskantschlüssel vorsichtig von Hand verschrauben. Darauf achten, die Schrauben nicht zu überspannen. Daher keinen Akkuschrauber verwenden. Abdeckungen aufsetzen.
Mit einer zweiten Person die Glastür einhängen. Noch mal auf den Sitz überprüfen. Schlosskasten montieren und Türgriff aufstecken. Mit dem Inbus festziehen. Wichtig: Nach dem Einbauen von Glastüren stets überprüfen, ob die Türen sauber schließen und nirgends schleifen.
Zum Abschluss Sockelleisten kürzen und anbringen. Spalt zwischen Boden und Zarge mit Silikon ausspritzen. Bei Bedarf die Übergangsschiene auf das passende Maß kürzen, einsetzen und mit Schrauben befestigen. Spalten zwischen Wand und Türrahmen mit Acryl verschließen. Diese entstehen beim senkrechten Ausrichten der Zarge in einer schiefen Wand.
Fazit
Das Einbauen von Glastüren gelingt mit etwas handwerklichem Geschick auch ambitionierten Heimwerkern. Ratsam ist es, sich eine zweite Person zu Hilfe zu nehmen, die beim Zusammenbau der Zarge und dem Tragen der schweren Glastür hilft.
Die meisten Hersteller liefern eine Montageanleitung mit, die Schritt-für-Schritt das Vorgehen erläutert. Videos auf Youtube oder auf den Seiten von Baumärkten geben einen guten Einblick in den Ablauf der Montage.
- Ganzglastür: rahmenlose Glastür mit vollflächigem Dekor, Einscheibensicherheitsglas (ESG)
- Mehr Licht: Die hohe Lichtdurchlässigkeit der Tür verleiht Räumen mehr Größe und Transparenz
- Montage sowohl links als auch rechts möglich, Dekor einseitig – Dekorseite als Vorderseite mit Anschlag...
- Ganzglastür: rahmenlose Glastür mit Blockstreifen Dekor, Einscheibensicherheitsglas (ESG)
- Mehr Licht: Die hohe Lichtdurchlässigkeit der Tür verleiht Räumen mehr Größe und Transparenz
- Montage sowohl links als auch rechts möglich, Dekor einseitig – Dekorseite als Vorderseite mit Anschlag...
- UV (unverschließbar) - 3-tlg. Bänder (senkrechte Office-Bohrung)
- Glastürschloss Serie “D“ – Edelstahl matt gebürstet, DIN links und rechts zu verwenden
- Glastürschloss mit Bändern in Edelstahlfinish für 8 mm Glas