in

Heizstrom: Was genau ist das und wo ist er erhältlich?

Heizstrom kann sich bisweilen durchaus lohnen. Foto: didesign via Envato.

Heizstrom kann sich bisweilen durchaus lohnen. Foto: didesign via Envato.

Heizstrom kann sich bisweilen durchaus lohnen. Foto: didesign via Envato.

Heizen mit Strom ist teuer. Zumindest, wenn mit normalem Haushaltsstrom eine Wärmepumpe oder Nachtspeicherheizung betrieben wird.

Deutlich günstiger ist sogenannter Heizstrom. Was Heizstrom genau ist, wo und wie Sie ihn bekommen, erfahren Sie im folgenden Ratgeber.

Was ist Heizstrom?

Heizstrom ist im Prinzip der gleiche Strom wie normaler Haushaltsstrom, den Sie für Licht und Haushaltsgeräte beziehen. Heizstrom wird immer dann verwendet, wenn Wärme erzeugt werden soll. Heizstrom wird beispielsweise für

  • Nachtspeicherheizungen
  • Wärmepumpen
  • elektrische Fußbodenheizung
  • elektrische Wandheizungen

genutzt. Aus diesem Grund wird Heizstrom auch als Wärmestrom bezeichnet.

Die ersten Tarife und Preise von Heizstrom wurden von den Stromversorgern bereits in den 1960er-Jahren entwickelt. Ein Grund war, einen Weg zu finden, die nächtliche Überproduktion der nur schlecht drosselbaren Kohlekraftwerke zu verkaufen. Der zweite Grund war, das Heizen mit den seit den 1950er-Jahren erhältlichen Nachtspeicherheizungen attraktiver zu machen.

Wie bekomme ich günstigen Heizstrom?

Damit Sie beispielsweise für eine Wärmepumpe günstige Heizstromtarife nutzen können, müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein. Der Strom für die Wärmepumpe muss von einem eigenen Zähler gemessen werden. Dieser muss unbedingt vom Zähler für den Haushaltsstrom getrennt sein. Darüber hinaus muss es möglich sein, dass der Netzbetreiber auf die Wärmepumpe zugreifen und sie steuern kann.

Das bedeutet: Günstigen Heizstrom erhalten Sie nur, wenn die Wärmepumpe generell gesteuert werden kann. Bei nicht steuerbaren Wärmepumpen werden Sie keinen günstigen Heizstrom beziehen können. Heizstrom für Wärmepumpen wird auch als Wärmepumpenstrom bezeichnet.

Je nach Anbieter können sich die Preise erheblich unterscheiden. Hierbei spielen oft die Wohnregion und der voraussichtliche Stromverbrauch eine Rolle. Oft ist die Umrüstung auf eine energiesparende Wärmepumpe zuerst nach einer energetischen Gebäudesanierung möglich und sinnvoll. Nach einer energetischen Sanierung ist der Wärmebedarf eines Gebäudes deutlich niedriger, sodass Wärmepumpen eine herkömmliche Zentralheizung ersetzen können.

Siehe auch  Ist ein Stromspeicher für die Solaranlage wichtig?

Es lohnt sich auf jeden Fall, die Tarife verschiedener Anbieter für Heizstrom zu vergleichen. Über ein Vergleichsportal kann auch der Anbieterwechsel angestoßen werden. Wenn Sie einen Anbieter gefunden haben, müssen Sie einen zweiten Stromzähler beantragen. Oft wird der vorhandene Einzeltarifzähler einfach gegen einen Doppeltarifzähler ausgetauscht. Es muss sichergestellt werden, dass die elektrischen Anlagen, die mit dem Heizstrom betrieben werden sollen, über einen separaten Stromkreis versorgt werden.

Gibt es einen Anspruch auf günstigen Heizstrom?

Grundsätzlich haben Sie keinen Anspruch auf günstigen Heizstrom. Wenn Ihr derzeitiger Stromversorger keinen Heizstrom Tarif anbietet, können Sie ihn nicht dazu zwingen. Dann bleibt Ihnen nur der Wechsel zu einem anderen Anbieter. Einige Stromversorger verweigern zudem günstige Stromtarife für Infrarotheizungen, wie sie in Badezimmern als Wand- oder Deckenheizung oder in Wintergärten genutzt werden.

Heizstrom kann einen spürbaren Beitrag dazu leisten, die Heizkosten zu senken, ohne auf Komfort zu verzichten. Wenn Sie Ihre Wärmepumpe oder Fußbodenheizung mit Heizstrom betreiben wollen, sollten Sie darauf achten, dass Ihr Versorger Strom aus erneuerbaren Energiequellen liefert.

Der Autor Hajo Simons

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert