Mobilheim oder Wohnwagen? Unterschiede im Vergleich

Zwischen einem Mobilheim und einem Wohnwagen gibt es erhebliche Unterschiede. Foto: © Mediaparts / stock adobe

Zwischen einem Mobilheim und einem Wohnwagen gibt es erhebliche Unterschiede. Foto: © Mediaparts / stock adobe

Zwischen einem Mobilheim und einem Wohnwagen gibt es erhebliche Unterschiede. Foto: © Mediaparts / stock adobe

Ob ein Mobilheim oder ein Wohnwagen für den Urlaub die perfekte Lösung ist, ist erst einmal natürlich Geschmackssache.

Es gibt eine ganze Menge Statistiken zu der Frage, was die Deutschen im Urlaub bevorzugen. Doch unabhängig davon kann man das Thema Mobilheim oder Wohnwagen auch sehr nüchtern und rational angehen. Denn tatsächlich bringen beide Varianten ihre Vor- und Nachteile mit sich. Klar ist, dass ein Mobilheim mit einem Wohnwagen nicht viel gemein hat.

So sind beide ursprünglich nicht für dauerhaftes Wohnen konzipiert, sondern eher als Urlaubsdomizil oder im Fall eines Mobilheims höchstens noch als Zweitwohnsitz und Wochenendhaus. Auch wenn in den USA das Wohnen in einem Mobilheim normal ist – man betrachte einmal die zahlreichen Trailer Parcs rund um die größeren Städte in den USA – sind Mobilheime in Deutschland nicht für das dauerhafte Wohnen zugelassen. Das unterscheidet sie von einem Tiny House, einem Wohncontainer oder einem kompletten Fertighaus.

Wir von wohnen-und-bauen haben das Mobilheim einmal näher unter die Lupe genommen, die Unterschiede zwischen einem Mobilheim und einem Wohnwagen für Sie herausgearbeitet und die Vor- und Nachteile dieser Immobilienart näher beleuchtet.

Was ist ein Mobilheim?

Wer ein Mobilheim kaufen möchte, muss sich natürlich erst einmal darüber informieren, was genau ein Mobilheim eigentlich ist. Mobilwohnheime sind teilmobile Wohneinheiten, die in aller Regel zu Freizeitzwecken gebaut und aufgestellt werden. In manchen Städten kann es sein, dass ein Mobilheim sogar als Erstwohnsitz zugelassen ist. In diesem Fall darf das Mobilheim allerdings nicht auf einem Campingplatz angesiedelt sein. Außerdem muss der Bebauungsplan die Möglichkeit hergeben, hier auch ein Mobilheim zu errichten.

Als teilmobil werden diese kleinen – oft weniger als 50 Quadratmeter großen – Häuser bezeichnet, weil sie auf mindestens einer Achse und kleinen Behelfsrädern manövriert werden könne. Ein Mobilheim kann zu jeder Zeit vom Aufstellplatz A zu einem anderen Aufstellplatz B in einer ganz anderen Ecke Deutschlands oder gar Europas transportiert werden. Benötigt wird dafür ein Schwerlasttransporter, der das Mobilheim auflädt und dann zu seinem Bestimmungsort bringt.

Das Haus als solches muss dafür – anders als ein Fertighaus, das in Teilen angeliefert und dann zusammengesetzt wird – nicht auseinandergebaut werden. Viel mehr wird das komplette Haus auf der Ladefläche des Schwerlasttransporters über die Autobahn transportiert. Ausgestattet ist das Mobilheim in der Regel mit Campingtechnik. Es gibt allerdings auch hochwertige Modelle, die schon mit Haustechnik ausgestattet sind.

Immerhin ist es bei einem Mobilheim möglich, durch etwas dickere Wände und eine qualitativ hochwertige Dämmung Energiewerte für das Mobilheim zu erzielen, wie man sie sonst eher bei modernen Neubauten kennt. Wohnen im Mobilheim ist also praktisch möglich und kann, bei einem entsprechend luxuriös eingerichteten Modell, auch recht komfortabel sein. Die Frage ist letztlich immer nur, ob ein Mobilheim in Ihrer Stadt als Wohnhaus zugelassen ist und ob hierfür eine Baugenehmigung erteilt wird.

Unterschied zwischen Wohnwagen und Mobilheim?

Ein Wohnwagen ist stets mit Campingtechnik ausgestattet und bietet selbst im komfortabelsten Fall nur eine kleine Notdusche und eine Chemie- oder Trenntoilette. Das Mobilheim hingegen bietet den Komfort einer kompletten (Ferien)Wohnung. Es gibt zwar auch Modelle, in denen die Ausstattung eher an einen Wohnwagen erinnert. Diese sind allerdings eher in die Jahre gekommene Mobilheime auf kleineren Campingplätzen.

Moderne Modelle bieten neben einer kompletten Heizungsanlage, einer richtigen Küche und einem komplett eingerichteten Bad mit Anschlüssen an die Kanalisation auch schon fast die Optik eines „richtigen“ Hauses wie beispielsweise eines klassischen Bungalows. Damit fällt das Mobilheim schon fast in die Kategorie Tiny House. Da ist es nur folgerichtig, dass der Wohnwagen eine Straßenzulassung hat, das Mobilheim eine solche aber nie bekommen kann. Die Achse(n) mit den kleinen Noträdern dienen auch nur dem Transport über sehr kurze Strecken – in der Regel nur über wenige Meter, um das Haus richtig auf den Schwerlasttransport zu manövrieren.

Mobilheim – die Vorteile

Die Vorteile eines Mobilheims im Vergleich zum Wohnwagen sind vielfältig – vor allem für diejenigen, die einen gewissen Komfort bis hin zu etwas Luxus bevorzugen. Hier einmal die wichtigsten Vorteile auf einen Blick:

  • Ein Mobilheim ist gebaut wie ein Haus und verfügt über eine bessere Dämmung – hochwertige Mobilheime sind so gut gedämmt wie Einfamilienhäuser.
  • Im Mobilheim verfügen Sie über ein komplettes Badezimmer, eine richtige Küche und ausreichend Platz für einen separaten Wohn- und Essbereich. Anders als im Wohnwagen müssen hier keine Tische im Boden verschwinden, keine Bänke zu Betten umgeklappt werden etc.
  • Ein Mobilheim bietet in der Regel deutlich mehr Grundfläche als ein klassischer Wohnwagen.
  • Je nach kommunaler Satzung kann ein Mobilheim sogar als Erstwohnsitz genutzt werden.
  • Mobilheime werden heute – je nach Modell – auch mit fest überdachter Terrasse gebaut. Hier spüren Sie kaum einen Unterschied zu einer Terrasse an einer klassischen Immobilie.
  • Mit einem Mobilheim sind Sie insofern mobil, als das Sie die Möglichkeit haben, dass Mobilheim von einem Ort an den anderen transportieren zu lassen. Im Falle eines Umzugs ist damit „nur“ ein Ortswechsel verbunden – kein Wechsel Ihrer tatsächlichen Wohnung.

Mobilheim – die Nachteile

Wo Licht ist, gibt es natürlich auch Schatten. So ist es auch bei Mobilheimen. Auch diese Immobilienart bringt ein paar Nachteile mit sich. Hier haben wir die wichtigsten Nachteile für Sie ebenfalls auf einen Blick zusammengefasst:

  • In den meisten Städten sind Mobilheime nicht als klassische Immobilie für einen Erstwohnsitz zugelassen.
  • Zumeist dürfen Mobilheime nur auf dafür vorgesehenen Bereichen auf Campingplätzen aufgestellt werden. Eine Aufstellung in einem normalen Wohngebiet ist in den meisten Kommunen satzungsmäßig nicht erlaubt.
  • Mobilheime sind in der Regel deutlich teurer in der Anschaffung als Wohnwagen.
  • Während Sie mit einem Wohnwagen wirklich mobil sind und damit fahren können, wohin Sie möchten, sind Mobilheime in der Regel an einem Ort fest installiert und bleiben dort oft über Jahrzehnte stehen.

Fazit

Viele moderne Mobilheime könnten von der Qualität, der Einrichtung und dem Wohnkomfort her als Erstwohnsitz genutzt werden. Allerdings werden Sie dafür in den meisten Kommunen in Deutschland keine Bau- oder Aufstellgenehmigung erhalten. Ähnlich wie bei einem Tiny House ist das deutsche Baurecht auch beim Mobilheim noch nicht so weit, solche kleineren und damit in der Regel auch emissionsärmeren Immobilienarten als normale Wohnimmobilien anzuerkennen. Als Zweitwohnsitz oder Ferienimmobilie ist ein Mobilheim allerdings für all diejenigen perfekt geeignet, die auch im Urlaub auf eine gute Portion Komfort und Luxus nicht verzichten möchten. Je nach Größe des eigenen Grundstücks und örtliche zuständiger Baubehörde kann ein Mobilheim sogar als Garten- oder Gästehaus im eigenen Garten errichtet werden.

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