Brandschutzfenster – ein Überblick

Brandschutzfenster können beim Ausbruch eines Feuers das Schlimmste verhindern. Foto lelia_milaya via Twenty20

Brandschutzfenster können beim Ausbruch eines Feuers das Schlimmste verhindern. Foto lelia_milaya via Twenty20

Brandschutzfenster können beim Ausbruch eines Feuers das Schlimmste verhindern. Foto lelia_milaya via Twenty20

Ob Mieter oder Hauseigentümer – jeder will daheim sicher leben. Im Ernstfall können Brandschutzfenster Leben retten.

Was sind Brandschutzfenster?

Brandschutzfenster sind spezielle Fenster für Gebäude, die einen Brandschutz gegen Feuer und Hitze gewährleisten. Hier wird durch unterschiedliche Brandschutzklassen differenziert: F30 steht für eine Dauer von dreißig Minuten, ein F90 Brandschutzfenster hingegen ist für die Dauer von neunzig Minuten ausgelegt. Während dieser Zeit müssen die Bauteile die Hitze des Feuers im Brandfall aushalten. Brandschutzfenster kommen zum Einsatz, wenn eine Brandschutzverglasung laut baulichen Bedingungen unumgänglich ist.

Die Anforderungen an Brandschutzfenster sind in verschiedene Feuerwiderstandsklassen des Brandschutzglases unterteilt.
Bedingt durch die besondere physikalische und chemische Zusammensetzung sind solche Fenster, abhängig von der Brandschutzklasse, extrem feuerbeständig und können sich so oft lebensrettend auswirken.

Welche Normen gibt es?

In der Deutschen Norm wird in F30, F60, F90, F120 und F180 unterteilt. Diese Normen stehen für die Minuten der Widerstandsdauer des Brandschutzfensters. Beim Kauf dieser Fenster ist es wichtig, auf die deutschen Normen zu achten. Zur Erstellung dieser Normen wurde das Verhalten des Glases bei Bränden ausgiebig getestet. So kann man auf einen Blick erkennen, welches Fenster im Brandfall den längsten Schutz gewährt.

Wann sind Brandschutzfenster notwendig?

Brandschutzfernster kommen zum Einsatz, wenn diese bedingt durch einen baurechtlich erhöhten Brandschutz gefordert werden. Dies ist bislang vor allem bei öffentlichen Gebäuden der Fall. Im privaten Haushalt kommt dies hingegen seltener vor. Solche Fenster sollen vor allem Bereiche von offenen Flammen isolieren, die Ausbreitung von Bränden verhindern und feuersichere Zonen für die Feuerwehr gewährleisten.

Die Feuerwiderstandsklasse G (einfaches Fensterglas) bietet lediglich Schutz vor Feuer und Rauchbildung, jedoch keinen Schutz vor der austretenden Hitze.

Daher wird bei öffentlichen Gebäuden die Außenverglasung oft im Bereich F angeordnet. Ein solches Brandschutzglas bietet nicht nur Schutz vor Rauch und Feuer, sondern isoliert auch zuverlässig und schützt vor entstehender Hitze.
Viele Brandschutzverglasungen sind Festverglasungen und können somit nicht geöffnet werden. In einigen Fällen werden Fensterflügel gestattet, eine Kippfunktion ist nicht möglich. Meist sind die besagten Scheiben eines solchen Fensters im Innenteil mit einer hitzeableitenden Folie ausgestattet.

Auch ist es möglich, dass das eingesetzte Glas aus einem mehrlagigen Aufbau mit Scheiben aus Floatglas und zusätzlichem Wasserglas besteht. Auch eine Brandschutzverglasung mit Gelfüllung ist möglich, diese bietet den nötigen Schutz vor Hitze und Feuer. Ein maximaler Schutz im Brandfall wird nicht nur durch die feuerresistente Verglasung erreicht, eine wichtige Rolle spielen hier auch die brandschutzgerechten Dichtungen, das verwendete Befestigungsmaterial und die montierten Rahmen. Zertifizierte Brandschutzsysteme werden nur in einem Komplettverbund angeboten und durch ein Fachunternehmen montiert.

Welche Temperaturen können ausgehalten werden?

Da Kunststoff nicht für Brandschutzfenster verwendet wird, kommt meist Holz oder Aluminium zum Einsatz. Stahl wird ebenso seltener verwendet, da sich dieses Material schnell sehr stark aufheizt. Rahmen aus Hartholz können Temperaturen bis zu 220° Grad Celsius standhalten. Lediglich die obere Schicht des Holzes verkohlt, der Rahmen im Inneren bleibt geschützt. Die so entstandene Kohleschicht schützt den Holzrahmen ausreichend, im Gegensatz zu einem Kunststoffrahmen – Kunststoff wirkt meist sogar brandbeschleunigend.

Während Thermoplaste bereits ab 110° Celsius zu Schmelzen beginnen, halten Holzrahmen deutlich länger Stand – auch die Scheiben bersten hier erst deutlich später und können so Sauerstoff vom Feuer fernhalten und ein schnelleres Anfachen des Feuers verhindern.

So kann ein solcher Rahmen bis zu einer Stunde den gewünschten Schutz gewährleisten. Diese Rahmen erhalten hier die Einstufung der Klasse B, das bedeutet, dass der Rahmen brennbar ist. Mit A gekennzeichnete Stoffe sind nur bedingt brennbar.

Wie teuer sind Brandschutzfenster?

Durch die erhöhten Anforderungen und das hochwertigere Material sind Brandschutzfenster deutlich teurer als herkömmliche Fenster, die beim Hausbau eingesetzt werden. Die Kosten für ein solches Fenster sind abhängig von der geforderten Größe und der benötigten Feuerwiderstandsklasse. Für ein Fenster der Feuerschutzklasse F30 sind mindestens 800 Euro pro Quadratmeter einzuplanen.

Aufgrund des hohen Preises ist eine solche Investition für Einfamilienhäuser selten eine attraktive Lösung. Bei einer höheren Feuerwiderstandsklasse steigt der Betrag entsprechend an.

Wer baut Brandschutzfenster ein?

Es empfiehlt sich einen solchen Einbau durch ein Fachunternehmen durchführen zu lassen, dieses händigt nach Abschluss der Arbeiten eine Erklärung aus, die belegt, dass die Montage fachgerecht ausgeführt wurde. Ein zertifiziertes Fachunternehmen ist mit den besonderen Anforderungen vertraut und kann die Montage der Brandschutzfenster entsprechend umsetzen, ein Laie unterschätzt diese häufig.

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