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Brandschutzkonzept erstellen – Alle Infos im Überblick

Weil Brände verheerende Folgen haben können, sind Brandschutzkonzepte in vielen Gebäuden Pflicht.

Weil Brände verheerende Folgen haben können, sind Brandschutzkonzepte in vielen Gebäuden Pflicht.

Weil Brände verheerende Folgen haben können, sind Brandschutzkonzepte in vielen Gebäuden Pflicht.

Es gibt eine Menge mögliche Ursachen für Brände. Die am häufigsten auftretenden sind dabei fehlerhafte elektrische Installationen, menschliches Fehlverhalten und das Überhitzen von elektrischen Geräten oder Schaltkreisen.

Dabei ist jeder Brand extrem gefährlich und kann, wenn Menschen direkt betroffen sind, zum Tod oder zu schweren Verletzungen führen. In Deutschland gibt es jedes Jahr rund 300 Tote bei Bränden. Ein Brandschutzkonzept ist daher in einigen Bereichen und bei einigen Gebäuden Pflicht.

Es ist oft nur ein Moment der Unachtsamkeit oder eine andere Kleinigkeit, die ein verheerendes Feuer auslösen, Menschen in Gefahr bringen und Schäden mit hohen Folgekosten verursachen kann. Aus diesem Grund ist es in Bereichen, in denen Menschen am ehesten gefährdet sind, wichtig, ein gutes Brandschutzkonzept zu haben. Wir gehen in der Folge einmal auf die Fragen ein, was ein Brandschutzkonzept überhaupt ist, was ein solches enthalten sollte und wann es tatsächlich gebraucht wird.

Was ist ein Brandschutzkonzept?

Das Brandschutzkonzept ist die Zusammenstellung aller baulichen, technischen und organisatorischen Maßnahmen, die notwendig sind, um Brände zu verhindern, zu bekämpfen oder im Fall eines Brandes die Rettung von Menschen zu ermöglichen. Ein solches Konzept soll also alle möglichen Maßnahmen beinhalten, wie Brände im Idealfall von vornherein verhindert werden können.

Im Fall eines Brandes hingegen soll das Brandschutzkonzept alle Beteiligten in die Lage versetzen, durch korrekte und schnelle Reaktionen den Brand so schnell wie möglich in den Griff zu bekommen und dafür zu sorgen, dass es möglichst wenige Verletzte oder gar Tote gibt. Damit ist die Erstellung eines solchen Brandschutzkonzeptes eine sehr vertrauensvolle Aufgabe.

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Schon gewusst?

In Unternehmen ist das Brandschutzkonzept auch die Grundlage für Brandschutzordnung. Dabei handelt es sich um eine Betriebsanweisung, in der klare Richtlinien für die Verhinderung von Bränden angegeben sind. Ein Klassiker ist dabei beispielsweise das Verbot von Kerzen oder offenem Feuer in Büroräumen oder in Fertigungsanlagen. Auch die Regelung, dass keine privaten elektrischen Geräte am Arbeitsplatz genutzt werden dürfen, ist in vielen Brandschutzordnungen enthalten.

Wann ist ein Brandschutzkonzept erforderlich?

In Deutschland hat es beispielsweise im Jahr 2015 über 192.000 Bände gegeben. Dennoch ist nicht für jedes Gebäude ein Brandschutzkonzept verpflichtend. Es gibt mehrere gesetzliche Verordnungen, die regeln, wann ein Brandschutzkonzept gebraucht wird. Neben den bundesrechtlichen- und landesrechtlichen Bestimmungen diesbezüglich haben Städte und Gemeinden auch die Möglichkeit, durch Satzung das Vorhandensein eines Brandschutzkonzeptes einzufordern.

Grundsätzlich sind Brandschutzkonzepte bei Sonderbauten erforderlich und wenn von baurechtlichen Vorgaben abgewichen werden soll oder muss. Sonderbauten sind beispielsweise Bürogebäude oder Gebäude mit einzelnen Büroetagen sowie Gebäude mit Verkaufsräumen, sobald diese eine gewisse Mindestfläche überschreiten. Auch Mehrfamilienhäuser ab einer gewissen Größe, öffentliche Gebäude und Krankenhäuser müssen ein solches Brandschutzkonzept vorweisen können.

In den meisten Bundesländern ist ein Brandschutzkonzept für Wohngebäude ab der Gebäudeklasse vier erforderlich. Das sind Gebäude, die zwischen 7 und 13 Meter hoch sind und verschiedene Nutzungseinheiten – also in der Regel Wohnungen – beinhaltet, die maximal 400 Quadratmeter groß sind. Ein normales Mehrfamilienhaus mit einer Höhe von mehr als 7 Metern ist damit also in der Regel brandschutzkonzeptpflichtig.

Was enthält ein Brandschutzkonzept?

Es gibt keine klare Vorgabe dafür, wie ein Brandschutzkonzept aufgebaut sein muss. Allerdings hat sich eine Aufteilung in den letzten Jahrzehnten unter Fachleuten etabliert. Diese sieht die Aufstellung eines Brandschutzkonzeptes in drei Abschnitten vor.

  1. Der erste Abschnitt besteht aus einer Gebäudebeschreibung, in der sowohl die verbauten Materialien als auch die Abmessungen der einzelnen Räumlichkeiten und die Nutzung der verschiedenen Gebäudeteile detailliert aufgeführt wird.
  2. Als zweites kommt eine baurechtliche Einordnung der einzelnen Bereiche des Gebäudes. Auch genehmigungspflichtige Abweichungen von den eigentlich in diesem Bereich geltenden Bauvorgaben werden hier dokumentiert.
  3. Abgeschlossen wird das Konzept mit baulichen, technischen und organisatorischen Brandschutzmaßnahmen.
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Von der Nutzung von Brandschutzschaukästen nach DIN 4102 bis zu Regelungen zur Nutzung einer Rauchabzugsanlage können hier eine Vielzahl von Brandschutzmaßnahmen aufgeführt sein. Die Gliederung kann in einigen Bundesländern aufgrund länderspezifischer Vorgaben abweichen.

Tipp

Wenn Sie einen Neubau planen, für den Sie ein Brandschutzkonzept benötigen, sollten Sie bedenken, dass ein solches schon vor Beginn der Bauarbeiten vorliegen muss. Ein ordnungsgemäßes Brandschutzkonzept muss schon bei der Beantragung der Baugenehmigung vorgelegt werden und wird im Rahmen der Bearbeitung des Bauantrages vonseiten der zuständigen Stelle geprüft.

Wie viel kostet ein Brandschutzkonzept?

Wie viele andere Dinge im Baurecht ist auch die konkrete Regelung zur Erstellung eines Brandschutzkonzeptes von Land zu Land unterschiedlich geregelt. Grundsätzlich kann nur ein sogenannter Fachplaner ein Brandschutzkonzept aufstellen. Was sich genau hinter dem Begriff eines Fachplaners verbirgt, ist allerdings landesspezifisch geregelt.

Je nach Bundesland muss ein Fachplaner neben einer entsprechenden Ausbildung auch praktische Erfahrung im Brandschutzbereich nachweisen können. In Nordrhein-Westfalen beispielsweise darf ein Brandschutzkonzept nur von staatlich anerkannten Sachverständigen aufgestellt werden. Entsprechend teuer kann ein solches Brandschutzkonzept werden.

Wie hoch die Kosten für ein Brandschutzkonzept genau sind, hängt allerdings von verschiedenen Faktoren ab. Der wichtigste Punkt ist dabei sicherlich die Art du Größe des Gebäudes. Ein Brandschutzkonzept für ein Wohngebäude der Gebäudeklassen vier und fünf. Hier wird die fachmännische Erstellung eines Brandschutzkonzeptes von vielen entsprechend ausgerichteten Unternehmen schon ab einem Mindestsatz von 2.000 Euro angeboten.

Die Kosten für Sonderbauten oder Industriebauten liegen oftmals deutlich höher und fangen teilweise erst bei 2.500 Euro oder gar 3.000 Euro an.

Fazit

Nicht jedes Gebäude braucht ein Brandschutzkonzept – Sie sollten sich vor dem Bau oder Kauf eines Hauses darüber informieren, ob hier ein Brandschutzkonzept erforderlich ist und ob ggfls. ein solches fachmännisches Konzept bereits vorhanden ist. Wichtig ist dabei allerdings auch noch ein anderer Punkt. Denn das beste Brandschutzkonzept bringt nicht viel, wenn es nicht eingehalten wird. Aus diesem Grund sollten Sie als Besitzer eines Wohngebäudes oder eines Unternehmens das für Ihr Gebäude geltende Brandschutzkonzept kennen und auf die Einhaltung achten.

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Der Autor Hajo Simons

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

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