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Haus und Wohnung desinfizieren – Ist das wirklich nötig?

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Wohnung desinfizieren

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Viele Menschen wollen ihr Haus oder ihre Wohnung desinfizieren, um sich gegen den Coronavirus zu schützen. Doch offizielle Stellen raten davon ab.

 

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Corona – überall ist das Wort mit dem mittlerweile bedrohlichen Beiklang zu hören. Das Coronavirus, SARS-CoV-2 oder auch Covid-19, ist eine Viruserkrankung mit Symptomen, die einer Erkältung oder einer Grippe ähneln. Corona kann bei schlimmen Verläufen allerdings auch zum Tod führen. Corona breitet sich aktuell auf fast der ganzen Welt aus.

Dass die Angst in der Bevölkerung wächst, ist absolut verständlich. Zumal das Coronavirus so unbekannt ist, sich schnell und oft unerkannt ausbreitet, und der Verlauf so gefährlich sein kann. Das Bundesgesundheitsministerium handelt, in dem es unter anderem Verhaltensrichtlinien herausgibt. Das Wichtigste ist demnach beim Aufenthalt in der Öffentlichkeit die gute Handhygiene. Mehrmals täglich sollten die Hände für mindestens 20 Sekunden gründlich mit Seife gewaschen werden. Wer Niesen muss, sollte die Armbeuge oder ein Taschentuch vorhalten.

Wenn Händewaschen nicht reicht

Die Deutsche Apotheker Zeitung schreibt dazu, dass das besagte Händewaschen im privaten Bereich als Schutz ausreichend sei. So werde verhindert, dass die gefährlichen Viren in die heimischen vier Wände gelangen. Es sei nur dann notwendig, die Wohnung zu desinfizieren, wenn sich dort besonders infektionsanfällige Menschen aufhielten. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sind dies Personen, die mit Erkrankten Kontakt hatten oder selbst alt sind bzw. ein durch Krankheit geschwächtes Immunsystem haben.

Es ist, bei all der Berichterstattung zum Thema Corona, allerdings schwierig zu glauben, dass man allein mit Händewaschen auf der sicheren Seite ist. Dass viele Deutsche dies so sehen, beweisen die leergekauften Regale mit Desinfektionsmitteln in den Drogerien und Apotheken. Viele Besorgte mischen sich daher Handdesinfektionsmittel gegen Corona bereits selbst. Allzu gern möchten sie auch ihre Wohnung gründlich gegen Corona desinfizieren. Doch hier stellt sich die Frage, was denn wirklich gegen die humanpathogenen, umhüllten SARS-CoV-2-Viren hilft?

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Wer sich schlauliest zur Wohnungsdesinfektion, wird vom nackten Grauen gepackt: Denn laut Experten ist das Virus auf unbelebten Oberflächen bis zu einer Woche überlebensfähig. Ist es kalt und die Luftfeuchtigkeit hoch, ist sogar noch länger möglich. Spätestens sobald jemand aus der Familie erkrankt ist oder Kontakt zu Erkrankten hatte, ist also gründliche Flächendesinfektion angesagt. Der Weltapothekerverband FPI hat eine Liste der Hilfsmittel erstellt, die gegen Covid-19 wirken.

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Was dabei hilft, die Wohnung zu desinfizieren

Laut dem Weltapothekerverband ist Folgendes wirksam gegen das Coronavirus: UV-Strahlung, Erhitzung über 56 °C für 30 Minuten, Ether, 75-prozentiger Ethanol, chlorhaltige Desinfektionsmittel wie zum Beispiel Natriumhypochlorit, Chloroform und Peroxyessigsäure. Vonseiten des Institutes für Hygiene und Umweltmedizin der Uni Greifswald wird ausgesagt, dass für eine Flächendesinfektion bereits 0,5-prozentiges Wasserstoffperoxid beziehungsweise 0,1-prozentiges Natriumhypochlorit innerhalb einer Minute gegen das Virus wirkt. Insgesamt seien außerdem Flächendesinfektionsmittel wirksam, die auf anorganischen Peroxiden, Sauerstoffabspaltern oder Ethanol basieren.

Aus China, wo es die höchsten Fallzahlen Erkrankter gibt, kommen ebenfalls Experteninformationen zur Desinfektion des Wohnumfeldes. Sie empfehlen für Oberflächen chlorhaltige Mittel mit 1.000 mg/l, Chlordioxid mit 500 mg/l oder auch 75-prozentigen Alkohol. Aus China kommt des Weiteren eine Information zum Desinfizieren der Raumluft: Hierfür eigneten sich beispielsweise Peroxyessigsäure oder Chlordioxid. Die Raumluft zu desinfizieren, könnte das Desinfizieren der Wohnung abrunden.

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In den FAQs zum Coronavirus gibt auch das Robert Koch Institut Antwort auf die Frage, welche Mittel bei Corona-Desinfektionsmaßnahmen geeignet sind. Es wird empfohlen, chemische Desinfektionsmittel zu verwenden, deren Wirksamkeit nachgewiesen ist. Sie sollen die Wirkungsbereiche „begrenzt viruzid“, „begrenzt viruzid PLUS“ oder „viruzid“ abdecken. „Begrenzt viruzid“ bedeutet in diesem Zusammenhang übrigens, dass das Mittel auch gegen behüllte Viren, wozu Covid-19 zählt, wirksam ist. Das Institut weist überdies auch darauf hin, dass weitere Informationen zur Desinfektion bei Viren zum Beispiel auch beim Verbund für angewandte Hygiene erhältlich sind.

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Wohnung desinfizieren gegen Corona: so geht’s

Wer sich vornimmt, seine Wohnung nachhaltig von Coronaviren zu befreien, sollte gründlich vorgehen. Ein gutes Vorbild dafür könnten professionelle Tatortreiniger sein. Wenn sie aktuell für „Anti-Coronavirus-Einsätze“ gebucht werden, arbeiten sie in mehreren Schritten. Vor allem versprühen sie das Desinfektionsmittel nicht nur, sondern arbeiten es gründlich in die Oberflächen ein – mithilfe von Bürste und Lappen. Andernfalls ist nicht zu 100 Prozent sicher, dass die jeweilige Fläche wirklich komplett gesäubert wurde.

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Gute Hinweise, um seine Wohnung selbst zu desinfizieren und ausreichend Hygiene aufrechtzuerhalten, bietet auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Hier steht am Anfang die gründliche Reinigung der Wohnung mit gängigen Putzmitteln. Sie entfernen bereits 90 Prozent der Oberflächenkeime. Desinfektionsmittel hingegen seien nicht geeignet, um Schmutz zu entfernen, und seien im Normalfall im Haushalt nicht sinnvoll.

Besteht der Verdacht, mit Corona in Kontakt gekommen zu sein, empfiehlt die BZgA allerdings, die humanpathogenen Denn so seien die Desinfektionsmittel imstande, die Infektionskette zu unterbrechen. Hierzu müssen alle desinfizierenden Mittel jedoch zum einen die richtigen sein und zum anderen korrekt angewendet werden – sonst wirken sie nicht.

Diese Punkte sind zu beachten:

  • Einwirkzeit des Desinfektionsmittels unbedingt einhalten – sonst werden die Viren nicht abgetötet bzw. inaktiviert.
  • Unterdosierung vermeiden!
  • Um Verätzungen zu vermeiden, sollten gebrauchsfertige Desinfektionsmittel verwendet werden.
  • Haltbarkeitsdatum beachten!
  • Da nicht jedes Desinfektionsmittel gegen jeden Krankheitserreger wirksam ist, muss das richtige gewählt werden. Gegen Covid-19 muss es auf jeden Fall viruzid bzw. begrenzt viruzid sein. Im Zweifel den Apotheker fragen.
  • Besteht die absolute, tatsächliche Notwendigkeit, die eigene Wohnung zu desinfizieren, sollten zertifizierte Desinfektionsmittel aus der Apotheke verwendet werden – und zwar nur gemäß den Anweisungen von Arzt oder Apotheker. Die in diesem Zusammenhang verordneten, wirksamen Desinfektionsmittel tragen als Qualitätsmerkmal den Hinweis „VAH-zertifiziert“ oder „VAH-gelistet“. VAH steht für Verbund für Angewandte Hygiene e. V.
  • Beim Einsatz von Flächendesinfektionsmittel sollten Einwegtücher verwendet werden.
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Die BZgA weist allerdings darauf hin, dass die Desinfektion – sei es der Hände oder der Wohnung – grundsätzlich nur in medizinischen Einrichtungen notwendig ist. Ausnahmefälle bilden für den privaten Bereich nur hochansteckende Infektionen oder geschwächte Immunsysteme. Liegt weder das eine noch das andere vor, ist auf Desinfektionsmittel zu verzichten. Denn diese schaden nicht nur den Erregern, sondern auch dem eigenen Körper. Falsch angewendet, können Desinfektionsmittel Auslöser für Allergien, Ekzeme oder Vergiftungen sein. Des Weiteren schädigen sie die Umwelt, wenn sie etwa in großen Mengen in den Abfluss gelangen. Es sollte also nicht „vorbeugend“ desinfiziert werden – im Fall von Corona reicht es, sich an die behördlichen Hinweise für den Alltag zu halten.

 

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Der Autor Hajo Simons

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

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