Wer selbst Kinder hat weiß, dass es nicht ganz einfach ist, das ganze Haus inklusive Garten in irgendeiner Form kindersicher zu halten oder zu gestalten. Dafür sind eine Menge Planung und vor allen Dingen ein gutes Auge für Gefahren erforderlich.
Letztlich geschehen mehr als 60 Prozent aller Unfälle mit Kindern mit Todesfolgen im privaten Haushalt – fast doppelt so viele wie im Straßenverkehr. Da ist es nur logisch, dass Sie Ihre Kinder im eigenen Haus so gut wie möglich schützen möchten.
Tatsächlich gibt es in den eigenen vier Wänden eine ganze Menge Risikobereiche, die Sie zum Schutze Ihrer Kinder entsprechend sichern sollten. Vor allem, wenn Sie neu bauen oder einen Bereich neu anlegen, fällt es leicht, ihn von Anfang an kindersicher zu gestalten. Ob Sie nun Ihren Garten neu anlegen oder eine Terrasse bauen bzw. einen Balkon anbauen möchten – die Sicherheit der Kinder sollte bei solchen Planungen und Bauvorhaben immer eine wichtige Rolle spielen.
Gerade der Balkon kann aufgrund seiner Höhe und des vergleichsweise geringen Platzes, den er einem Kind bietet, durchaus zu einer gewissen Gefahrenquelle werden. Wir zeigen Ihnen hier einmal, wie Sie Ihren Balkon kindersicher gestalten können. Ein Teil der Tipps und Hinweise lässt sich dabei sicher auch auf die Kindersicherheit auf der Terrasse übertragen.
Balkon kindersicher machen
Wer seinen Balkon kindersicher gestalten möchte, sollte jeden Bereich des Balkons genau unter die Lupe nehmen. Wir haben hier einmal die Fallen, die sich am häufigsten auf einem Balkon finden, für Sie zusammengefasst und zeigen Ihnen, wie Sie Ihren Balkon im Handumdrehen kindersicher machen können.
1) Scharfe Gegenstände entfernen
Grundsätzlich sollten Sie dafür sorgen, dass sich in einem Bereich, in dem Kinder viel Zeit verbringen, keine spitzen Gegenstände befinden. Das können Deko-Artikel sein oder auch Werkzeuge, die Sie hier auf dem Balkon womöglich in einem kleinen Pflanztisch verstaut haben. Es können aber auch Pflanzen sein, die mit ihren Stacheln durchaus zu kleineren Verletzungen bei Kindern führen können. Sowohl Kakteen als auch Aloe Vera Pflanzen beispielsweise sind als Balkondekoration für eine Familie mit Kindern eher ungeeignet.
2) Keine giftigen Pflanzen
Zu einem kindersicheren Balkon gehört es, auf giftige Pflanzen zur Gänze zu verzichten. Zu groß ist die Gefahr, dass sich Ihr Kind doch einmal ein Blatt oder eine Blüte in den Mund steckt oder mit den Händen an die Pflanzen geht und dann ins Gesicht oder an den Mund fasst. Zu diesen Pflanzen Arten gehören unter anderem die Folgenden:
- Buchsbaum
- Christrosen
- Clematis
- Efeu
- Engelstrompete
- Enzian
- Hyazinthen
- Kirschlorbeer
- Narzissen
- Oleander
- Petunien
- Tränendes Herz
- Vanilleblume
Diese Auflistung ist natürlich alles andere als abschließend. Im Zweifel sollten Sie sich vor dem Kauf einer Pflanze bei Ihrem Gartenfachmarkt oder in der Gartenabteilung Ihres Baumarktes in Ruhe beraten lassen.
3) Steckdosen sichern
Ein Problem, das sich auf Terrassen wie auf Balkonen gleichermaßen findet, sind Steckdosen. Diese sind oftmals sehr niedrig in Bodennähe angebracht. Das erleichtert es leider auch sehr Kleinen an diese zu kommen. Daher sollten Sie – wie im Übrigen natürlich auch im Innenbereich – dafür sorgen, dass Ihre Steckdosen gesichert sind.
4) Stabiles Terrassengeländer
Mit einer der wichtigsten Sicherheitsfaktoren auf einem Balkon oder einer erhöht liegenden Terrasse ist das Terrassengeländer bzw. das Terrassengitter. Hier gibt es verschiedene Möglichkeit, den Balkon zu sichern. Auf manchen Balkonen sieht man eine Betonbrüstung, die zumeist auf Bauchhöhe eines Erwachsenen endet und vom Boden bis in die Höhe von rund 1,5 m hinaufragt.
Variante Nummer zwei ist eine halbhohe Brüstung aus Beton, die dann von einem Balkongeländer ergänzt wird. Dieses deckt dann restliche Höhe bis zu einem sicheren Bereich hin ab. Die dritte Möglichkeit ist ein reines Balkon- oder Terrassengeländer. Diese sind oftmals aus Stahl bzw. Gusseisen hergestellt und sind sehr stabil.
Ein solches Geländer muss fest in die Wände rechts und links verankert werden oder fest in den Balkonboden eingebettet sein, damit es wirklich sicher ist. Bei dieser Variante ist oftmals die Schwierigkeit, dass unter dem Geländer noch ein Stück Luft ist. Hier können Kinder schon mal gerne das eine oder andere Spielzeug hinterwerfen.
5) Keine hohen Balkonmöbel am Geländer
Wenn Sie Ihren Balkon kindersicher machen möchten, ist es auch wichtig, dass Sie keine hohen Balkonmöbel am Geländer stehen haben. Die Bank, die direkt vor dem Geländer steht, ermöglicht es sonst dem Kind, hinaufzuklettern und eben doch in die Tiefe zu fallen.
6) Balkontür sichern
Unabhängig davon, ob Ihr Balkon kindersicher gestaltet ist oder nicht – bis zu einem gewissen Alter haben Kinder allein auf einem Balkon ab dem 1. OG nichts zu suchen. Aus diesem Grund sollten Sie stets darauf achten, dass Ihre Balkontür gesichert ist.
Ganz besonders wichtig ist das, wenn Ihr Kind einen eigenen Zugang zum Balkon in seinem Zimmer hat. Im Idealfall sorgen Sie vor allem in einer solchen Situation für einen Balkontürgriff mit Schlüssel, sodass Sie sicherstellen können, dass Ihr Kind den Balkon nicht ohne Ihre Aufsicht betreten kann.
Fazit
Einen Balkon kindersicher zu gestalten, ist oftmals gar nicht so einfach. Dabei muss an eine Vielzahl von Möglichkeiten und potenziellen Gefahrenquellen gedacht werden. Das Gleiche trifft natürlich auf Ihre Terrasse oder den heimischen Garten zu. Mit dem Unterschied, dass hier auch noch der Sicherheitsfaktor nach außen hin eine Rolle spielt. Denn einen Balkon kann von außen in der Regel niemand betreten. Einen Garten ohne entsprechenden Zaun schon. Wenn Sie sichergehen möchten, dass Ihre Kinder sich sowohl auf Ihrem Balkon als auch in Ihrem Garten frei und sicher bewegen können, sollten Sie auf jeden Fall über einen richtigen Gartenzaun nachdenken. Dafür eignet sich oftmals insbesondere ein Metallzaun aus Polen. Dort finden Sie noch hervorragende Qualität zu günstigeren Preisen als in Deutschland. Solche Metallzäune lassen sich im Übrigen auch wunderbar als Balkongeländer umfunktionieren und so nutzen.