Wer eine Immobilie besitzt und diese verkaufen möchte, der hat verschiedene Möglichkeiten dazu. Er kann einen Immobilienmakler beauftragen oder auch für sein Objekt selbst einen Käufer finden. Seit einiger Zeit besteht noch eine dritte Möglichkeit: Einen Immobilienvermittler beauftragen.
Doch worin besteht überhaupt der Unterschied zwischen einem Immobilienmakler und einen Immobilienvermittler? Und welche Vorteile und Eigenschaften weist die Immobilienvermittlung auf? Unser Ratgeber informiert.
Unterschied zwischen Immobilienmakler & Immobilienvermittler
Ein Immobilienmakler ist eine Person, die Verkäufer und/oder Käufer von Immobilien oder Grundstücken vertritt. Er kann selbstständig handeln und arbeiten oder bei einem Unternehmen angestellt sein. Makler sind lizenziert, Kaufverträge auszuhandeln und die für den Abschluss von Immobilientransaktionen erforderlichen Unterlagen zu verwalten.
Im Allgemeinen lassen sich Immobilienmakler in drei Kategorien der Vertretung einteilen:
- Verkäufermakler werden von den Eigentümern beauftragt, sie bei der Vermarktung von Immobilien zum Verkauf oder zur Vermietung zu unterstützen.
- Käufermakler sind Makler oder Verkäufer, die Käufer beim Kauf einer Immobilie unterstützen.
- Doppelmakler helfen sowohl dem Käufer als auch dem Verkäufer bei ein und derselben Transaktion.
Um seine Lizenz zu schützen, schuldet ein Immobilienmakler beiden Parteien einen fairen und ehrlichen Umgang und muss verlangen, dass beide Parteien (Verkäufer und Käufer) eine Vereinbarung über die Doppelvertretung unterzeichnen. Für Doppelmakler gelten oft besondere Gesetze/Regeln, insbesondere bei Preisverhandlungen. Bei einer Doppelvertretung ist ein Interessenkonflikt wahrscheinlicher, der möglicherweise dazu führt, dass beide Parteien ihre Interessen nicht wahrnehmen können.
Ein Immobilienmakler erhält in der Regel eine Maklerprovision für den erfolgreichen Abschluss eines Verkaufs. In Deutschland liegt diese Provision im Allgemeinen zwischen 5 und 7 % des Verkaufspreises einer Immobilie – dieser Prozentsatz variiert je nach Bundesland. Die Provision kann mit anderen beteiligten Immobilienmaklern aufgeteilt werden.
Der Immobilienvermittler
Immobilienvermittler bieten dem Verkäufer eine begrenzte Form der Vertretung, jedoch ohne jegliche treuhänderische Verpflichtungen. Immobilienvermittler haben also – wie der Name sagt – lediglich eine Vermittlerrolle und unterstützen Verkäufer während der Transaktion.
Doch was bedeutet das konkret?
Um die Unterschiede zwischen einem Immobilienmakler und einem Immobilienvermittler verstehen zu können, schauen wir uns die Geschäftsmodelle noch etwas näher an, insbesondere im Bereich der Bezahlung. Ein klassischer Makler (z. B. Immobilienmakler Werder Havel) erhält nach erfolgreichem Verkaufsabschluss des betreffenden Immobilienobjektes in der Regel eine Provision. Er wird also nur dann bezahlt, wenn er das betreffende Objekt erfolgreich verkaufen kann.
Ein Immobilienvermittler dagegen bietet eine Art „Maklerpauschale“ an. Das bedeutet, anstelle der üblichen Maklerprovision wird bei diesem Geschäftsmodell ein Fixum verlangt, für das entsprechende Leistungen erbracht werden, die zur Vermarktung des zu vermittelnden Objektes führen sollen.
Dabei kann es sich beispielsweise um ein Exposé bzw. eine Marktwerteinschätzung der betreffenden Immobilie handeln, aber auch um das Schalten von Anzeigen und das Führen von Verkaufsverhandlungen.
Im Gegensatz zu den Leistungen eines Maklers werden hierbei jedoch bei erfolgreichem Verkaufsabschluss keine weiteren Kosten fällig. Allerdings erhält der Verkäufer bei der Vermittlung keine Garantie darüber, dass durch die Leistungen des Immobilienvermittlers sein Objekt letztendlich auch tatsächlich verkauft wird.
Diese Eigenschaften bringen es mit sich, dass hierbei nach rechtlicher Definition keine Maklerleistung erbracht wird, sondern eine „Dienstleistung der Immobilienvermittlung“, welche sich wiederum in den wesentlichen Punkten von der Leistung des Maklers unterscheidet. Im Gegensatz zur Maklerprovision muss die Gebühr für einen Immobilienvermittler direkt bei Beginn der Geschäftsbeziehung, also noch vor dem Ausüben der Leistungen, bezahlt werden.
Welche Vorteile hat die Beauftragung eines Immobilienvermittlers?
Für den Verkäufer besteht der Hauptvorteil darin, dass die Leistungen des Immobilienvermittlers in der Regel deutlich günstiger angeboten werden als die eines Immobilienmaklers. Zudem weiß der Verkäufer von Anfang an, welche Leistungen er für sein Geld geboten bekommt. Im Gegenzug für die niedrigeren Kosten kann vereinbart werden, dass der Verkäufer einige Leistungen selbst durchführen muss – zum Beispiel die Besichtigungen des Objekts mit potentiellen Interessenten.
Immobilienvermittler beauftragen oder selbst verkaufen?
Die Frage, ob ein Immobilienvermittler beauftragt oder die Immobilie selbst verkauft werden soll, stellt sich kaum. In der Regel können beide Tätigkeiten aufeinander aufbauen bzw. parallel ausgeführt werden. Der Immobilienvermittler steuert seine Leistungen bei und hilft dem Verkäufer so, schneller einen geeigneten Käufer für sein Objekt zu finden. Den letztendlichen Verkauf kann der Verkäufer dann selbst vornehmen. Selbstverständlich lassen sich auch andere Vereinbarungen mit dem Immobilienvermittler treffen.
Fazit
Es muss nicht immer der klassische Makler sein! Viele Immobilienverkäufer stören sich daran, dass die Leistungen des Maklers nicht klar definiert sind und sie somit kaum einschätzen können, was dieser effektiv tut, um das betreffende Objekt an den Mann oder die Frau zu bringen.
Die Leistungen eines Immobilienvermittlers sind dagegen deutlich transparenter und meist auch günstiger zu haben. Der Verkäufer weiß bereits im Vorfeld, was ihn die Dienstleistung kosten wird und was er genau dafür bekommt. Er kann sich selbst in den Verkaufsprozess einbringen und einzelne Tätigkeiten übernehmen. Viele Immobilieneigentümer, die mit einem Verkauf liebäugeln, halten diese Art der Dienstleistung für die modernere. Sie erfreuen sich daran, beim Verkauf ihres Objekts maximal flexibel zu bleiben.