Altbauwohnungen und alte Häuser haben einen ganz besonderen Charme. Deshalb ist es auch eine große Herausforderung, solche Häuser zu renovieren oder solche Wohnungen neu zu gestalten und einzurichten.
Aufgrund ihres ganz besonderen Charmes sind Altbauwohnungen heute so beliebt wie schon lange nicht mehr. Auch wenn eine echte Altbauwohnung durchaus mit höheren Energiekosten aufwartet als ein Neubau. Das liegt zum einen an der energetischen Gestaltung vieler Neubauten. Zum anderen aber auch an Dingen wie der Raumhöhe beispielsweise.
Auch das ist für manchen einen der Grund, sich doch lieber nach einer neueren Wohnung umzuschauen, der man dann mit viel Liebe zum Detail und entsprechender Renovierung und Einrichtung die Ausstrahlung einer Altbauwohnung geben kann. Ohne dabei die Nachteile einer Altbauwohnung „ertragen“ zu müssen.
So können Sie einer Neubauwohnung den beliebten Altbaucharme verleihen
Als erstes bleibt die Frage, was genau eigentlich eine Altbauwohnung oder ein Altbau generell ist. Statistisch betrachtet gelten alle Häuser, die vor 1949 gebaut wurden, als Altbauten. Dieser Wert ist allerdings schon ziemlich in die Jahre gekommen – er stammt noch aus dem letzten Jahrhundert. Man kann also auch Wohnungen oder Häuser aus den 50er und 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts durchaus als alt bezeichnen.
Was allerdings nicht wegzudiskutieren ist: Häuser, die vor 1949 gebaut wurden, haben ein ganz besonderes Flair. Ab den 1950er Jahren des letzten Jahrhunderts hat sich die Bauweise verändert – vor allem in Großstädten begegnet man heute oft den sogenannten Altbauten und Altbauwohnungen.
Noch heute stellen Altbauwohnungen den Wohntraum vieler Menschen dar. Wir zeigen Ihnen in der Folge, was Sie tun können, um Ihrer Wohnung auch ohne die typischen Eigenarten eines echten Altbaus das Flair eines Altbaus zu verleihen.
Lassen Sie die Räume höher wirken
Ein wichtiges Element einer „echten“ Altbauwohnung sind die beliebten hohen Decken. Diese verleihen einem Raum eine ganz besondere Atmosphäre – sind aber gerade heutzutage auch mit erhöhten Heizkosten verbunden. Wenn Sie Ihre Räume höher wirken lassen möchten, als sie tatsächlich sind, gibt es dazu einige ganz einfache Gestaltungstipps.
Sie können dafür beispielsweise eine Wand als Holzwand gestalten. Wichtig ist, dass die Paneele senkrecht von unten nach oben verlaufen müssen. Das betont die Höhe und lässt den Raum als Ganzes höher wirken. Die gleiche Wirkung erzielen übrigens Tapeten, die mit einem senkrechten Strichmuster versehen sind.
Stuckzierelemente verschönern Wände und Decken
Sie sind etwas, das für Liebhaber zu jeder echten Altbauwohnung einfach dazugehört: Stuckverzierungen. Tatsächlich ist es recht einfach, dieses wichtige Element einer Altbauwohnung zu imitieren, um so das Gefühl eines Altbaus zu erzeugen.
Mit Stuckleisten aus Styropor haben Sie die Möglichkeit, kostengünstig für die gewünschte Atmosphäre zu sorgen. Der große Vorteil dabei ist natürlich der, dass Sie im Fall eines späteren Sinneswandels diese Stuckzierelemente auch nach einigen Jahren problemlos wieder entfernen können.
Ob in weiß, in beige oder goldfarben – Zierleisten aus Stuck verleihen einem Raum eine gewisse zeitlose Eleganz und einen Hauch von Luxus. Auch wenn diese Zierleisten – als Imitate aus Styropor – unter dem Strich gar nicht so teuer sind.
Gut zu wissen
Wenn Sie sich für Stuckzierleisten aus Styropor entscheiden, sollten Sie zum Kleben einen entsprechenden Systemkleber für Stuck nutzen. Mit diesem können Sie nicht nur dafür sorgen, dass die Leisten optimal halten – Sie können auch Lücken zwischen den einzelnen Zierleisten wunderbar kaschieren und so die Illusion einer echten Stuckverzierung aufrechterhalten.
Sie können die Stuckzierleisten übrigens noch perfekt ergänzen, indem Sie eine Stuckrosette an die Decke hängen. Direkt über der Lampe wäre da der perfekte Platz. Wenn Sie jetzt noch einen Kronleuchter unter der Stuckrosette platzieren und die Kabel durch den Zierstuck durchziehen, haben Sie das perfekte Altbau-Feeling.
Holztüren schaffen den optischen Rahmen
Holztüren findet man auch in Neubauten, das ist erst einmal kein Markenzeichen des Altbaus an sich. Dennoch gibt es zwischen den Holztüren in Altbauten und denen in einem modernen Neubau einige sehr spannende Unterschiede.
Der wichtigste Faktor ist die Optik. Denn Holztüren, wie sie in Altbauten in der Regel genutzt wurden, hatten eine Kassettenverzierung. Dabei waren auf der Holztür Holzrahmen aufgebracht. Das konnten mehrere Rahmen ineinander sein, die immer kleiner wurden. Oder bis zu vier gleich große Rahmen, die auf der Tür angeordnet waren.
Diese Rahmen lassen sich wunderbar wiederum mit Styroporrahmen nachahmen. Neben der Lösung aus Styropor gibt es diese Rahmen auch noch als Tür-Tattoos. Diese erzeugen zwar nur die Optik einer Stufe, sind aber bei Verbrauchern auch sehr beliebt.
Dielenboden als Grundlage – Das geht auch ohne Holz
Der Boden ist eines der wichtigsten Elemente, wenn es um das richtige Gefühl für einen Altbau geht. Denn hier finden Sie in der Regel Holzböden aus Holzriemchen – nicht selten auch edlen Parkettboden.
Natürlich müssen Sie jetzt nicht anfangen, in Ihrer Wohnung einen Echtholzboden zu verlegen. Zum einen sind diese Böden in der Regel sehr hochpreisig – zum anderen sind sie oftmals extrem empfindlich. Dielenböden aus Kunststoff erfüllen ihren Zweck wunderbar. Laminat in entsprechender Optik kann hier ebenfalls für Abhilfe sorgen. Auch wenn man den Unterschied spätestens beim ersten Mal barfuß über den Boden laufen bemerkt – Kunststoffböden in Holzoptik können eine wunderbare Ergänzung zu Ihren anderen Anstrengungen, echtes Altbauwohnungsflair aufzubauen sein.
Mit Vintage-Fliesen – Flur und Bad auf Altbau trimmen
Ob Sie auf diese Art den unvergleichlichen Look eines Altbau-Flurs in Ihre Wohnung holen möchten oder ob Sie doch lieber das Badezimmer in diesem Stil gestalten wollen – mit entsprechenden Vintage Fliesen stehen Ihnen hier alle Möglichkeiten offen. Dabei haben Sie eine breite Auswahl an Farben und Formen.
Wichtig ist, dass der Boden diese Optik echter Steinfliesen mit entsprechendem Steinmuster aufrechterhalten kann. Das einzige Problem dabei: Diese Vintage-Fliesen sind in der Regel nur in Meterware erhältlich. Diese zu verlegen ist deutlich schwerer als einfach nur ein Klicklaminat mit der richtigen Optik zu verlegen.
Wenn die Räume gestaltet sind, muss auch die Einrichtung noch passen
In einer solchen Altbau-Wohnung bzw. einer Wohnung, die im Glanz einer Altbauwohnung erstrahlen soll, macht es Sinn, vor allen Dingen auf das Mobiliar zu achten. Denn modernes Mobiliar würde hier nicht zum Raum passen.
Generell gilt: Wenn Sie Ihre Wohnung einrichten sollten Sie vorwiegend auf Massivholzmöbel zurückgreifen, da diese den Eindruck, dass Sie sich in einer Altbauwohnung befinden, weiter verstärken.
Fazit – eine Wohnung zur „Altbau-Wohnung“ zu machen ist mit Arbeit verbunden
Wenn Sie Ihre Wohnung im Glanze einer echten Altbauwohnung erstrahlen lassen möchten, sollten Sie sich vor allen Dingen über diese Dinge Gedanken machen.
- Tapeten oder Wandbelag lassen die Räume höher wirken
- Stuckzierleisten an den Decken
- Kassenoptik auf den Türen
- Vintage-Fliesen auf dem Flur oder im Badezimmer