Es gibt viele gute Gründe, eine Hausfassade zu streichen. Sei es, weil Sie gerade in das Haus eingezogen sind und dem Ganzen mit einer neuen Farbe Ihren ganz eigenen Stempel aufdrücken möchten. Oder weil Sie sich im Laufe der Jahre an der Fassadenfarbe sattgesehen haben und sich endlich mal wieder einen Farbwechsel wünschen.
Vielleicht ist die (einstmals) weiße Fassade auch schon lange nicht mehr so richtig weiß, sodass es eher um eine Auffrischung der Farbe als um eine komplette Neuausrichtung geht.
Neben diesen eher kosmetischen Erwägungen gibt es auch noch andere Situationen, in denen ein Anstrich der Hausfassade notwendig ist. Wenn Sie beispielsweise gerade ein Haus bauen, die Fassade aber nicht verklinkert werden soll, muss die Fassade in den meisten Fällen ebenfalls neu gestrichen werden. Das kann eine sinnvolle Eigenleistung beim Hausbau sein – vorausgesetzt Sie haben bereits etwas Erfahrung mit dem Streichen von Häusern oder zumindest von größeren Flächen.
Warum sollte man die Hausfassade regelmäßig streichen?
Spätestens wenn die alte Farbe abblättert oder man Risse in der Fassade Ihres Hauses sieht, wird es höchste Zeit für einen neuen Anstrich. Egal, ob Sie ein Holzhaus, ein Fertighaus oder eine Variante im Bau Stein auf Stein Ihr Eigen nennen – die Fassade sollte auf jeden Fall regelmäßig gestrichen werden. Es sei denn, sie ist verklinkert. In diesem Fall bieten die Klinker der Fassade den Schutz, den die Farbe sonst darstellt.
Denn die Fassadenfarbe schützt Ihre Hauswand vor Umwelteinflüssen wie Wind, Regen, Kälte, Hitze, Hagel und allem, was Ihrem Haus sonst noch so zusetzen könnte. Eine ungestrichene Fassade wird deutlich eher anfangen, zu bröckeln und Risse zu bekommen als eine fachmännisch grundierte und gestrichene Hauswand.
Doch auch wenn man beim Streichen der Fassade ein paar Punkte beachten sollte, ist diese Tätigkeit nichts, was ein erfahrener Heimwerker nicht auch leisten könnte. Wir zeigen Ihnen in der Folge, worauf Sie beim Streichen achten müssen.
Die richtige Farbe auswählen
Schritt eins und noch vor der Vorbereitung der Fläche selbst zu beachten, ist die Auswahl der richtigen Farbe. Natürlich können Sie für eine Hausfassade keine klassische Raumfarbe verwenden. Die Fassadenfarbe muss die Hauswand vor Schimmel- und Pilzbefall, vor Sonneneinstrahlung, Algenbildung und dem Einzug von Feuchtigkeit schützen können. Damit sie all das leisten kann, muss sie bestimmte Anforderungen erfüllen.
Es gibt verschiedene Arten von Fassadenfarben, die unterschiedliche Eigenschaften haben. Die folgenden Farbarten sind dabei die gängigsten:
- Silikonharzfarbe
- Silikatfarbe
Die Silikonharzfarbe ist sehr witterungsbeständig, wasserabweisend und diffusionsfähig. Außerdem bildet sie einen guten Schutz vor Algen- und Pilzbildung. Silikonharzfarben sind auf verschiedenen Untergründen einsetzbar. So können sie etwa auf Beton, verschiedenen Putztypen und nacktem Mauerwerk verarbeitet werden.
Silikatfarben sind besonders atmungsaktiv – das macht sie zur Nummer eins bei der Anwendung auf mineralischen Untergründen. Hier unterscheidet man noch zwischen mineralischen Silikatfarben und Dispersions-Silikatfarben.
Erstere sind zwar sehr diffusionsfähig – nehmen aber auch sehr viel Feuchtigkeit auf. Außerdem ist der Anstrich mit der mineralischen Silikatfarbe sehr aufwendig. Dieser Farbtyp sollte im Idealfall nur an Fassaden verwendet werden, die komplett überdacht sind. Dispersions-Silikatfarben sind eher wasserabweisend – die Auswahl am Markt ist hier allerdings sehr gering.
Achtung bei Holzhäusern – Hier müssen besondere Produkte her!
Bei Holzhäusern müssen Sie beachten, dass sowohl die Grundierung als auch die ausgewählte Farbe auf die Bedürfnisse des besonderen Untergrunds ausgerichtet ist. Hier müssen Sie ganz gezielt nach Holzfassadenfarbe Ausschau halten. Wie klassische Fassadenfarbe können Sie übrigens auch die Holzhaus Fassadenfarbe online bestellen.
Darauf gilt es beim Streichen der Fassade zu achten
Letztlich sind es nur wenige Schritte, die Sie auf dem Weg zur neu gestrichenen Fassade beachten müssen. Diese müssen allerdings richtig ausgeführt werden, damit Sie möglichst lange etwas von Ihrem Anstrich haben. Die wichtigsten Punkte sind dabei zum einen das richtige Werkzeug und zum anderen eine gute Vorbereitung.
Das Werkzeug
Für den Anstrich einer ganzen Fassade brauchen Sie ein Gerüst – oder einen Hubwagen. Letzteres wird gern mal von Malern und Anstreichern verwendet. Um einen solchen Wagen mit Hebebühne zu nutzen, brauchen Sie aber Erfahrung in der Nutzung eines Hubwagens.
Für Hobbyhandwerker ist das Gerüst auf jeden Fall die bessere Wahl. Ein solches Gerüst für Ihre komplette Fassade können Sie problemlos mieten – oft bauen die entsprechenden Verleihfirmen das Gerüst auch selbst auf und ab. So kommen Sie problemlos an jeden Winkel Ihrer Fassade.
Neben dem Gerüst brauchen Sie folgende Werkzeuge für einen guten Fassadenanstrich:
- Malerbürste oder Farbroller
- Mittelgroße Flachpinsel für die Ränder und Ecken
- Plane für Türen und Fenster
- Malerkrepp
- Eimer mit Abstreifgitter
- Gartenschlauch oder Hochdruckreiniger
- Grundierung
- Evtl. einen Schwingschleifer
Die Vorbereitung
Die Vorbereitung besteht letztlich aus fünf Schritten.
Schritt 1: Die Fassade überprüfen
Als erstes nehmen Sie sich eine Bürste und gehen einmal über die Außenwand. Bröckelt sie an einigen Stellen ab, müssen Sie die abgebröckelten Stellen später ausbessern und grundieren. Wenn der alte Anstrich abblättert, sollten Sie diesen auf jeden Fall abschleifen.
Schritt 2: Die Außenwand reinigen
Anschließend muss die Fassade gereinigt werden. Ein einfacher Gartenschlauch reicht dafür in der Regel. Hartnäckige Verschmutzungen oder Algenbefall entfernen Sie mit einem Hochdruckreiniger.
Schritt 3: Schäden ausbessern
Ist die Fassade wieder getrocknet, klopfen Sie die Wand einmal komplett ab. Dabei bröckelt der letzte lose Putz heraus. Wenn Sie die Wand komplett abgeklopft haben, bessern Sie Risse und Löcher mit Reparaturspachtelmasse oder Flächenspachtelmasse aus.
Schritt 4: Fassade grundieren
Eine Grundierung ist nicht immer erforderlich. Wenn Sie die Fassade ausbessern mussten, sollten Sie diese auf jeden Fall grundieren. Ansonsten ist es sinnvoll, einen Saugtest zu machen.
Nehmen Sie dafür einen vollgesogenen Schwamm und drücken ihn gegen die Fassadenfläche. Wenn die Fassade das Wasser innerhalb von 30 Sekunden aufgenommen, ist es wichtig, die Fassade zu grundieren.
Bei einem Anstrich ohne Grundierung riskieren Sie immer, dass die Oberfläche keine ausreichende Haftung für die Farbe bietet und der Anstrich dadurch misslingt. Die Grundierung sollte mindestens 24 Stunden austrocknen – achten Sie dabei auch auf die Herstellerangaben. Manche Grundierungen brauchen auch 48 Stunden, bis die Oberfläche weiter bearbeitet werden kann.
Schritt 5: Fassade abkleben
Als letzter Schritt müssen Leuchten, Lüftungsklassen, Türen, Fenster und alles, was nicht gestrichen werden soll mit einer Plane oder Malerkrepp abgeklebt werden.
Der Anstrich selbst
Auch beim Anstrich selbst gilt es einige Punkte zu beachten.
1) Beginnen Sie mit Ecken und Winkeln
Wenn Sie Ihre Hausfassade streichen möchten, starten Sie am besten in den Ecken und streichen diese mit einem Flachpinsel. Danach können Sie sich den größeren Flächen widmen.
2) Streichen Sie die Hauswand mehrfach
Mit einem einfachen Anstrich ist es in der Regel nicht getan. Machen Sie einen Voranstrich, einen Zwischenanstrich und einen Endanstrich. Bei Bedarf können es auch mehrere Zwischenanstriche werden.
Dabei sollten Sie die Farbe jeweils in unterschiedlicher Farbkonzentration verwenden. Der Voranstrich etwa sollte mit 5 bis 15 % Wasser verdünnt werden. Auch die Zwischenanstriche werden in der Regel leicht verdünnt vorgenommen. Erst der Endanstrich erfolgt dann mit der unverdünnten Farbe. Wichtig ist, zwischen den Anstrichen die Farbe komplett trocknen zu lassen.
Außerdem sollten der Erst- und der Endanstrich längs gestrichen werden, während der Zwischenanstrich quer vorgenommen werden sollte.
3) Machen Sie Pausen mit Bedacht
Während Sie eine größere Fläche streichen, sollten Sie keine Pause einlegen. Andernfalls drohen deutlich sichtbare Farbkanten. Machen Sie große Flächen erst fertig, bevor Sie sich ausruhen.
Was Sie in Sachen Außentemperatur beachten sollten
Bei zu starker Hitze trocknet die Farbe zu schnell, Kälte hingegen setzt der Farbe stark zu. Wenn Sie einen Fassadenanstrich vornehmen möchten, sollte die Außentemperatur im Idealfall zwischen 10 und 20 Grad liegen. Auf keinen Fall sollten Sie bei Temperaturen unter 5 Grad Celsius oder über 25 Grad Celsius streichen.
Braucht man für das Streichen der Immobilie eigentlich eine Genehmigung?
Steht Ihr Haus unter Denkmalsschutz, brauchen Sie auf jeden Fall eine Genehmigung. In allen anderen Fällen sollten Sie sich bei dem für Sie zuständigen Bauamt erkundigen. Denn jede Stadt kann im Bebauungsplan für einzelne Siedlungen und Siedlungsbereiche Dinge wie eine einheitliche Fassadenfarbe beispielsweise festlegen. Wenn Sie dann als einziger in der Siedlung zwischen lauter weißen Häusern mit einem roten Haus herausstechen, droht ein saftiges Bußgeld und eine Verfügung vonseiten des Ordnungsamtes, dass Sie die Farbe wieder ändern müssen.