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Hausbau – Weshalb ein gutes Vermessungsbüro wichtig ist

Beim Hausbau sind viele Vermessungsarbeiten zu erledigen. Foto Klikk_It via Envato

Beim Hausbau sind viele Vermessungsarbeiten zu erledigen. Foto Klikk_It via Envato

Beim Hausbau sind viele Vermessungsarbeiten zu erledigen. Foto Klikk_It via Envato

Beim Hausbau müssen die Maße stimmen! Wer ein Baugrundstück kaufen möchte, will genau wissen, wo die Grenze verläuft. Bei Unklarheiten, beispielsweise aufgrund fehlender Grenzzeichen oder deren Ungenauigkeit, sollte eine Grundstücksvermessung von einem Vermessungsbüro durchgeführt werden.

Bei einem Bauvorhaben ist es gesetzlich vorgeschrieben, ein neues Gebäude zu unterschiedlichen Zeitpunkten zu vermessen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Arten von Vermessungen ausgeführt werden, welche Kosten anfallen und was zu beachten ist.

Die fachgerechte Vermessung der Grundstücksgrenzen darf nur vom Katasteramt oder von staatlich bestellten Ingenieuren anerkannter geodätischer Vermessungsbüros durchgeführt werden.

Bei einem Neubau sind drei Messungen vorgeschrieben. Die meisten Kosten trägt der Eigentümer. Werden neue Grenzen errichtet, müssen sich Nachbarn an den Aufwendungen beteiligen. Der Preis variiert je nach erbrachter Leistung und richtet sich nach den Zahlungsregeln des jeweiligen Bundeslandes.

Nur der Eigentümer kann eine Grundstücksvermessung bestellen. Eine fachgerechte Grundstücksvermessung gibt Rechtssicherheit bei der Umsetzung von Bauvorhaben und bei der Klärung von Eigentumsverhältnissen.

Wann sollten Sie beim Hausbau eine Baustelle vermessen?

Steht ein Grundstück zum Verkauf, interessiert sich sowohl der Verkäufer als auch der Käufer für den genauen Grenzverlauf. Eine Grundstücksaufnahme ist in der Regel nicht erforderlich, da die Messdaten bereits beim Grundbuchamt vorliegen. Eine Immobilienvermessung ist jedoch sinnvoll, wenn:

• das Grundstückseigentum vor langer Zeit festgelegt wurde und veraltete Messmethoden verwendet wurden,

Grundstücksgrenzen unklar sind, weil Grenzzeichen fehlen oder schwer erkennbar sind,

• oder es mit den Nachbarn Streit über den genauen Grenzverlauf gibt.

Die Vermessung ist nur im Falle einer Vermögensaufteilung obligatorisch. Anders sieht es beim Gebäude selbst aus: Wird ein Neubau errichtet oder ein bestehendes Gebäude grundlegend verändert, sind Messungen notwendig. Sie sind erforderlich, um einen Bauantrag zu stellen und um ein Gebäude in die Katasterkarte der Katasterabteilung einzutragen.

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Wichtig: In Deutschland wird das Vermessungsrecht von den Bundesländern verwaltet. Informieren Sie sich daher, welche Messpflichten und Tarife in Ihrem Bundesland gelten.

Wie erfolgt die Vermessung von Grundstücken?

Für die Vermessungsarbeiten sind ausschließlich das Katasteramt und die staatlich bestellten Vermessungsingenieure anerkannter Vermessungsbüros zuständig. Das Katastermaterial wird vor Ort mit sichtbaren Grenzen verglichen und ggf. Grenzmarkierungen neu gesetzt oder übertragen. Gegebenenfalls wird am Ende ein Grenztermin bekannt gegeben. Bei diesem Treffen werden alle Beteiligten vor Ort über das Messergebnis informiert und mit einem amtlichen Dokument, der Grenzniederschrift, bestätigt.

Hinweis: Beim Kauf von Immobilien geht das Eigentumsrecht erst mit der Eintragung ins Grundbuch über. Ist der neue Eigentümer noch nicht im Grundbuch eingetragen, kann ein Vermessungsantrag nur mit Zustimmung des bisherigen Eigentümers gestellt werden.

Gebäudeabsteckung und Gebäudeeinmessung – der Unterschied

Die Gebäudeabsteckung ist die Übertragung des Grundrisses eines Bauvorhabens auf ein Baugrundstück in Lage und Höhe. Die Gebäudeabsteckung ist nicht mit einer Gebäudeeinmessung nach der Errichtung des Gebäudes zu verwechseln. Dies ist keine amtliche Leistung, sondern eine Leistung nach HOAI.

Bei der Gebäudeabsteckung wird der Standort des im Bau befindlichen Gebäudes durch Vermessung aus dem Plan auf das Grundstück übertragen. Neben dem Lageplan mit dem Eingang zum Projekt werden auch die architektonischen Pläne des Gebäudes vom Gutachter zur Vermessung herangezogen.

Gebäudeecken oder Gebäudeachsen können markiert werden. Das Vermessungsbüro achtet darauf, dass die in der Baugenehmigung festgelegten Abstandsgrenzen und Baumaße eingehalten werden. Dabei unterscheidet man zwischen grober und feiner Markierung.

Jeder auszuhebende Kubikmeter Erde kostet Geld. Aus diesem Grund wird die Baugrube häufig vom Vermessungsingenieur mit Holzpfählen vor Ort markiert. Zusätzlich wird die Höhe der geplanten Bodenplatte beantragt. Nachdem die Baugrube ausgehoben wurde, werden die Ecken oder Achsen des Gebäudes in die Baugrube übertragen.

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Die Einmessung eines Gebäudes ist Aufgabe der Geodäsie bzw. des Vermessungswesens. Zur Erstellung einer Katasterkarte oder Flurkarte wird der Gebäudebestand vermessen. Die Ecken des Gebäudes werden gemessen. Die Längen der Gebäudeseiten werden ebenfalls aufgezeichnet, um die Messung zu überprüfen und zu vervollständigen.

Am modernsten ist die Verwendung eines Theodoliten oder Tachymeters. Hier kommt die Polaraufnahme ins Spiel. Der Vorteil dieser Methode ist die Möglichkeit der automatischen Übertragung von Messdaten an einen Computer. Bei einfachen Gebäuden oder unzureichendem Fixpunktfeld wird dazu noch die Methode der Integration und Orthogonalität verwendet. Das GPS-Satellitenverfahren kann auch zur Kalibrierung von Gebäuden verwendet werden.

Fazit     

Geodaten stehen im Mittelpunkt der Arbeit eines Vermessungsbüros. Erbracht werden dort Dienstleistungen in den Bereichen Vermessung, Geoinformatik sowie Projektentwicklung und vielem mehr. Die Experten-Teams bestehen aus Ingenieuren, Informatikern und Geomatikern. Es handelt sich also um Dienstleistungsspezialisten für Ingenieurvermessung, 3D Vermessung, Monitoring, 3D-Geodatenmanagement, Hydrographie und Geoinformatik.

Der Autor Hajo Simons

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

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