Trotz der seit dem Jahr 2022 stark steigenden Bauzinsen ist ein eigenes Haus immer noch der Traum vieler Deutscher. Kein Wunder, denn schließlich markiert der Hauskauf einen neuen Lebensabschnitt.
Das Vorhaben ist jedoch mit Risiken und Stolperfallen verbunden. Wie der Hauserwerb Schritt für Schritt abläuft, zeigt der nachfolgende Artikel.
Kassensturz
Die meisten Interessierten haben präzise Vorstellungen, wie ihr Traumhaus aussehen soll. Ein großer Garten, in dem die Kinder herumtoben können, ein eigenes Ankleidezimmer und ein Hobbyraum sind nur einige der Wünsche.
Allerdings kann dieses Verlangen nicht immer befriedigt werden. Hierfür ursächlich sind in der Mehrzahl der Fälle die finanziellen Verhältnisse der Käufer oder Bauherren.
Häuser waren schon immer teuer. Allerdings haben die Kaufpreise in den vergangenen zehn Jahren noch einmal deutlich zugelegt. Deshalb ist es notwendig, vor dem Hauskauf die finanziellen Möglichkeiten zu prüfen beziehungsweise einen Kassensturz zu machen.
Ermitteln Sie Ihre maximale Kreditrate, indem Sie Ihre Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellen. Bedenken Sie, dass Ihre derzeitige Miete nicht mit der Höhe der möglichen monatlichen Rate gleichzusetzen ist. Nach dem Hauskauf entstehen weitere Kosten. Dies sind zum Beispiel:
- Grundsteuer
- Kosten für Instandhaltung und Sanierung
- Kosten für die Müllentsorgung
Um die Finanzierung bewilligt zu bekommen, müssen Sie zumeist mindestens die Kaufnebenkosten aus Eigenmitteln aufbringen. Eine Eigenkapitalquote in Höhe von 20 bis 30 % wird zwar empfohlen, ist jedoch nicht obligatorisch.
Die Objektsuche
Nachdem Sie wissen, wie hoch der Kaufpreis Ihres Traumhauses maximal sein darf, können Sie die Angebote sichten. Neben der Suche auf den einschlägigen Portalen im Netz und in Zeitungen können Sie auch einen Immobilienmakler mit der Suche beauftragen.
Dadurch ersparen Sie sich nicht nur Zeit und Stress bei der Suche, sondern gelangen auch an Objekte, die noch nicht auf dem freien Markt zur Verfügung stehen. Ihr Makler unterstützt Sie tatkräftig bei der Prüfung der Angebote und ist auch während der Besichtigung zugegen.
Die Besichtigung
Vor dem Abschluss eines Kaufvertrags sollte das Wunschhaus besichtigt werden. Es bietet sich an, mehrere Objekte zu begutachten, da die Vorstellungen mit jedem Rundgang konkreter werden. Nehmen Sie den Termin bei Tageslicht wahr und versuchen Sie, sich nicht von Ihren Emotionen leiten zu lassen. Erstellen Sie stattdessen im Vorfeld eine Liste mit Fragen, die Sie nun gewissenhaft abarbeiten. Mögliche Fragen sind beispielsweise:
- Befinden sich Schulen, Ärzte und Nahversorger in unmittelbarer Nähe?
- Wie weit ist die nächste Bushaltestelle entfernt?
- Sind die Fenster energiesparend?
- Sind die Wände gedämmt?
- Ist das Dach dicht?
Wichtig: Vergessen Sie nicht, einen Blick in das Grundbuch zu werfen. Dort sind sämtliche Lasten sowie die Eigentumsverhältnisse des Hauses verzeichnet.
Zögern Sie nicht!
Sofern Ihnen das Haus gefällt, zögern Sie nicht, eine Reservierungsvereinbarung oder einen Vorvertrag abzuschließen. Damit vermeiden Sie es, dass ein anderer Interessent Ihnen das Objekt streitig macht.
Bei einer Reservierungsvereinbarung verzichtet der anbietende Makler darauf, das Haus innerhalb eines definierten Zeitraumes anderen Personen zum Kauf anzubieten. In einem Vorvertrag legen die Vertragspartner hingegen alle wesentlichen Punkte des späteren Kaufvertrags fest.
Sollte eine der Parteien vom Kontrakt zurücktreten, muss sie unter Umständen Schadensersatz leisten. Dies hängt davon ab, ob zuvor eine entsprechende Klausel fixiert wurde.
Die Finanzierung sichern
Nun ist es an der Zeit, den Kreditvertrag mit einer Bank zu schließen, um den Hauskauf zu vollenden. Für die Einholung eines Finanzierungsangebotes müssen Sie dem Kreditinstitut einige Dokumente vorliegen. Dazu zählen unter anderem:
- Gehaltsnachweise
- Ein aktueller Einkommensteuerbescheid
- Informationen zur Immobilie (Grundbuchauszug, Grundriss, Fotos etc.)
- SCHUFA-Selbstauskunft
- Nachweis über weitere Kredite
Achtung: Die vorliegende Liste ist nicht abschließend. Sie dient lediglich zur Übersicht. Jede Bank verlangt die Vorlage verschiedener Dokumente.
Im Anschluss müssen Sie sich mit dem Bankhaus über die Rahmenbedingungen des Darlehens verhandeln. Dies umfasst den Zinssatz, die Tilgungsrate und die Dauer der Zinsbindung. Im nächsten Schritt benötigen Sie eine Finanzierungszusage, um einen Notartermin zu vereinbaren.
Den Hauskauf abschließen – Der Notartermin
Nach dem Erhalt der Finanzierungszusage oder bereits während der Verhandlungen mit der Bank sollten Sie einen Notar zwecks Terminvereinbarung kontaktieren. In Bezug auf den Hauskauf ist der Notartermin essenziell. Denn im Rahmen dieses Treffens wird der Eigentümerwechsel des Hauses angestoßen.
Sie können sich den Notar aussuchen, der den Kaufvertrag aufsetzen soll. Der erste Kaufvertragsentwurf liegt Ihnen spätestens zwei Wochen vor dem eigentlichen Notartermin vor. Überprüfen Sie den Kontrakt und ziehen Sie bei Unklarheiten notfalls einen versierten Anwalt oder Makler zurate.
Im Rahmen des Beurkundungstermins liest der Notar beiden Vertragsparteien das Schriftstück vor. Anschließend wird dieses unterzeichnet, und der Jurist nimmt die Auflassungsvormerkung im Grundbuch vor. Diese kennzeichnet den bevorstehenden Eigentümerwechsel.
Nach der Vertragsunterzeichnung sind Sie indes noch nicht der rechtmäßige Eigentümer der Immobilie. Sie sind es erst dann, wenn sämtliche vertraglichen Modalitäten erfüllt wurden. Damit ist insbesondere die Überweisung der Kaufsumme durch die Bank an den Verkäufer gemeint.
Fazit – Hauskauf leicht gemacht
Stellen Sie einen Finanzierungsplan auf und überlegen Sie, wie Ihr Traumhaus aussehen soll. Bei der Suche nach dem geeigneten Objekt bis zur Unterzeichnung des Kaufvertrags beim Notar kann Sie Ihr Immobilienmakler tatkräftig unterstützen.