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Terrassendach mit Solar ausrüsten

Das Terrassendach kann zum Stromlieferanten werden und so Geld sparen und die Umwelt schonen. Foto marowl via Envato

Das Terrassendach kann zum Stromlieferanten werden und so Geld sparen und die Umwelt schonen. Foto marowl via Envato

Das Terrassendach kann zum Stromlieferanten werden und so Geld sparen und die Umwelt schonen. Foto marowl via Envato

Seit einiger Zeit spielt das Thema Energie eine wichtige Rolle in Deutschland. Von der großen Krise bis hin zu den verschiedensten Sparvorschlägen war da die Rede.

Tatsächlich ist es wichtig, so viel Energie wie möglich einzusparen. Einerseits weil Rohstoffe wie Gas und Öl deutlich teurer geworden sind. Andererseits aber auch, weil Gas beispielsweise durch den Krieg in der Ukraine auf einmal zu einem seltenen Rohstoff geworden ist.

Damit ist der richtige Zeitpunkt gekommen, mehr darüber nachzudenken, wie man sich selbst ein Stück weit unabhängiger von Energieversorgern und fossilen Rohstoffen machen kann. Tatsächlich geht es dabei nicht nur um monetäre Aspekte.

Natürlich lohnt sich die eigene Stromproduktion bei den aktuellen Strompreisen mehr als noch vor ein oder zwei Jahren. Zum einen lässt sich durch selbst erzeugte Sonnenergie ein Teil der Kosten für den Strom im Haushalt einsparen. Zum anderen tun Sie damit auch noch eine ganze Menge für die Umwelt.

Diese Möglichkeiten gibt es in Sachen Solarnachrüstung

Wenn Sie Ihre Terrasse zu einer Solarterrasse umgestalten möchten, gibt es dafür zwei Möglichkeiten. Da wäre einmal eine klassische Photovoltaikanlage auf Ihrem Terrassendach. Diese Variante ist tatsächlich nicht für jeden Besitzer einer Terrasse so leicht zu realisieren. Denn hier müssen eine ganze Reihe von Dingen beachtet werden. Einfacher – und in der Regel auch günstiger – ist der Einbau eines sogenannten „Balkonkraftwerks“. Dabei handelt es sich um eine Solaranlage, die aus einem oder zwei Solarmodulen und einem Wechselrichter.

Diese Solaranlage kann direkt über eine Steckdose mit dem Stromkreislauf des Hauses verbunden werden. Geräte, die nun Strom verbrauchen, ziehen sich als erstes den Strom aus dieser Solaranlage und erst nachrangig dann den Strom aus dem öffentlichen Stromnetz. Was sich beispielsweise für Mieter einer Wohnung mit Balkon wunderbar eignet, kann auch auf einer klassischen Terrasse hervorragend verbaut werden.

Siehe auch  Terrasse renovieren – Tipps & Tricks

Unterschied zwischen Solaranlage für den Eigenbedarf und Photovoltaikanlage?

Die Solaranlage für den Eigenbedarf kann – wie oben bereits erwähnt – einfach mit einer Steckdose verbunden werden. Die Photovoltaikanlage hingegen muss mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden werden. Hier wird die Energie dann zum Teil eingespeist und zum Teil selbst verbraucht. Tatsächlich ist sogar eine komplette Einspeisung möglich – diese lohnt sich aus finanzieller Sicht heute allerdings nicht mehr so sehr.

Die Photovoltaikanlage bringt im Vergleich zur einfachen Solaranlage den Vorteil mit, dass sie langlebiger ist und mehr Strom produzieren kann. Außerdem wird sie in der Regel vom Fachmann montiert und ist daher bestmöglich ausgerichtet, um so viel Strom wie möglich zu erzeugen.

Die einfache Solaranlage hingegen kann von jedem Hausbesitzer oder Mieter selbst problemlos aufgebaut und auf der Terrasse oder dem Balkon installiert werden. Das bedeutet aber auch, dass Sie im schlimmsten Fall eine Ecke oder einen Winkel bei der Aufstellung Ihrer Solarteile erwischen, in dem die Stromproduktion nicht so gut funktioniert.

Dafür ist die einfache Solaranlage deutlich günstiger in der Anschaffung und kann im Fall eines Umzugs mit wenigen Handgriffen wieder abgebaut werden. Darüber hinaus müssen Sie bei diesen Modellen keine Steuern auf Ihren eigenen Verbrauch zahlen. Dennoch gibt es ein paar Dinge, die Sie auch bei einem solchen Steckersolargerät unbedingt beachten müssen.

Bei der Solaranlage für die Terrasse gilt es, einige Dinge zu beachten

So müssen Sie beispielsweise, wenn Sie eine Stecker-Solaranlage installieren, Ihren Netzbetreiber entsprechend informieren. Bei Geräten bis 600 Watt darf die Installation übrigens von einem Laien erledigt werden.

Siehe auch  Nachhaltiger Balkon – Wie Balkonkraftwerke die eigene Stromversorgung revolutionieren können

Wichtig zu wissen

Die Stecker-Solaranlage für die Terrasse kann an eine normale Steckdose angeschlossen werden. Alternativ gibt es noch einen extra dafür vorgesehenen Einspeise-Stecker. Dieser darf nur von einem geprüften Fachmann – also einem Elektriker – verbaut werden. Manche Netzbetreiber bestehen darauf, dass ein solcher Stecker verbaut wird. Informieren Sie sich also vor der ersten Installation unbedingt bei Ihrem Netzbetreiber, welchen Stecker Sie nun konkret verwenden können oder müssen.

Darüber hinaus gibt es Netzbetreiber, die den Stromzähler austauschen lassen. Das hat einen einfachen Grund. Ein klassischer Stromzähler darf nicht rückwärtslaufen. Dafür müsste die Stromproduktion über dem Stromverbrauch liegen. In einem Haushalt mit mehr als einer Person und nur einem Solarmodul wird das in der Regel nicht passieren – dennoch gibt es Zähler, die eine Rücklaufsperre integriert haben. Wichtig ist hierbei übrigens auch zu wissen, dass eingespeister Strom – sollte es wirklich einmal dazu kommen – bei diesen Modellen nicht vergütet wird.

Zu guter Letzt ist noch zu erwähnen, dass Sie bei der Nutzung einer Stecker-Solaranlage Ihren Vermieter oder in einer Eigentumswohnung die Eigentümergemeinschaft informieren müssen. Beide müssen der Nutzung tatsächlich auch zustimmen. Als Mieter müssen Sie also Ihren Vermieter um Erlaubnis bitten, als Wohnungseigentümer benötigen Sie eine einfache Mehrheit der Eigentümergemeinschaft, um Ihr Vorhaben realisieren zu dürfen.

Die Stecker-Solaranlage –beste Absicherung gegen einen Blackout

Die Angst vor einem Blackout in Deutschland wächst aktuell (im Herbst 2022) immer weiter an. Experten können noch immer nicht abschätzen, ob die Energieversorgung für den Winter 2022/2023 wirklich gesichert ist.

Natürlich muss man nicht unbedingt alles schwarzmalen. Trotzdem ist Vorsorge oft die bessere Variante. Eine Stecker-Solaranlage ist die perfekte Art der Vorsorge. Denn auch wenn das öffentliche Stromnetz versagt – mit dem Strom von der Terrasse haben Sie zumindest noch etwas Energie zur Verfügung.

Siehe auch  Neubau & neues Energiegesetz – Tipps von nowenergy-Experten

Damit ist die Stecker-Solaranlage so etwas wie ein persönlicher Notstromgenerator – nur dass diese Modelle mit Sonnenlicht „betankt“ werden.

Thema Umwelt – wieso hilft jede selbst produzierte Kilowattstunde auch dem Klimaschutz?

Das Thema Klimaschutz scheint in den letzten Monaten hinter den zahlreichen Krisen weltweit etwas in den Hintergrund gerückt zu sein. Dabei ist die Umwelt so gefährdet wie niemals zuvor, und etwas für den Umweltschutz zu tun ist so wichtig wie lange nicht mehr.

Aktuell wird Strom auf verschiedenen Wegen gewonnen. Dazu gehören unter anderem Gaskraftwerke und Kohlekraftwerke. Beide sorgen für eine Verschärfung der Klimasituation auf unserem Planeten. Jede Kilowattstunde, die aus reiner Sonnenenergie gewonnen werden kann, bringt die Möglichkeit, fossile Energieträger irgendwann einmal ganz aus der Energiegewinnung zu verbannen, einen Schritt näher.

Fazit: Das Terrassendach mit Solar auszurüsten ist eine Investition, die sich allemal lohnt

Es lohnt sich, das Terrassendach oder die Terrasse mit Solarmodulen zu bestücken – seien es Stecker-Solarmodule oder eben doch vollwertige Photovoltaikanlagen. Denn zum einen können Sie mit einer einmaligen Investition eine ganze Menge laufender Kosten einsparen. Zum anderen tun Sie mit der Nutzung von Solarenergie unserem Planeten und unserer Umwelt auch noch etwas Gutes. Wer beispielsweise ein E-Auto besitzt, kann durch Solarenergie dafür sorgen, dass der Strom aus der Ladestation am Haus wirklich komplett frei von Emissionen ist.

Der Autor Hajo Simons

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

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