Bis zu 2.000 Stunden Sonnenschein im Jahr sind in Deutschland möglich – in einigen wenigen Jahren seit Beginn der Wetteraufzeichnung war sogar mehr drin. Das könnte einer der Gründe dafür sein, dass viele Menschen ihre Terrasse als ihr erweitertes Wohnzimmer betrachten.
Denn sobald es etwas wärmer wird, sitzen die Menschen gern draußen und genießen das schöne Wetter, die Sonne und die frische Luft. Ob Frühstück im Freien oder ein angenehmer Grillabend mit Freunden und Familie auf der Terrasse – das Leben hat eine Menge wunderschöner Momente zu bieten, die man einfach genießen möchte.
Damit das aber auch wirklich optimal funktioniert, ist es wichtig, die Terrasse zu pflegen. Dazu gehört logischerweise ach die regelmäßige Reinigung einer solchen Terrasse. Wie genau diese Reinigung am besten vonstattengehen sollte ist maßgeblich vom Bodenbelag auf der Terrasse abhängig.
Im vorliegenden Artikel konzentrieren wir uns in erster Linie auf die Reinigung von Terrassenplatten. Diese können allerdings aus verschiedenen Materialien bestehen und müssen deshalb ganz individuell betrachtet und behandelt werden. Das ist wichtig, damit die Terrassenplatten nicht am Ende durch eine falsche Art der Reinigung noch Schaden nehmen.
Terrassenplatten reinigen – Wann macht eine Reinigung Sinn?
Dass Terrassenplatten schmutzig werden, lässt sich einfach und schlichtweg nicht verhindern. Dennoch können sie vergleichsweise schnell wieder in ihrem alten Glanz erstrahlen. Dafür ist es nur wichtig, zum richtigen Zeitpunkt die Reinigungsutensilien auszupacken. Hier in Deutschland ist das auf jeden Fall der Frühling.
Denn gerade im Herbst und Winter können durch die hohe Feuchtigkeit auf den Terrassenplatten schnell Algen entstehen, die sich hier festsetzen. Diese stören einerseits die Optik. Andererseits stellen sie aber auch eine Gesundheitsfalle dar. Denn diese Algen sind in der Regel rutschig.
Wenn Sie auf einer solchen Stelle ausrutschen und sich beim Aufprall verletzen, ist das erst einmal eine schmerzhafte Angelegenheit. Verletzt sich jemand anderes bei einem Sturz auf Ihrer Terrasse, müssen Sie für den entstandenen Personenschaden haften.
Grund genug, sich Gedanken darüber zu machen, wann eine Reinigung der Terrassenplatten am besten durchgeführt werden sollte. Grundsätzlich können Sie Ihre Terrassenplatten natürlich immer reinigen – zuweilen kann das auch notwendig werden, wenn Ihre Terrasse durch eine ungewöhnliche Belastung außergewöhnlich verschmutzt ist.
In den meisten Fällen reicht es jedoch aus, wenn Sie Ihre Terrassenplatten einmal im Jahr gründlich reinigen. Hier bietet sich der Frühling am ehesten an, da sich der meiste Schmutz im Herbst und Winter auf den Platten Ihrer Terrasse festsetzen wird.
Nice to know
Terrassenplatten zu reinigen ist jedes Jahr aufs Neue ein gewisser Aufwand. Je offener die Terrasse im Herbst und Winter Wind und Wetter ausgesetzt ist, desto stärker fällt dabei die Verschmutzung aus. Es gibt eine sehr einfache Möglichkeit, Ihren Aufwand bei der Reinigung der Terrasse erheblich zu reduzieren – auch wenn die Notwendigkeit einer Reinigung durch diese Möglichkeit nicht ganz entfällt.
Der Anbau einer Terrassenüberdachung reduziert die Schmutzfilm- und Algenbildung auf Ihrer Terrasse erheblich und minimiert dadurch die Arbeit, die Sie mit der jährlichen Reinigung Ihres Bodenbelags haben.
Was brauche ich?
Das hängt tatsächlich von dem Material ab, aus dem Ihre Terrassenplatten bestehen. Terrassenplatten aus Feinsteinzeug beispielsweise sind oft verhältnismäßig empfindlich. Hier sollten auch bei der Reinigung keine allzu großen Geschütze aufgefahren werden. Gerade für weiche und poröse Steine eignet sich für die Reinigung am ehesten:
- Warmes Wasser mit etwas Seife
- Ein weicher Schrubber
- Ein fusselfreies Tuch
Für härtere Steine wie Granit etwa kann es auch mal etwas härter in der Behandlung werden. Hier eignet sich beispielsweise:
- Ein Hochdruckreiniger mit entsprechender Bodenflächendüse.
- Sand
- Ein Besen
- Seifenwasser
Auch bei Betonplatten gilt es nach der Oberflächenbeschaffenheit zu unterscheiden. Denn selbst wenn ein Hochdruckreiniger die Arbeit mit Sicherheit erleichtert – gerade bei rauen und porösen Oberflächen kann die Nutzung eines Hochdruckreinigers erheblich Schäden an der Oberflächenstruktur der Steine verursachen.
Grundsätzlich empfiehlt sich für die Reinigung von Fließen oder Steinplatten einen Hochdruckreiniger nur im Zusammenspiel der Bodenflächendüse zu verwenden. Hier wird ein größerer Bereich auf einmal bearbeitet, was zu einem deutlich niedrigeren Wasserdruck auf der Bürste führt. Dennoch lässt sich selbst hartnäckiger Schmutz damit vergleichsweise leicht abwaschen
Terrassenplatten reinigen – Schritt für Schritt
In der Folge stellen wir Ihnen einmal kurz vor, wie Sie Ihre Terrassenplatten am einfachsten reinigen können. Wir nutzen dafür in unserem Beispiel einen Hochdruckreiniger mit einer entsprechenden Bodendüse und gehen von einem Naturstein aus der härteren Kategorie aus.
1) Groben Schmutz entfernen
Als Erstes müssen die groben Verschmutzungen aus Herbst und Winter beseitigt werden. Das kann bei einer nicht überdachten Terrasse schon mal ein wenig länger dauern. Für diesen Arbeitsschritt verwenden Sie einen möglichst grobborstigen Besen. Mit diesem kratzen Sie den Schmutz quasi auf.
Anschließend sollten Sie noch einmal mit einem feineren Besen über die von Ihnen gerade gereinigten Flächen gehen. So können Sie sicher sein, dass sämtlicher grober und loser Schmutz entfernt ist.
2) Platten reinigen
Ist der grobe Schmutz beseitigt, geht es an die Feinheiten. Als Erstes reinigen Sie dabei die Fugen – vor allem, wenn aus diesen schon Pflanzen oder Moos herauswachsen. Ist das erledigt, greifen Sie zum Hochdruckreiniger. Wichtig ist dabei im Idealfall die Bodenflächendüse zu verwenden. Diese ist rund und begrenzt die Kraft des Wasserstrahls auf den Bereich unterhalb dieser Düse. Da der Druck hier niedriger ist als bei einem anderen Aufsatz, können Sie mit dieser Düse vor allem an härteren Gesteinsarten nichts oder zumindest kaum etwas beschädigen.
Nachdem Sie die Platten mit dem Hochdruckreiniger abgespritzt haben, greifen Sie zu einem Schrubber und schieben das noch verbliebene Wasser von der Terrasse. Dabei befreien Sie die Platten vom letzten bisschen Schmutz.
3) Bei Bedarf Fugen auffüllen
Grundsätzlich gilt bei der Arbeit mit einem Hochdruckreiniger, dass Sie als Erstes in einer kleinen und eher nicht einsehbaren Ecke einen Versuch starten sollten. Wenn der Boden dort keinen Schaden genommen hat, wird er das an anderen Stellen der Terrasse auch nicht tun.
Doch gerade bei der Arbeit mit dem Hochdruckreiniger zum Reinigen der Terrassenplatten kann es schnell vorkommen, dass Fugenmaterial weggespült wird. Wenn dem in Ihrem Fall so ist, ist es wichtig, nach abgeschlossener Reinigung die ausgespülten Felgen wieder aufzufüllen.
Fazit
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Terrassenplatten zu reinigen. Die wohl effektivste ist mit Sicherheit der Hochdruckreiniger. Hier gilt es allerdings, vorsichtig zu sein. Denn nicht bei allen Platten kann der Hochdruckreiniger gleichermaßen verwendet werden. Bei manchen Bodenbelägen – vor allem im Bereich der Natursteine – würde der Hochdruckreiniger tatsächlich erheblichen Schaden anrichten. In solchen Fällen greifen Sie zum Besen, zu einem Eimer Seifenwasser und zu einem weichen Schrubber.