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Holzboden lackieren – Schritt für Schritt

Den Holzboden kann man auch selbst lackieren. Aber besser sollte das ein Fachmann machen. Foto: © Robert Kneschke / stock adobe

Den Holzboden kann man auch selbst lackieren. Aber besser sollte das ein Fachmann machen. Foto: © Robert Kneschke / stock adobe

Den Holzboden kann man auch selbst lackieren. Aber besser sollte das ein Fachmann machen. Foto: © Robert Kneschke / stock adobe

Sie haben einen Holzboden in Ihrer Wohnung und möchten diesen nun so gut wie möglich pflegen. Tatsächlich gibt es in der notwendigen Behandlung eines Holzbodens im Vergleich zu anderen Bodenarten eine Reihe von Punkten, die Sie unbedingt beachten sollten.

So gehört beispielsweise zu den wichtigsten Unterschieden zwischen Laminat und Parkett in der Küche, dass ein Parkettboden deutlich empfindlicher ist als ein Laminatboden. Diese Empfindlichkeit können Sie allerdings durch die richtige Grundlagenbehandlung erheblich reduzieren.

Holzboden lackieren oder ölen – Was ist die bessere Wahl?

Holz atmet und kann dadurch die Raumluft nachhaltig verbessern. Wenn Sie Ihren Holzfußboden mit einem entsprechenden Öl pflegen, wird diese Fähigkeit kaum reduziert. Allerdings muss das Ölen des Bodens mit gewisser Regelmäßigkeit wiederholt werden. Außerdem wird dadurch die Widerstandsfähigkeit des Bodens gegen Kratzer und Macken nicht erhöht. Viel mehr wird das Holz als solches nur frisch gehalten und mit ausreichend Feuchtigkeit für eine gute und gesunde Optik versehen.

Anders sieht es aus, wenn Sie Ihren Fußboden lackieren. Zwar ist die Oberfläche dann tatsächlich zur Gänze versiegelt. Gerade bei einem empfindlichen Boden wie Parkett ist es aber wichtig, für einen ausreichenden Schutz gegen die Belastungen des Alltags zu sorgen.

Vor allem, wenn Kinder oder Haustiere im Haushalt vorhanden sind oder Sie den Holzboden in viel genutzten Räumen wie einem Esszimmer verlegt haben. Denn schon das achtlose Verschieben eines Stuhls auf Parkett kann zu Kratzern im Boden führen. Mit einem entsprechenden Klarlack versehener Boden ist hier erheblich geschützter.

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Auch eine Holztreppe oder ein Bereich, in dem Parkett und Fliesenboden nebeneinanderliegen, kann mit einem entsprechenden Lack deutlich geschont werden. Vor allem eine Treppe, die täglich mehrmals begangen wird, wird ohne einen solchen trittfesten Lack mit der Zeit erhebliche Gebrauchsspuren aufweisen.

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Fußboden lackieren – Das benötigen Sie

Wenn Sie zum Fußboden lackieren in Berlin einen entsprechenden Fachbetrieb suchen, werden Sie mit Sicherheit schnell fündig. Generell gibt es deutschlandweit eine Menge Fachleute, die Ihnen die Arbeit gern abnehmen. Allerdings können Sie Ihren Holzboden auch relativ problemlos selbst lackieren.

Nur wenn dieser wirklich erheblichen Belastungen ausgesetzt sein sollte oder schon seit vielen Jahren liegt und nun erst einmal komplett aufgearbeitet werden muss, sollten Sie nicht auf die Dienste eines Fachmanns verzichten. Denn klar ist natürlich auch, dass ein Fachmann die Arbeit nicht nur schneller, sondern in der Regel auch hochwertiger erledigen kann.

Haben Sie sich dennoch entschieden, die Arbeiten selbst zu erledigen, brauchen Sie dafür die folgenden Werkzeuge und Materialien:

  • Klarlack für Holzböden – in der Regel sollten Sie hier eine wasserverdünnbare Variante verwenden
  • Fusselfreie Reinigungstücher
  • Kurzflorige Nylonrollen
  • Pinsel für die Ecken
  • Einen Flächenstreicher
  • Einen Schwingschleifer
  • Schleifpapier in verschiedenen Körnungen
  • Eine Lackwanne
  • Küchenschwämme
  • Einen Staubsauger
  • Ausreichend Abdeckfolie und Klebeband
  • Mundschutz
  • Schutzbrille

Wenn Sie nun alle notwendigen Werkzeuge und Materialien zusammen haben, kann die Arbeit beginnen. In der Folge zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Ihren Holzboden mit einem Klarlack bestmöglich aufbereiten können.

Holzboden lackieren – Schritt für Schritt

Damit der Boden am Ende wirklich in perfektem Glanz erstrahlt, müssen Sie die folgenden vier Arbeitsschritte einhalten. Diese sind:

  • Holzboden reinigen und abschleifen
  • Der Grundanstrich
  • Der Endanstrich
  • Holzboden polieren

Je nach Alter des Bodens und vorheriger Pflege können die einzelnen Punkte unterschiedlich viel Zeit und Kraft in Anspruch nehmen.

1.   Den Holzboden reinigen und abschleifen

Bevor Sie den Boden anderweitig behandeln können, muss dieser erst einmal gründlich gereinigt werden. Bei Holzböden haben Sie natürlich das Problem, dass diese Wasser und generell Feuchtigkeit recht schnell aufsaugen. Deshalb darf auch in diesem Fall das Reinigungstuch nicht mehr als nebelfeucht sein. Dennoch ist es wichtig, den Boden zuerst mit einem Parkettreiniger gründlich zu reinigen und diesen dann mit klarem Wasser wieder vom Boden abzunehmen.

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Am Ende reiben Sie den Boden mit einem trockenen, fusselfreien Reinigungstuch wieder trocken und nehmen damit den letzten Rest Schmutz aus den Poren des Parkettbodens. Im Anschluss geht es an das Abschleifen des Bodens.

Wie aufwendig diese Arbeit ist, hängt vor allen Dingen vom Zustand Ihres Bodens ab. Sind mehrere tiefe Kratzer im Parkett oder im Holzboden, sollten Sie mit einer groben Körnung anfangen und den Boden gleichmäßig abschleifen. Ist der Boden weitgehend frei von Kratzern oder Macken, reicht direkt eine recht feine Körnung und Sie kommen mit nur einem oder zwei Schleifgängen aus.

Übrigens – auch wenn auf dem Holzboden bereits ein Anstrich aufgebracht wurde, sollte dieser vor einem neuen Anstrich zur Gänze abgeschliffen werden. Wichtig ist bei dieser Arbeit das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes.

Den feinen Schleifstaub müssen Sie nach getaner Arbeit mit Ihrem Staubsauger sehr gründlich entfernen, da er sich sonst in die neue Lackierung setzen und die Optik Ihres Bodens ruinieren könnte.

2.   Der Grundanstrich

Ist der Boden gereinigt und abgeschliffen, folgt der Grundanstrich. Dazu können Sie eine Acryl-Vorstreichfarbe verwenden oder Sie nutzen den Klarlack, der auch den endgültigen Anstrich bilden soll und mischen diesen im Verhältnis 9 zu 1 mit Wasser. Der Grundanstrich wird mit einem Flächenstreicher gleichmäßig auf den Boden aufgebracht. Wichtig ist, dass er in alle Holzporen dringen kann.

Je nach verwendetem Lack kann die Trocknungszeit zwischen 8 und 10 Stunden betragen. In dieser Zeit ist es wichtig, den Raum gut zu lüften. Ist die Grundierung getrocknet, sollten Sie diese mit einem sehr feinen Schleifpapier noch einmal kurz überschleifen, um sämtliche rauen Stellen zu beseitigen. Der hierbei entstandene Staub muss wiederum gründlich entfernt werden.

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Je nach Saugstärke des Bodens kann es sein, dass dieser Arbeitsvorgang bestehend aus Anstrich mit Acryl-Vorstreichfarbe oder Lack-Wasser-Mischung und anschließendem Abschleifen noch zwei oder dreimal als Zwischenanstrich wiederholt werden muss.

3.   Der Endanstrich

Ist der Schleifstaub endgültig beseitigt und der Boden hinreichend vorbereitet, tragen Sie den unverdünnten Klarlack entweder mit einem Flächenstreicher oder mit einer kurzflorigen Nylonrolle auf. Wichtig ist auch hier ein gleichmäßiger Auftrag, da ansonsten Unebenheiten im Boden entstehen können.

4.   Den Holzboden polieren

Wenn der Klarlack 24 Stunden ausgehärtet ist, können Sie den Boden mit einer Einscheibmaschine mit einem einfachen Polierpad polieren. Dabei ist es wichtig, dass Sie vorsichtig und gleichmäßig arbeiten. Die Arbeit mit einer Einscheibmaschine will geübt sein – ansonsten könnten Sie in Ihren Boden kleinere Macken hineinpolieren. Denn letztlich ist eine Politur auch nichts anderes als ein Abschleifen im Mikrometerbereich.

Wenn Sie keine Einscheibmaschine leihen möchten oder noch nie mit einer solchen gearbeitet haben, sollten Sie zu einer Handpoliermaschine greifen. Der Zeitaufwand ist zwar höher, aber die Gefahr eines unsauberen Ergebnisses bei fehlender Übung mit der Maschine ist deutlich geringer.

Fazit

Wenn Sie Ihren Fußboden lackieren möchten, können Sie einen Experten mit der Arbeit beauftragen oder Sie legen selbst Hand an. Wer über etwas handwerkliches Geschick und ein wenig Erfahrung mit einer Einscheibmaschine verfügt, kann innerhalb weniger Tage den Holzboden wunderbar auf Hochglanz bringen.

Der Autor Hajo Simons

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

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