Auf der Suche nach neuen Wohntrends wird schnell deutlich, dass sich hier in den letzten Jahren eine deutliche Veränderung entwickelt hat.
Während früher gar nicht genug Möbelstücke, Accessoires und Highlights in unterschiedlichen Stilen in den Räumen zu finden waren, gilt nun immer häufiger: Weniger ist mehr. Weg vom Konsumwahn und hin zum Minimalismus ist ein Trend, der inzwischen auch bei der Wohnungseinrichtung angekommen ist.
Was man hat, das hat man?
Die Entwicklung der Wohnungseinrichtung folgt schon seit Jahrzehnten unterschiedlichen Trends, Erfahrungen und auch Einstellungen. Gerade in der Nachkriegszeit war es wichtig, die Dinge, die vorhanden waren, auch aufzuheben und fast schon zu horten. Für die Einrichtung bedeutete dies, dass zusammengewürfelte Möbelstücke gefüllt wurden mit zahlreichen Dingen, die vielleicht gebraucht werden konnten.
In den 1960er und 1970er-Jahren bestimmten dann wilde Farben und Muster sowie futuristische Formen bei den Möbeln und dem Design die Einrichtung. Der Wunsch danach, sich auszutoben auch bei der Einrichtung, stand im Vordergrund. Die Farben sollten Fröhlichkeit, Vielseitigkeit und Unterhaltung ausstrahlen.
Die folgenden Jahrzehnte waren geprägt von einem stetigen Wechsel der Einrichtungsstile. Möbel wurden zu Waren, die oft nur über eine kurze Zeit dem aktuellen Trend entsprachen. Kein Wunder also, dass die Räume immer voller wurden, ständige Veränderungen im Fokus standen.
Doch das ändert sich nun zunehmend. In der heutigen Zeit wird immer deutlicher, dass auch bei der Einrichtung der Minimalismus in den Vordergrund rückt.
Ruhe und Zurückhaltung zuerst im Schlafzimmer
Bei der Einrichtung vom Schlafzimmer wurde schon lange darauf verwiesen, dass hier auf Zurückhaltung gesetzt werden sollte. Es handelt sich um den Raum im Haus oder in der Wohnung, in dem sowohl für den Körper als auch für den Geist für Ruhe gesorgt werden soll.
Deshalb war es schon lange Standard, dass hier auf viele Details verzichtet wird. Schlichte und ruhige Farben sind in einem Schlafzimmer ebenso zu finden wie einfach gehaltene Möbelstücke. Natürlich gibt es auch hier, ganz nach dem persönlichen Geschmack, Ausnahmen.
Ein schlichtes Bett von hoher Qualität in Kombination mit einem unauffälligen Schrank lässt genug Freiraum, um sich einfach zu entspannen und den Stress hinter sich zu lassen.
Einer der Aspekte bei Minimalismus in der Einrichtung ist genau das: Stress und Druck hinter sich lassen. Besitz ist für viele Menschen heute normal, allerdings haben Studien auch gezeigt, dass der Mensch im Schnitt 10.000 Dinge besitzt. Konsum hat eine zunehmende Bedeutung gewonnen. Doch das ändert sich unübersehbar.
Die Idee hinter Minimalismus in der Einrichtung
Was genau ist eigentlich Minimalismus bei der Einrichtung? Hinter dem minimalistischen Einrichten verbirgt sich die Idee, nur Möbelstücke einzusetzen, die auch wirklich gebraucht werden. Dies bedeutet aber auch, dass das Eigentum auf den Minimalismus angepasst wird. Am Beispiel des Schlafzimmers bedeutet dies, lediglich Bett und Schrank zu nutzen, auf weitere Möbelstücke jedoch zu verzichten.
Wichtig: Minimalismus bedeutet auch, sich auf die Dinge zu konzentrieren, die einem selbst wichtig sind. Dabei kann es sich um den verschnörkelten alten Bauernschrank der Großeltern handeln. Dieser muss nicht entsorgt werden. Der Fokus liegt vorwiegend darauf, keine weiteren Möbelstücke einzusetzen, die nicht unbedingt benötigt werden.
Es geht weg von der Überfüllung in verschiedenen Bereichen des Lebens. Oft war es in den vergangenen Jahren hauptsächlich wichtig zu schauen, dass viele Dinge besessen werden. Inwieweit diese Dinge auch einen Nutzen haben, war nicht vordergründig. Das ändert sich zunehmend. Inzwischen geht es um die Freiheit, nicht mehr durch Konsum geprägt und auch belastet zu werden.
Wichtige Faktoren bei der minimalistischen Einrichtung
Wer ebenfalls darüber nachdenkt, bei der Einrichtung mit dem Minimalismus zu arbeiten, der sollte auf die folgenden drei Punkte achten:
· Auf das Wesentliche konzentrieren
· Objekte auf ihre Funktionalität prüfen
· Gemütlichkeit berücksichtigen
Möbel im minimalistischen Stil zeichnen sich dadurch aus, dass bei ihnen auf große Polster verzichtet wird. Die Formen sind schlank und filigran und dominieren nicht den Raum. Geometrische Beine sorgen dafür, dass der Boden nur gering belastet wird. Bei der Farbe setzen Designer auf reduzierte Varianten in Schwarz und Weiß sowie Grau. Dadurch können die verschiedenen Möbelstücke miteinander kombiniert werden.
Die minimalistische Einrichtung auf die Dauer auch halten zu können, ist ebenfalls eine Herausforderung. Bewusstes Verzichten ist hier dringend angeraten. Ist die Einrichtung stimmig und alles passt? Warum sollten dann weitere Möbelstücke oder Akzente ausgewählt werden?
Auch die Idee, für einen neuen Kauf ein älteres Produkt wieder zu entfernen, ist eine Grundlage, mit der Wohnräume übersichtlich gehalten werden können. Dabei muss natürlich jeder seinen eigenen Weg finden, der Trend geht jedoch unmissverständlich zum Minimalismus.