in

Die wichtigsten Versicherungen für Bauherren, Eigentümer und Mieter

Bauherren benötigen vor allem den passenden Versicherungsschutz. Foto: lidsspb via Twenty20

Bauherren benötigen vor allem den passenden Versicherungsschutz. Foto: lidsspb via Twenty20

Bauherren benötigen vor allem den passenden Versicherungsschutz. Foto: lidsspb via Twenty20

Es gibt eine ganze Reihe interessanter und durchaus oftmals auch wichtiger Versicherungslösungen am Markt. Dabei besteht immer die Gefahr entweder unter- oder aber überversichert zu sein.

Beides birgt Risiken. Während Sie bei einer Versicherungslücke oder einer Unterversicherung am Ende im Schadensfall womöglich auf einem Berg von Kosten sitzenbleiben, müssen Sie bei Abschluss zu vieler Versicherungen unter dem Strich einfach zu viel in die fälligen Versicherungsbeiträge investieren.

Alles in allem ist die Auswahl der richtigen Versicherungen also durchaus wichtig. Dabei sollte man wissen, dass „richtige“ Versicherungslösungen mal überschneiden können – und mal vollkommen auseinandergehen.

In der Folge haben wir die wichtigsten Versicherungen für verschiedene Personengruppen rund um das wichtige Thema wohnen und bauen einmal für Sie zusammengefasst. Versicherer wie die Allianz Versicherung, um nur einmal einen großen Versicherer exemplarisch zu benennen, bieten Ihnen hier eine große Palette verschiedener Versicherungslösungen an.

Wie finde ich raus, ob eine Versicherung für mich wirklich Sinn macht?

Die erste Frage, die sich viele Bauherren, Eigentümer und Mieter stellen, ist oftmals die, welche Versicherungen für sie wirklich wichtig sind. Um hierauf eine Antwort zu finden, sollten Sie einmal die verschiedenen Risikofaktoren in Ihrem Leben und in Ihrem Umfeld zusammentragen.

Haben Sie Kinder? Spätestens dann sollten Sie auf jeden Fall eine Haftpflichtversicherung abschließen. Manche Versicherungen sind tatsächlich auch vonseiten des Gesetzgebers her verpflichtend. Das trifft allerdings seit dem Wegfall der Pflicht einer Gebäudeversicherung für Hausbesitzer auf keine Versicherungslösung aus den drei oben genannten Bereichen mehr zu.

Welche Versicherungslösungen aus Ihrer Sicht wirklich wichtig sind, liegt auch oft an Ihrem persönlichen Sicherheitsbedürfnis. Mancher benötigt ein paar Versicherungslösungen mehr, um sich wohl zu fühlen, wo ein anderer mit weniger Netz und doppeltem Boden zufrieden ist.

Letztlich stellt sich immer die Frage, mit welcher Form der Absicherung Sie als Verbraucher gut schlafen können. Nicht umsonst sagt ein Sprichwort zum Thema Versicherungen, dass man die Qualität einer Versicherungslösung erst erkennt, wenn man diese einmal benötigt.

Neben dem persönlichen Sicherungsbedürfnis kann auch eine umfassende Beratung Sinn machen. Denn manchmal sieht man notwendige Versicherungslösungen nicht, oder ist davon überzeugt eine Absicherung zu benötigen, die Sie eigentlich gar nicht brauchen.

Ein Beispiel dafür hat die Verbraucherzentrale kürzlich erst herausgestellt. Viele Menschen, die regelmäßig reisen, schließen eine teure Reisegepäckversicherung ab für den Fall, dass ihnen das Gepäck im Urlaub einmal gestohlen werden sollte. Dabei lassen sie aber außer Acht, dass diese Leistungen oftmals schon in der eigenen Hausratversicherung inbegriffen sind. Ähnlich kann es auch bei Versicherungslösungen rund um das eigene Haus oder die Mietwohnung sein.

Die wichtigsten Versicherungen für Bauherren

Als Bauherr haben Sie ein ganz besonderes Maß an Verantwortung. Denn alles, was auf Ihrer Baustelle geschieht, kann Ihnen angelastet werden. Andererseits sind Sie auf Ihrer Baustelle auch der Chef – je nach Art der Beauftragung der für Sie tätigen Bauunternehmen können Sie hier schalten und walten, wie Sie möchten.

Die meisten ehemaligen Bauherren bestätigen, dass die Zeit eines Hausbaus mit einer besonderen Stressbelastung einhergeht. Damit diese Belastung nicht noch durch zusätzliche Sorgen, Haftungsfälle und andere Risiken verschlimmert wird und damit aus dem Abenteuer Hausbau nicht schließlich im schlimmsten Fall ein wahrer Albtraum wird, sollten Sie auf die folgenden Versicherungslösungen auf keinen Fall verzichten.

  • Die Bauherrenhaftpflichtversicherung
Siehe auch  Die Bauleistungsversicherung

Sie sind als Bauherr für die Sicherheit auf Ihrer Baustelle verantwortlich. Auch wenn Fremdfirmen für Sie Ihr Haus errichten – Auftraggeber und Hauptverantwortlicher für die Baustelle sind dennoch erst einmal Sie. Schäden, die im Zusammenhang mit dem Bau entstehen, werden Ihnen zur Last gelegt.

Das können Schäden durch ein umstürzendes Gerüst sein oder durch einen Eimer, der vom Gerüst fällt. Das können aber auch Baumaterialien sein, die bei einem Sturm durch die Gegend fliegen und Autos oder Häuser, Zäune oder andere Bestandteile benachbarter Grundstücke beschädigen.

Selbst spielende Kinder, die in Ihre Baugrube fallen, obwohl Sie Ihre Baustelle hinreichend gesichert haben, können einen Schadensfall erzeugen. Die Bauherrenhaftpflichtversicherung schützt vor genau diesen Risiken. Deshalb ist es wichtig, diese Versicherung bereits vor dem symbolischen Ersten Spatenstich abzuschließen.

  • Die Bauleistungsversicherung

Auf keiner Baustelle läuft immer alles nach Plan. Neben den Klassikern, die immer mal wieder zu Verspätungen auf der Baustelle führen, können hier auch Naturkatastrophen Ihrem Rohbau ganz schön zusetzen. Auch Eindringlinge, die nachts auf Ihrer Baustelle randalieren, können für erhebliche Schäden sorgen.

Solche Schadensfälle fängt die Bauleistungsversicherung für Sie auf. Diese Versicherungslösung ist auf die Abdeckung unvorhersehbarer Schäden, die durch Unwetter, Vandalismus oder durch fahrlässiges Handeln von Bauarbeitern entstehen können, spezialisiert. Selbst Schäden durch Diebstahl sind hier in der Versicherung inbegriffen.

  • Die Feuer-Rohbau-Versicherung

Eine Feuer-Rohbau-Versicherung sichert Sie gegen die Gefahren durch Brände, Blitzschlag oder Explosionen ab. Denn ein solches Unglück kann die Arbeit auf Ihrer Baustelle um Wochen oder gar Monate zurückwerfen und dabei auch noch sehr hohe Kosten verursachen.

Schon gewusst?

Manche Banken bestehen auf einer solchen Versicherung, wenn Sie Ihre Immobilie mit einem Kredit vonseiten der Bank finanzieren möchten. In diesem Fall kann es sich lohnen, eine Wohngebäudeversicherung abzuschließen, in der die Feuer-Rohbau-Versicherung bereits enthalten ist. Tatsächlich ist der Abschluss einer Wohngebäudeversicherung schon vor dem ersten Spatenstich möglich.

  • Die private Unfallversicherung

Wer auf der eigenen Baustelle selbst viel mit anpacken möchte, sollte sich auf jeden Fall mit einer privaten Unfallversicherung absichern. Denn als Arbeiter auf Ihrer eigenen Baustelle genießen Sie nicht den Schutz einer gesetzlichen Unfallversicherung. Sollte es hier also einmal zu einem folgenschweren Unfall kommen, müssten Sie ohne eine Unfallversicherung das Kostenrisiko zur Gänze allein tragen.

Versicherungen, auf die Sie als Mieter nicht verzichten sollten

Auch für Mieter gibt es eine ganze Reihe wichtiger Versicherungslösungen. Diese können Ihnen im Alltag eine Menge Sorgen nehmen – manche werden sogar als so wichtig erachtet, dass Experten hier schon von einer klassischen „Muss-Versicherung“ sprechen. Dabei sollten Sie beachten, dass beinahe alle hier aufgeführten Versicherungen auch für Eigentümer in der selbstbewohnten Immobilie wichtig sind.

  • Die Hausratversicherung
Siehe auch  Rechtsschutzversicherung für Vermieter: Was sie bietet, wann sie lohnt

Wer von der Hausratversicherung spricht, denkt in erster Linie an Schäden am Inventar durch Hagel, Feuer oder eine Überspannung durch Blitzschlag. Dabei bietet die Hausratversicherung auch einen effektiven Schutz bei Diebstahl – selbst bei Diebstahl von privatem Eigentum aus einer Ferienwohnung oder einem Hotelzimmer im Urlaub im Ausland.

Wichtig ist, hierbei eine Versicherungssumme zu wählen, die auch tatsächlich dem Wert Ihrer Einrichtung entspricht. Als Faustformel gilt dabei oft die Zahl der Quadratmeter mal 650 Euro als Versicherungssumme. Wenn Sie allerdings besonders wertvolle Einrichtungsgegenstände oder Möbel Ihr Eigentum nennen, sollten Sie die Versicherungssumme etwas höher ansetzen.

  • Die private Haftpflichtversicherung

Die Haftpflichtversicherung springt immer dann ein, wenn Sie einen Schaden verursacht haben, für den Sie haftbar gemacht werden sollen. Dazu gehören:

  • Sachschäden
  • Personenschäden
  • Vermögensschäden.
  • Die Mieterrechtsschutzversicherung

Diese Versicherung brauchen Sie tatsächlich nur als Mieter. Sie schützt Sie für den Fall, dass Sie einen Rechtsstreit mit Ihrem Vermieter anstreben müssen, weil dieser beispielsweise seinen Pflichten der Instandhaltung oder Reparatur nicht nachkommt. Auch eine rechtswidrige Mieterhöhung oder eine falsche Nebenkostenabrechnung kann Streitthema werden.

Mit einer entsprechend Rechtsschutzversicherung stellen Sie sicher, dass Sie im Fall der Fälle ohne große eigene Kosten (oftmals werden in solchen Versicherungslösungen Eigenanteile von rund 150 Euro eingebaut) auch in ein Gerichtsverfahren gehen können.

  • Die Glasversicherung

Diese Versicherungslösung ist nur für Personen relevant, die einen vergleichsweise großen Glasanteil in ihrer Wohnung oder ihrem Haus haben. Das kann vom Cerankochfeld bis hin zu Glastüren, Glasvitrinen oder Glastischen alles sein. In vielen Versicherungen dieser Art können auch Aquarien mit abgesichert werden. Wird beispielsweise ein Glastisch einmal beschädigt, wird dieser durch Ihre Glasversicherung ersetzt.

Die wichtigsten Versicherungen für Eigentümer

Als Eigentümer macht es einen erheblichen Unterschied, ob Sie Ihre Immobilie vermieten oder selbst bewohnen. Hier haben wir auch für Sie einmal die wichtigsten Versicherungslösungen zusammengetragen.

Selbstbewohnte Immobilie

Als Eigentümer in der eigenen Immobilie benötigen Sie (abgesehen von der Mieterrechtsschutzversicherung) die gleichen Versicherungslösungen wie ein Mieter. Darüber hinaus sollten Sie über die folgenden Versicherungen verfügen.

  • Die Wohngebäudeversicherung

Ein Sachschaden am Haus kann schnell sehr hohe Kosten zur Folge haben. Vor genau diesen Kosten bewahrt Sie die Wohngebäudeversicherung. Wie der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) beispielsweise mitteilte, lagen die versicherten Schäden aus den Anfang 2022 tobenden Stürmen „Antonia“, „Zeynep“ und „Ylenia“ bei rund 1,25 Milliarden Euro. Diese resultierten aus Schäden an rund 900.000 Immobilien. Der durchschnittliche Schaden pro Immobilie lag damit im Tausender Bereich.

Der GDV führt weiter aus, dass die Schäden, die der Sturm Kyrill im Jahr 2007 angerichtet hatte, bei 3,35 Milliarden Euro lagen. Ohne eine entsprechende Wohngebäudeversicherung ist jeder Sturm für Hauseigentümer ein echter Albtraum.

Schon gewusst?

Sie haben die Möglichkeit, Ihre klassische Wohngebäudeversicherung um eine Elementarschadenversicherung zu erweitern. Diese schützt Sie vor den folgenden Risiken:

  • Hochwasser
  • Schneedruck
  • Starkregen
  • Überschwemmungen und Rückstau
  • Lawinen und Erdrutschen
  • Erdbeben
  • Erdsenkung
  • Vulkanausbruch
  • Die Haftpflichtversicherung für Hausbesitzer

Als Hausbesitzer haften Sie für alle Schäden, die von Ihrer Immobilie ausgehen. Das können beispielsweise folgende Schadensfälle sein:

  • Jemand rutscht auf dem glatten Boden Ihres Hauses aus und bricht sich dabei einen Knochen.
  • Ein Passant rutscht auf dem nicht gestreuten oder von Schnee und Eis befreiten Gehweg vor Ihrem Haus oder auf Ihrer Auffahrt aus.
  • Ihre Deckenlampe fällt herunter und verletzt einen Besucher.
  • Dachpfannen lösen sich von Ihrem Dach und beschädigen ein Fahrzeug.
  • Ein Blumenkasten vom Fenster löst sich aus der Verankerung und fällt auf ein Auto oder gar auf einen Passanten.
Siehe auch  Checkliste Hausbau: Tipps für das Finanzierungsgespräch mit der Bank

Die private Haftpflichtversicherung für Hausbesitzer prüft hier die Rechtmäßigkeit möglicher Forderungen und bereinigt diese anschließend für Sie.

Als Vermieter

Als Vermieter sollten Sie über die folgenden beiden Versicherungslösungen auf jeden Fall nachdenken.

  • Die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung

Sie besitzen eine Immobilie, die Sie aber nicht selbst benutzen? Auch dann haften Sie für Schäden, die von dieser Immobilie ausgehen. Werden beispielsweise Passanten verletzt oder gefährdet oder passiert ein Unfall im Treppenhaus, weil dieses nicht hinreichend gereinigt wurde, fällt die Schuld letztlich auf Sie zurück.

Nicht wenige Eigentümer beauftragen deshalb einen Hausmeisterdienst mit den notwendigen Arbeiten. Trotzdem kann es zu einem Schadensfall kommen. Um hier wirklich abgesichert zu sein, benötigen Sie die oben genannte Versicherungslösung.

  • Vermieterrechtsschutzversicherung

Sie haben Ihre Immobilie vermietet, aber der Mieter zahlt seine Miete einfach nicht? Dann sollten Sie nach drei nicht gezahlten Monatsmieten mit einem Anwalt sprechen, inwieweit hier die Möglichkeit einer Kündigung im Raum steht.

Damit Sie das weitere Verfahren in einem solchen Fall nicht auch noch zusätzlich etwas kostet, benötigen Sie eine Vermieterrechtsschutzversicherung.

Bestseller Nr. 1
Bestseller Nr. 2
Richtig versichert
  • Wortberg, Michael (Autor)
Bestseller Nr. 3
Bestseller Nr. 4
Bestseller Nr. 5

Anmerkung der Redaktion: Der Autor dieses Textes ist kein Steuerberater und auch kein Rechtsanwalt, sondern Wirtschafts- und Finanzjournalist. Finanzjournalisten ist rechts- und steuerberatende Tätigkeit per Gesetz untersagt. Der Text dient lediglich der Information von Steuerzahlern und (angehenden) Bauherren oder Immobilienkäufern. Eine Beratung oder gar konkrete Empfehlungen enthält der Text nicht. Diese sind auch nicht beabsichtigt. Obwohl die für den Text verwendeten Quellen als zuverlässig gelten, wird keine Garantie für die Richtigkeit übernommen. Die Ausführungen und Erklärung können und sollen das Gespräch mit einem Steuerberater und/oder Rechtsanwalt nicht ersetzen.

Der Autor Hajo Simons

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert