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Tierhaltung in der Mietwohnung: Was erlaubt ist

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Wann dürfen Tiere, im konkreten Fall ein Mini-Schwein, in der Mietwohnung gehalten werden? Und wann nicht? Kommt ganz darauf an. Etwa darauf, ob die kleine Sau ein Kampfschwein ist. In diese Richtung tendiert ein Urteil vom Amtsgericht (AG) München zum Thema Tierhaltung in der Wohnung.

Im vorliegenden Fall regelte der Mietvertrag, dass die Vermieterin der Tierhaltung zustimmen musste. Eine Mieterin bat um Erlaubnis für die Haltung eines schwarzen Mini-Schweins. Die Vermieterin lehnte ab, was die Mieterin nicht weiter störte. So hatten aufmerksame Nachbarn, wer auch sonst, mehrfach beobachtet, wie sich ein schwarzes Mini-Schwein in der Wohnanlage verlustierte.

Überdies war die kleine Sau offenbar alles andere als entspannt und ruhte auch nicht in sich selbst. Laute Geräusche wie das Klappern von Mülleimern versetzten das Tier ein ums andere Mal in helle Aufregung. Während einer dieser Panikattacken versuchte ein Hausbewohner, das Schwein zu beruhigen. Bevor er die kleine Sau bändigen konnte, hatte er sich ein paar leichte Blessuren zugezogen. Wenig später stellte sich heraus, dass das Mini-Schwein offenbar Wiederholungstäter war. Denn einige Zeit vorher hatte es den Wasserwart der Kleingartenanlage angegriffen und verletzt. Da sich die Mieterin bei der Schweinehaltung in der Wohnung stur stell, folgte die Klage vor dem Amtsgericht München.

Urteil unter dem Aktenzeichen 413 C 12648/04: Die beklagte Mieterin durfte das schwarze Mini-Schwein nicht mehr in ihrer Wohnung halten. Bei Zuwiderhandlung drohten die Münchner Amtsrichter der Beklagten ein Ordnungsgeld in Höhe von sage und schreibe 250.000 Euro an. Urteilsbegründung: Das Mini-Schwein habe bereits zwei Mal bewiesen, wie schnell es aus der Fassung gerate, und sei deshalb gefährlich. Seine Haltung in der Wohnung sei den übrigen Mietern in der Wohnanlage nicht zuzumuten.

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Tipp: Das Münchner Amtsgericht entschied allerdings nicht, dass die Haltung von Schweinen in Mietwohnungen grundsätzlich verboten ist. Ein Mini-Schwein sei genauso ein Haustier wie Hund oder Katze. Ein grundsätzliches Haltungsverbot in einer Mietwohnung dürfe deshalb nicht ausgesprochen werden, sofern das Tier ungefährlich sei. Übrigens: Die Berufungsinstanz, das Landgericht München I, sah die ganze Sache genauso. Im vorliegenden Fall Haltungsverbot, aber grundsätzlich nicht.

 

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Anmerkung der Redaktion: Der Autor dieses Textes ist kein Steuerberater und auch kein Rechtsanwalt, sondern Wirtschafts- und Finanzjournalist. Finanzjournalisten ist rechts- und steuerberatende Tätigkeit per Gesetz untersagt. Der Text dient lediglich der Information von Steuerzahlern und (angehenden) Bauherren oder Immobilienkäufern. Eine Beratung oder gar konkrete Empfehlungen enthält der Text nicht. Diese sind auch nicht beabsichtigt. Obwohl die für den Text verwendeten Quellen als zuverlässig gelten, wird keine Garantie für die Richtigkeit übernommen. Die Ausführungen und Erklärung können und sollen das Gespräch mit einem Steuerberater und/oder Rechtsanwalt nicht ersetzen.
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Der Autor Hajo Simons

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

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