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Sonnenschutzfolie anbringen – Einfach Schritt für Schritt

Eine Sonnenschutzfolie anzubringen ist recht einfach. Foto ellinnurbakarudin via Twenty20

Eine Sonnenschutzfolie anzubringen ist recht einfach. Foto ellinnurbakarudin via Twenty20

Eine Sonnenschutzfolie anzubringen ist recht einfach. Foto ellinnurbakarudin via Twenty20

Wenn Sie an Ihren Fenstern eine Sonnenschutzfolie anbringen möchten, geht das in einigen einfachen Arbeitsschritten. Früher waren solche Sonnenschutzfolien in aller Regel in der Hauptsache großen Firmengebäuden und Bürokomplexen vorbehalten. Heute findet man sie immer öfter auch in Privathäusern.

Das hat einige einfache Gründe. So ist eine Auswirkung des Klimawandels auch die Zunahme der Sonnenstunden im Jahr. Selbst wenn einzelne Jahresvergleiche wie der zwischen dem Rekordsommer 2019 und dem eher mauen Sommer 2021 anderes vermuten lassen – im Mittelwert steigt die Zahl der Sonnenstunden fortwährend an. So zeigt sich nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes im Vergleich der Wetterperioden 1960 – 1990 zur Wetterperiode 1991 – 2020 ein Anstieg der Sonnenstunden von rund 6 Prozent.

Auf die Hitze in den letzten Sommerperioden reagierten viele Hausbesitzer mit dem Kauf eines Klimagerätes für die eigenen vier Wände. Doch nicht jeder ist bereit, die notwendige Energie für den Betrieb eines solchen Klimageräts zu bezahlen. Daher sind nicht wenige Hausbesitzer auf der Suche nach vergleichsweise günstigen Alternativen, die weniger Energie benötigen.

Eine solche Alternative ist das Anbringen von Sonnenschutzfolien. Vor allem, wenn Sie ohnehin gerade neue Fenster einbauen, kann es sehr sinnvoll sein, über die Anschaffung entsprechender Folien nachzudenken. Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel, wie Sie Sonnenschutzfolien anbringen und welche Arten von Fensterfolien Sie am Markt finden.

Welche Fensterfolien gibt es?

Am Markt finden Sie eine ganze Reihe unterschiedlicher Arten von Fensterfolien. Die Varianten, die am häufigsten vorkommen, sind die folgenden vier:

  • Tönungsfolie
  • Dekorfolie
  • Sonnenschutzfolie
  • Spiegelfolie

Jede dieser Folien hat ihre speziellen Vor- und Nachteile, und nicht alle Fensterfolien eignen sich gleichermaßen als Sonnenschutzfolien. In der Folge stellen wir Ihnen die vier verschiedenen Folientypen kurz vor.

Die Tönungsfolie

Eine einfache Tönungsfolie zeichnet sich durch eine starke dunkle Farbe aus. Damit wird der Raum ein Stück weit verdunkelt. Dabei werden vor allem die UV-Strahlen der Sonne herausgefiltert, die für die Erwärmung des Innenraumes mitverantwortlich sind. Aus diesem Grund kann das Anbringen einer Tönungsfolie für ein Absenken der Innenraumtemperaturen von 2 – 3 Grad Celsius im Sommer sorgen.

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Das leichte Abdunkeln des Raumes ist einer der Punkte, der von Kritikern bei Tönungsfolien oft bemängelt wird. Ein Ausgleich, der die Raumtemperatur nicht tangiert, aber dem Körper trotzdem das Gefühl von Tageslicht vermittelt, ist eine entsprechende Installation von Leuchtmitteln, deren Lichtfarbe dem Tageslicht nachempfunden ist.

Eine Dekorfolie

Dekorfolien gibt es in den unterschiedlichsten Varianten für Fenster und Türen. Diese werden mal in Milchglasoptik angeboten, mal als halbdurchsichtige Dekorfolien. Dekorfolien sind in der Hauptsache Sichtschutzfolien und haben dabei zumeist nur eine leicht kühlende Wirkung. Tatsächlich sind Dekorfolien zumeist von der Installation her am schwierigsten zu meistern.

Die klassische Sonnenschutzfolie

Die klassische Sonnenschutzfolie ist eine Folie, deren Hauptaufgabe aus dem Filtern von UV-Strahlung besteht. Sie erreicht den höchsten Grad an Abkühlung im Raum und kann sowohl als Tönungsfolie als auch als Spiegelfolie daherkommen. Eine große Auswahl an Sonnenschutzfolien finden Sie bei verschiedenen Anbietern im Internet – oft auch direkt mit einer Anleitung oder Empfehlung, an welchen Fensterfronten Sie Ihre Sonnenschutzfolie von innen oder von außen anbringen sollten.

Spiegelfolie

Die Spiegelfolie erhöht den Effekt einer getönten Sonnenschutzfolie noch weiter. Durch die Spiegelung wird UV-Strahlung nicht nur gefiltert, sondern auch direkt vom Fenster aus wieder zurückgeworfen. Darüber hinaus werden diese Folien oft als „Spionageschutzfolien“ bezeichnet. Denn durch eine verspiegelte Fensterscheibe ist es kaum möglich, einen Blick von außen nach innen zu werfen. Von innen wirken solche Scheiben hingegen in der Färbung eher anthrazitfarben.

Fensterfolie anbringen – das brauchen Sie

Um eine Fensterfolie anbringen zu können, brauchen Sie als Erstes das richtige Werkzeug. So benötigen Sie hier:

  • Fensterreiniger
  • Ausrüstung zum Fensterputzen oder einen Fenstersauger
  • Tesafilm
  • Sprühflaschen
  • Cuttermesser
  • Seifenwasser
  • Ein Mikrofasertuch oder ein Küchenhandtuch
  • Einen Filz- oder Kunststoffrakel

Sonnenschutzfolie anbringen – Schritt für Schritt

Wenn Sie nun das notwendige Werkzeug zusammen haben und sich für einen Folientyp entschieden haben, können Sie sich an die Arbeit machen. Das Anbringen der Fensterfolie erfolgt dabei in acht Arbeitsschritten.

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1.    Schritt: Reinigen Sie das Fenster gründlich

Als Erstes muss das Fenster sehr gründlich gereinigt werden. Das ist wichtig, da jeder auf dem Fenster verbliebene Schmutz, Fettreste oder andere Verunreinigung einerseits unter der angebrachten Folie gesehen werden kann und andererseits zu einem verfrühten Ablösen der Folie führen kann. Im Idealfall nutzen Sie für die gründliche Reinigung einen Fenstersauger. Auf jeden Fall sollten Sie Fensterreiniger verwenden, um wirklich alle Fett- und Schmutzrückstände von der Scheibe entfernen zu können

Tipp

Eine günstige Alternative zu teuren Fensterreinigern kann auch klassisches Spülmittel sein. Es hat – was die Wirkung in Richtung Sauberkeit angeht – den gleichen Effekt wie Fensterreiniger. In der Regel verursacht es aber deutlich geringere Kosten.

2.    Schritt: Rollen Sie die Folie aus

In der Folge muss die Folie auf dem Boden ausgerollt werden. Hierbei ist es wichtig, die Folie auf keinen Fall zu knicken. Die durchsichtige Schutzschicht auf der Folie sollte dabei oben liegen. So können Sie diese in den nächsten Schritten einfacher abziehen.

3.    Schritt: Die Schutzschicht abziehen

Tesafilm ist hier ein gutes Hilfsmittel. Wer schon einmal eine Glasschutzfolie für sein Handy in Händen gehalten hat, kennt das Prinzip. Sie nehmen zwei Streifen Tesafilm und kleben einen Streifen auf die Schutzfolie, einen Streifen auf die Fensterfolie. Anschließend ziehen Sie an den Klebestreifen die beiden Folien auseinander. Bei größeren Folien ist es sinnvoll, diesen Schritt mit zwei Personen auszuführen.

4.    Schritt: Die Folie befeuchten

Die klebende Seite der Folie muss nun mit einer Lösung aus Wasser und Spülmittel besprüht werden. Tatsächlich gilt an dieser Stelle: Mehr ist wirklich besser. Je mehr Feuchtigkeit Sie auf die Folie aufbringen, desto einfacher wird es, sie im Endeffekt anzubringen.

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5.    Schritt: Das Fenster befeuchten

Als Nächstes besprühen Sie das Fenster ebenfalls mit ausreichend Feuchtigkeit. Legen Sie am besten Handtücher unter das Fenster – dann brauchen Sie sich auch keine Gedanken über herabtropfendes Wasser zu machen.

6.    Schritt: Die Fensterfolie anbringen

Um die Folie am Fenster anzubringen, legen Sie die Folie an einer Ecke auf dem Fenster auf. Anschließend kleben Sie die Folie komplett nach und nach an die Scheibe. Achten Sie darauf, dass die Folie bündig mit der Scheibe endet.

Es ist kein Problem, dass beim Anbringen der Fensterfolie Blasen entstehen. Diese werden im nächsten Schritt beseitigt.

7.    Schritt: Die Blasen ausdrücken

Nun kommt der Rakel zum Einsatz. Dieser sollte mit einem Tuch umwickelt werden, damit keine Kratzer entstehen können. Mit dem Rakel ziehen Sie nun die Folie auf der Scheibe glatt. Dabei starten Sie in der Mitte der Scheibe, drücken den Rakel auf die Folie und schieben ihn langsam zum Rand der Scheibe hin weg. Dadurch werden die Blasen zum Rand geschoben und die Luft kann am Rand entweichen.

Schon gewusst?

Besonders hartnäckige Blasen können Sie mit einer sehr dünnen Nadel einstechen. Dadurch entweicht die Luft, und Sie können die Blase an der Stelle glatt ziehen. Die Nadel muss allerdings sehr dünn sein, damit man anschließend kein Einstichloch mehr sehen kann.

8.    Schritt: Das Fenster abtrocknen

Als letztes müssen Sie das Fenster – vor allem die Rahmen und das Fensterbrett – vom verbliebenen Wasser befreien. Beim Abwischen des Fensters müssen Sie aufpassen, denn die Folie kann noch einige Tage verrutschen. Aus diesem Grund dürfen Sie ein Fenster, das Sie frisch beklebt haben, auch für ca. 4 Wochen nicht putzen.

Fazit

Eine Fensterfolie anzubringen ist vergleichsweise einfach und kann mit einigen wenigen Handgriffen erledigt werden. Wichtig ist dabei allerdings, dass Sie gründlich und ordentlich arbeiten. Dann geht das Fensterfolie anbringen fast wie von selbst.

Der Autor Hajo Simons

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

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