Sanierungskosten – das gilt es zu beachten

Die Sanierung eines Hauses sollte gut geplant werden. Foto AAS via Twenty20

Die Sanierung eines Hauses sollte gut geplant werden. Foto AAS via Twenty20

Die Sanierung eines Hauses sollte gut geplant werden. Foto AAS via Twenty20

Es kann viele Gründe geben, sich an die Sanierung einer Wohnung oder eines Einfamilienhauses zu begeben. Vor allem das Thema der energetischen Sanierung wird in den nächsten Jahren immer wichtiger.

Viele Hausbesitzer stehen dem Thema nach wie vor eher etwas skeptisch gegenüber. Das bringt eine Reihe von Gefahren mit sich – könnte allerdings als Kernproblem oftmals leicht behoben werden. Allein die Frage nach der richtigen Beratung ist hier schon ein großer Knackpunkt. Denn die Vorteile einer qualitativ hochwertigen energetischen Sanierung würden in vielen Fällen die Kosten einer solchen baulichen Maßnahme innerhalb einiger Jahre wieder auffangen.

Das konkrete Einsparpotenzial im Rahmen einer Sanierung ist vielen Hausbesitzern gar nicht klar. Das allein dürfte schon der wichtigste Grund für die vergleichsweise langsam voranschreitende Sanierungstätigkeit in Deutschland sein.

Tatsächlich werden aktuell im Schnitt 1 Prozent aller Wohnungen und Einfamilienhäuser im Jahr saniert. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie wies bereits in einer Erklärung im Jahr 2014 ausdrücklich darauf hin, dass dieser Sanierungsfortschritt viel zu langsam ist, wenn die ehrgeizigen Energieziele der Bundesregierung erreicht werden wollen.

Tatsächlich sprach man bereits seinerzeit von einem Sanierungsbedarf an rund 20 Millionen Wohneinheiten innerhalb der nächsten 20 Jahre. Doch bis heute hat sich an der Sanierungsgeschwindigkeit in Deutschland nicht viel geändert.

Wie gestalten sich die Kosten für eine Sanierung?

Hier stellt sich natürlich als Allererstes die Frage, ob es um eine rein energetische Sanierung geht oder ob eine komplette Kernsanierung geplant ist. Doch, wovon hängen die Kosten für eine Sanierung ab? Als Antwort kommt man schnell auf die folgenden Punkte:

  • Umfang der geplanten Sanierungsarbeiten
  • Alter des Baubestandes und Qualität der Bausubstanz
  • Bereits vorhandene Dämmungen
  • Auf welchem Stand der Technik ist die Haustechnik aktuell?
  • Müssen nur einzelne Bereiche des Hauses saniert werden oder ist die Immobilie als Ganzes sanierungsbedürftig?
  • Wie groß ist die Immobilie?

Auch die Frage, ob ein Teil der Arbeiten in Eigenregie erledigt werden kann, ist natürlich relevant bei der Kostenberechnung. Dann muss eine passende Beratung in Sachen Sanierungsbedarf und Fördermöglichkeiten her. Zudem ist es sehr wichtig, sich vor dem Beginn konkreter Maßnahmen eingehend mit Einsparmöglichkeiten bei den Sanierungskosten zu befassen. Dabei gibt es heute eine ganze Reihe spannender Tools, mit denen Sie den Aufwand einer Sanierung von vornherein berechnen, die einzelnen notwendigen Arbeiten aufeinander abstimmen und so die gesamte Sanierungstätigkeit begleiten und optimieren können. Ein solches Tool bietet beispielsweise das Doozer-Projekt – neben verschiedenen Ratgeberinhalten, die Ihnen bei der Planung und Umsetzung Ihres Sanierungsbedarfs helfen.

Dazu eignet sich zum einen eine fachmännische Beratung bei einem Sachverständigen. Zum anderen sollten Sie sich bei verschiedenen Ratgebern im Netz über Möglichkeiten der Sanierung, der staatlichen Förderung und der Kostenreduzierung informieren.

Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Frage nach den Kosten der Sanierung ist das Alter der zu sanierenden Immobilie. Grundsätzlich können Sie bei der Sanierung einer jüngeren Immobilie mit niedrigeren Kosten rechnen als bei der Sanierung eines Altbaus. Das liegt vor allem daran, dass beim Altbau der Aufwand für die energetische Sanierung allein schon sehr hoch ist.

Mit welchen Kosten muss man bei der Sanierung eines Altbaus rechnen?

Etwa 35 Prozent der Gesamtenergie, die wir verbrauchen, entfallen auf Wohngebäude. Das bedeutet, dass gerade dieser Bereich ein enormes Einsparpotenzial mitbringt. Die Zielsetzung der Bundesregierung ist es in dem Zusammenhang, bis zum Jahr 2050 einen weitgehend klimaneutralen Gebäudebestand zu realisieren. Damit das überhaupt funktionieren kann, ist es wichtig, die im Gebäudebestand vorhandenen Altbauten umfassend energetisch zu sanieren.

Bleibt die wichtige Frage für den Immobilienbesitzer: Was kostet die Sanierung eines Altbaus im Allgemeinen? Natürlich ist die Sanierung im Altbau kostenintensiv – vor allem, wenn hier womöglich schon seit einigen Jahren ein gewisser Renovierungs- und Sanierungsstau besteht.

Durchschnittlich muss man bei einem Altbau mit Sanierungskosten von rund 430 Euro pro Quadratmeter rechnen. Diese Kosten können sich allerdings noch weiter erhöhen. Muss beispielsweise das Sockelmauerwerk saniert werden, weil die Isolierung des Sockelmauerwerks mit der Zeit an Qualität verliert und Feuchtigkeit eindringt, erhöht dies die Sanierungskosten signifikant.

Neben dem Sockelmauerwerk und der oftmals notwendigen Fassadensanierung kann es auch andere erforderliche Sanierungsarbeiten geben, die die Kosten für die Sanierung in die Höhe treiben. So ist beispielsweise die Badsanierung grundsätzlich besonders kostenintensiv – unabhängig davon, ob das Badezimmer in einem Altbau oder einem jüngeren Gebäude saniert werden soll.

Die durchschnittlichen Sanierungskosten gehen meist bis zu einem Betrag von rund 600 Euro pro Quadratmeter in die Höhe – vor allem bei der Hausoptimierung in einem Altbau kann man diesen Wert aber nicht als Maximalsumme verstehen. Wer hier einmal einen Rundumschlag macht und neben den klassischen Sanierungsarbeiten zur Hausoptimierung auch noch eine neue Heizungsanlage, eine Photovoltaikanlage und eine Zisterne für die Gartenbewässerung plant, muss natürlich mit deutlich höheren Maximalkosten rechnen.

Möglichkeiten, Sanierungskosten zu reduzieren

Wer die Kosten für die energetische Hausoptimierung und andere notwendige Sanierungsarbeiten am Altbau oder einem jüngeren Haus reduzieren möchte, hat dazu verschiedene Möglichkeiten. Wir haben hier einmal drei Varianten zusammengefasst:

Staatliche Fördermittel ausschöpfen

Der Staat bietet Immobilienbesitzern, die ihren Gebäudebestand sanieren möchten, eine Reihe verschiedener Förderinstrumente an. Gefördert werden dabei ganz unterschiedliche Baumaßnahmen. So können durch einen vergünstigten KfW-Kredit beispielsweise die folgenden Sanierungsmaßnahmen gefördert werden:

  • Fassadendämmung
  • Barrierereduzierung
  • Erneuerung der Fenster
  • Erneuerung der Heizungsanlage
  • Dachsanierung

Einzelne energetische Sanierungsmaßnahmen können darüber hinaus über bestimmte Fördertitel gefördert werden. Wer hier die Maximalsumme der möglichen Förderbeträge ausschöpfen möchte, sollte sich umfassend zu diesem Thema informieren und muss dafür mehrere Sanierungsmaßnahmen parallel zueinander ins Auge fassen.

Steuerliche Vorteile nutzen

Beträge, die Sie nicht über eine staatliche Förderung reduzieren können, können Sie im Rahmen der Steuererklärung geltend machen. Hier können bis zu 200.000 Euro steuerrechtlich berücksichtigt werden. Die Maximalsumme der steuerlich möglichen Erstattung liegt bei 20 Prozent der steuerlich berücksichtigten Summe. Es können also maximal 40.000 Euro vonseiten des Finanzamtes erstattet werden.

Nutzen Sie mögliche Eigenleistungen, um die Kosten zu reduzieren

Die verschiedenen Gewerke im Rahmen einer Haussanierung sind unterschiedlich kostenintensiv. Sie können in manchen Bereichen mit Eigenleistungen durchaus eine ganze Menge Kosten einsparen. Da wären beispielsweise Malerarbeiten – für diese müssen Sie im Rahmen einer Sanierung und Renovierung rund 80 Euro pro Quadratmeter an Kosten rechnen. Enthalten sind hier Tätigkeiten wie:

  • Das Entfernen alter Tapeten
  • Ausbessern der Wände
  • Aufbringen von Grundierung oder Farbe
  • Anbringen neuer Tapeten

Auch das Verlegen neuer Bodenbeläge schlägt mit rund 40 Euro pro Quadratmeter zu Buche. Hier können Sie mit etwas handwerklichem Geschick und persönlichem Einsatz die Kosten Ihrer Haussanierung ebenfalls weiter reduzieren.

Tipp

Wenn Sie sich entscheiden, Arbeiten im Rahmen der Sanierung eigenständig zu übernehmen, müssen Sie dabei beachten, dass für diese Arbeiten dann keine Gewährleistung gegeben ist. Außerdem muss die Ausführung dieser Gewerke vom Ablauf und von der Erledigungsdauer her zum Plan der anderen Gewerke passen, damit es nicht zu zeitlichen Verzögerungen bei der Ausführung der notwendigen Arbeiten kommt.

Daher sollten Sie sich nur dann für eine Kostenreduzierung durch Eigenleistung entscheiden, wenn Sie diese Eigenleistung von den fachlichen Fähigkeiten und dem notwendigen Zeiteinsatz her auch tatsächlich selbstständig leisten können.

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