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Anschlussfinanzierung – Die wichtigsten Infos im Überblick

Anschlussfinanzierung Immobilie

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Anschlussfinanzierung für Haus und Wohnung – Nutzen Sie die Möglichkeit und verringern Sie Ihre Kreditkosten. Erfahren Sie hier, wie das richtig funktioniert.
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Auch im Dezember des Jahres 2019 ist Baugeld historisch preiswert. Zugleich läuft bei Wohnimmobilien, die vor 10 oder 15 Jahren erworben wurden, dieser Tage die Zinsbindung aus. Da ist dann eine Anschlussfinanzierung zu deutlich besseren Zinskonditionen möglich. Ein paar Tipps, dank deren Sie viel Geld sparen können.

Wann ist eine Anschlussfinanzierung notwendig?

Bei Abschluss Ihrer Immobilienfinanzierung haben Sie eine Zinsbindung vereinbart. Häufig beträgt die Zinsbindung 5, 10 oder 15 Jahre. Die Notwendigkeit einer Anschlussfinanzierung besteht, wenn die Zinsbindung Ihres aktuellen Baukredits ausläuft, aber noch eine Restschuld besteht.

Sie haben zu diesem Zeitpunkt die Chance, die Restsumme mit einer einmaligen Zahlung oder durch Aufnahme eines weiteren Kredites zu tilgen. Der Fachbegriff dafür lautet „Anschlussfinanzierung“.

Indem Sie Ihre aktuelle Finanzsituation gut abwägen und einen Anbieterwechsel in Erwägung ziehen, können Sie einen finanziellen Vorteil erzielen.

Vorbereitung und Ablauf einer Anschlussfinanzierung

Um die Anschlussfinanzierung zu Ihrem bestmöglichen Vorteil zu nutzen, sollten Sie sich angemessen vorbereiten. An den nachfolgenden Schritten können Sie sich orientieren.

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1. Prüfen Sie Ihre aktuelle Finanzsituation

Sie haben die Möglichkeit Ihre aktuelle, womöglich veränderte Finanzsituation in die neue Kreditvereinbarung mit einfließen zu lassen. Haben Sie mittlerweile mehr oder weniger Geld zur Verfügung könnten Sie eine Anpassung der Tilgungsmodalitäten erwägen.

  • Sollte Ihnen erfreulicherweise ein größeres Barvermögen zur Verfügung stehen, könnten Sie eine einmalige Sondertilgung vornehmen. Eine explizite Vereinbarung im vorherigen Kreditvertrag ist dafür nicht notwendig. Nach 489 Abs. 1 BGB können Sie einen Kreditvertrag zum Ende der Zinsbindung innerhalb eines Monats zu kündigen.
  • Erwirtschaften Sie mittlerweile ein höheres laufendes Einkommen, sind eine Erhöhung der Tilgungsrate und damit eine Verkürzung der Restlaufzeit wirtschaftlich sinnvoll.
  • Verfügen Sie mittlerweile über weniger Geld, etwa durch Familienzuwachs, können Sie die Tilgungsrate bei der Anschlussfinanzierung verringern.
Siehe auch  Niedrige Bauzinsen können manchmal auch riskant sein

Berücksichtigen Sie bei Ihrer Planung auch die zukünftig zu erwartende Entwicklung Ihrer Finanzen.

2. Treffen Sie eine Entscheidung: Sondertilgung oder Anschlussfinanzierung?

Nachdem Sie nun ein klares Bild über Ihre Finanzsituation haben, sollten Sie eine Entscheidung treffen. Können Sie überraschenderweise die Restsumme vollständig tilgen, ist keine Anschlussfinanzierung notwendig. Für die meisten wird jedoch eine Anschlussfinanzierung erforderlich.

3. Ermitteln Sie den neuen Kreditbedarf

In Abhängigkeit von Ihrer neuen Ausrichtung, entsteht ein neuer Kreditbedarf. Haben Sie sich für eine Verringerung der Tilgungsrate entschieden, wird der neue Kreditbedarf höher ausfallen, als ursprünglich geplant. Es entstehen zusätzliche Zinskosten.

Haben Sie hingegen die Möglichkeit, mit einer größeren Summe anteilig zu tilgen, verringert sich der Kreditbedarf. Ebenso bei höheren Raten im Vergleich zur ersten Finanzierung. Nachdem Sie Ihren neuen Kreditbedarf kennen, können Sie die Details Ihrer Anschlussfinanzierung planen.

4. Ermitteln Sie die optimale Monatsrate

Basierend auf Ihrem neuen Kreditbedarf, können Sie eine Monatsrate ermitteln, die zu Ihrer Finanzsituation passt. Wählen Sie eine möglichst hohe Tilgungsrate, die Sie jedoch finanziell nicht belastet. Basierend auf der gewählten Tilgungsrate, können Sie die Laufzeit bestimmen.

5. Treffen Sie eine Entscheidung zur Zinsbindung

Bevor Sie einen neuen Kreditvertrag unterschreiben, müssen Sie eine Entscheidung über die Zinsbindung treffen. Wenn Sie sich für eine Zinsbindung über die gesamte Laufzeit entscheiden, ist der Kredit womöglich etwas teurer.

Allerdings sichern Sie sich den aktuell günstigen Zinssatz. Ist eine Zinsbindung für die restliche Laufzeit in Ihrem Interesse, können Sie sich für ein Volltilgerdarlehen entscheiden.

Exkurs: Herrschen aktuell günstige Zinsbedingungen vor, während ihr momentanes Immobiliendarlehen erst in der Zukunft ausläuft, können Sie sich mit einem Forward-Darlehen heutige günstige Zinsbedingungen für ein Darlehen in der Zukunft sichern.

6. Vergleichen Sie aktuelle Angebote

Nun stehen alle Konditionen für Ihre Anschlussfinanzierung fest. Sie können sich aktuelle Kreditangebote einholen. Berücksichtigen Sie auch die Angebote anderer Banken. Bei einem Anbieterwechsel wird zwar die Umschuldung der Baufinanzierung notwendig, doch der kleine zusätzliche Aufwand kann sich lohnen.

Sie können allerdings davon ausgehen, dass Ihre Bank versuchen wird, ein gutes Angebot zu machen, um Sie für die Anschlussfinanzierung zu binden (Prolongation). Bei Verhandlungen können Sie damit argumentieren, dass Sie über Jahre hinweg regelmäßig getilgt haben und ein geringerer Bearbeitungsaufwand entsteht.

Beachten Sie, dass bei einem Anbieterwechsel zusätzliche Kosten für die Umschuldung anfallen. Es müssen erneut Notar- und Grundbuchgebühren gezahlt werden. Dennoch kann ein Wechsel sich lohnen.

7. Schließen Sie den neuen Kreditvertrag ab

Haben Sie ein passendes Angebot gefunden, schließen Sie einen neuen Kreditvertrag ab.

Siehe auch  Zinsentwicklung für Bauzinsen – aktueller Stand & Prognose

Rechenbeispiel – Wie können Sie mit einer Anschlussfinanzierung Geld sparen?

Um das volle Sparpotenzial zu nutzen, stellt sich bei der Anschlussfinanzierung die Frage, ob eine Prolongation beim aktuellen Kreditanbieter oder eine Umschuldung zu einer neuen Bank vorteilhafter ist. Schon kleine Unterschiede können einen enormen Einfluss auf die Kosten haben.

Das folgende Rechenbeispiel soll dies verdeutlichen:

  • Restschuld: 100.000 €
  • Neue Zinsbindung: 15 Jahre
  • Tilgungssatz: 3%
Prolongation Umschuldung
Sollzins 2,3% 2,0%
Tilgungssatz 3% 3%
Zinszahlungen gesamt 18.334,77€ 15.831,57€
Notar- & Grundbuchgebühren 0 250€
Gesamtkosten 18.334,77€ 16.081,57€
Ersparnis 2.253,20 €

Deutlich erkennbar: Trotz eines vermeintlich geringen Unterschieds des Zinssatzes, ist die Umschuldung um 2.253,2 Euro günstiger. Auch wenn ein zusätzlicher zeitlicher und finanzieller Aufwand durch den notwendigen Notartermin und Grundbucheintrag entsteht, der bei einer Prolongation nicht nötig ist, macht sich der Wechsel zu einer neuen Bank bezahlt.

 

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Anmerkung der Redaktion: Der Autor dieses Textes ist kein Steuerberater und auch kein Rechtsanwalt, sondern Wirtschafts- und Finanzjournalist. Finanzjournalisten ist rechts- und steuerberatende Tätigkeit per Gesetz untersagt. Der Text dient lediglich der Information von Steuerzahlern und (angehenden) Bauherren oder Immobilienkäufern. Eine Beratung oder gar konkrete Empfehlungen enthält der Text nicht. Diese sind auch nicht beabsichtigt. Obwohl die für den Text verwendeten Quellen als zuverlässig gelten, wird keine Garantie für die Richtigkeit übernommen. Die Ausführungen und Erklärung können und sollen das Gespräch mit einem Steuerberater und/oder Rechtsanwalt nicht ersetzen.
Der Autor Hajo Simons

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

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